Anzucht oder Direktsaat?
Vor und Nachteile
Wie so oft hat beides Vor- und Nachteile. Gerade bei den Sommersaaten ist die Direktsaat deswegen gut möglich, weil ihr nicht aufgrund von zu niedrigen Temperaturen im geschützten Haus oder Gewächshaus aussäen müsst. Der große Nachteil der Direktsaaten im Sommer ist aber, dass sie im Beet schnell austrocknen können. Zieht ihr die Winterkulturen vor, belegen sie das Beet außerdem nicht so lange, da sie die ersten Wochen der Kultur in den Anzuchtgefäßen verbringen. Wenn ihr vorzieht liegt bei allen Winterkulturen der Pflanzzeitpunkt der Jungpflanze in etwa vier bis fünf Wochen nach der Aussaat.
Damit ihr über die kommenden Monate nicht den Überblick verliert, was ihr wann säen und pflanzen solltet findet ihr hier die wichtigsten Winterkulturen und ihre besten Aussaatzeiten.
Grünkohl
Rosenkohl
Eine der Winterkulturen, die am längsten Zeit zum Wachsen benötigt ist der Rosenkohl. Gesät werden Sorte wie „Rubine“ oder „Groninger“ am liebsten zwischen Ende April und Ende Mai mit Pflanzung im Juni. Hier könnt ihr auch in den Wintermonaten Wachstum beobachten. Zwar wächst die Pflanze hauptsächlich von Juni bis September, die Bildung der Röschen geht aber meist im Oktober erst richtig los. Geerntet wird von November bis Februar.
Palmkohl
Palmkohl, auch Schwarzkohl genannt, wächst ähnlich wie der Grünkohl, ist aber nicht ganz so frosthart. -12 °C hält er aus und kann so meistens bis kurz nach Weihnachten beerntet werden. Für die späte Ernte sät ihr am besten im Mai und pflanzt im Juni, zeitgleich mit dem Grünkohl. „Nero di Toscana“ ist die bekannteste und bewährteste Sorte.
Rotkohl
Bis zu -12 °C verträgt auch der Rotkohl. Ihr könnt ihn den ganzen Sommer und Herbst über ernten, aber für eine Winterernten in November und Dezember ist der beste Aussaatzeitpunkt Ende Mai mit Pflanzung um die Sommersonnenwende Ende Juni. Winter-Rotkohl könnt ihr zum Beispiel auf die abgeernteten Beete von frühen Frühkartoffeln pflanzen. Auch Wintersteckzwiebeln, Erbsen oder Salat sind sehr gute Vorkulturen. Übrigens Rotkohl muss nicht immer rund sein. Sorten wie „Kalibos“ haben einen spitzen Kopf.
Wirsing
Wirsing erträgt sogar nochmal etwas mehr Frost als der Rotkohl. Wintersorten wie „Winterfürst“ halten bis etwa -18 °C aus. Wollt ihr Wirsing in den Monaten November bis März ernten, ist die beste Zeit für die Aussaat Ende Mai bis Anfang Juni mit Pflanzung Ende Juni und Anfang Juli.
Weißkraut
Nicht ganz so frosthart ist der Weißkohl, der bis etwa -8 °C verträgt. Winterernten sind hier meistens in November und Dezember noch möglich, länger aber eher selten. Hier habt ihr zwei mögliche Aussaat- und Pflanzzeiträume. Langsam wachsende Sorten mit großen Köpfen wie „Braunschweiger“ sät und pflanzt ihr am besten gleichzeitig mit Rotkohl. Schnellwachsende, eher kleinere Sorten, wie „Derby Day“ solltet ihr für eine so späte Ernte erst Ende Juni säen und Ende Juli pflanzen. Gleiches gilt auch für die meisten Spitzkohlsorten.
Chinakohl
Chinakohl hat eine ähnliche Frosthärte wie der Weißkohl mit bis -8 °C. Die Erntezeit im Winter ist mit November und Dezember ebenfalls gleich, jedoch wächst er etwas schneller. Für die späte Ernte empfiehlt sich die Aussaat in der ersten Julihälfte mit Pflanzung Anfang bis Mitte August. Chinakohl ist eine gut geeignete Nachkultur für Rote Bete, Kartoffeln, Buschbohnen, Zuckermais oder Möhren.
Endivien, Radicchio und Zuckerhut
Winterrettich und Speiserüben
Hier habt ihr mit der Aussaat noch eine ganze Weile Zeit. Der beste Zeitpunkt ist um den 1. August. Anders als die meisten anderen Kulturen könnt ihr hier nicht vorziehen, sondern solltet unbedingt direkt säen. Achtet also darauf ausreichend zu gießen. Ernten könnt ihr von Oktober bis Februar.
Asiasalat, Rübstiel, Rucola und Winterkresse
Spinat und Feldsalat
Ihr seht, über den Sommer könnt ihr sehr viele Kulturen aussäen, die euch in den Wintermonaten mit reichen Ernten belohnen. Also fangt am besten gleich an.
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