Blumenkohl
Brokkoli
Chinakohl
Grünkohl
Kohl
Kategorie Gemüse

Winterzeit ist Kohlzeit!

Winterkohl
Blumenkohl
Brokkoli
Chinakohl
Grünkohl
Kohl
Kategorie Rezepte

Winterzeit ist Kohlzeit!

Image

Mit wenigen Ausnahmen wachsen fast alle Kohlarten auch in den anderen Jahreszeiten sehr gut im Garten, aber gerade kulinarisch gehören sie für viele eher in den Winter. Kohlarten sind meist sehr frosthart und kommen gut klar mit der winterlichen Kälte, Feuchtigkeit und Dunkelheit. Wenn ihr im nächsten Jahr auch eine große Kohlvielfalt im Winter anbauen wollt, erfahrt ihr hier, welche Kohlarten und -sorten sich für den Winteranbau eignen und auf was ihr achten müsst, damit ihr es euch auch im Winter zuhause so richtig lecker machen könnt.

Sommerkulturen müssen aufgrund der Hitze und des hohen Sonnenstandes meist sehr schnell abgeerntet werden. Wenn ihr zum Beispiel Wirsing im Sommer anbaut, könnt ihr reife Köpfe nicht lange auf dem Beet stehen lassen. Für eine lange Ernte in Sommer und Herbst, ist also eine gestaffelte Aussaat entscheidend. Das bedeutet, dass ihr eine Kultur nicht einmal in einer großen Menge säen solltet, sondern lieber mehrmals mit ein paar Wochen Abstand.

Im Winter können reife Kulturen sehr lange auf den Beeten stehen bleiben. Deshalb genügt es bei Winterkohl häufig, wenn ihr nur einmal eine größere Menge sät und dann über einen langen Zeitraum im Winter, Stück für Stück erntet.

Image
Image

Die Frostharten

Rosen-, Grün- & Palmkohl

Der Rosenkohl ist ein Winterklassiker. Seine Frosthärte bis unter -20 °C macht ihn zu einer sicheren Winterkultur. Anders als bei den meisten anderen Kohlarten, eignet sich beim Rosenkohl jede Sorte für den Winteranbau. Für eine Ernte im Winter, sät ihr am besten zwischen Anfang Mai und Anfang Juni, denn die Pflanzen brauchen sehr lange um schöne, große Rösschen zu bilden. Wenn ihr früher sät, also in März und April, habt ihr die Ernte schon früher, nämlich im September und Oktober und habt im Winter schon nichts mehr übrig. Sät ihr später als Anfang Juni, werden die Rösschen oft nicht mehr so groß. Mit einmaliger Aussaat im Mai, könnt ihr bei entsprechender Menge von November bis Februar ernten.

Im Anbau ähnelt der Grünkohl dem Rosenkohl stark. Auch er benötigt eine lange Zeit zum Wachsen und verträgt Temperaturen von unter -20 °C ohne große Probleme. Mai und Juni sind die besten Monate für die Grünkohlaussaat und führen dann zu einer Ernte von Oktober bis Februar. Anders als Rosenkohl, benötigt der Grünkohl Frost für einen guten Geschmack. Lasst ihn also am besten bis zum ersten Frost stehen und fangt erst dann an zu ernten. Auch sehr späte Aussaaten im Juli sind noch möglich, allerdings werden die Pflanzen dann nicht mehr so groß, der ideale Zeitpunkt ist etwa Ende Mai.

Der Palmkohl ist auch als Schwarzkohl bekannt und ist in Wuchs und Pflege nahezu identisch mit dem Grünkohl. Allerdings benötigt er, anders als der Grünkohl, keinen Frost für einen guten Geschmack. Er kann also auch den ganzen Sommer und Herbst über angebaut werden. Für eine möglichst lange Winterernte ist die Aussaat wieder in Mai und Juni ideal. Temperaturen bis -10 °C werden vertragen und machen eine Ernte meist bis Ende Dezember möglich. Geschmacklich erinnern die Blätter an Brokkoli.

Image

Die Klassiker

Köpfe in allen Farben

Rotkohl könnt ihr das ganze Jahr über anbauen, aber wann passt der Rotkohl besser in die Küche, als zur Weihnachtszeit? Seine Frosthärte liegt je nach Sorte bei etwa -8 °C bis -12 °C. Um in den Wintermonaten Rotkohl ernten zu können, gibt es einen etwas längeren Zeitraum zur Aussaat, denn die Sortenvielfalt ist hier sehr groß und es gibt neben schnellwachsenden, kleineren Sorten auch einige Sorten, die sehr lange brauchen um ihren großen Köpfe zu bilden. Sorten wie „Lodero“, „Roodkop“ oder „Granat“ können bis zu 5 kg schwere Köpfe bilden, benötigen dafür aber auch eine sehr lange Zeit. Der beste Aussaatzeitraum für die Ernte in November und Dezember ist von Mitte April bis Ende Mai. Schnellwachsende Sorten wie „Tinty“, könnt ihr bis Ende Juni säen. Die Köpfe dieser kleineren Sorten werden aber maximal 1,5 - 2 kg schwer. Vor den ersten starken Frösten solltet ihr Rotkohl abernten, aber kühl und frostfrei gelagert halten die Köpfe dann nochmals mehrere Wochen.

Neben dem Winter, kann Wirsing auch sehr gut im Sommer und Herbst geerntet werden. Wirsing ist der frosthärteste Kopfkohl, er verträgt bis zu -18 °C ohne Schaden zu nehmen. Außerdem wird er durch die ersten wärmeren Frühlingstage nicht bitter, was eine nahezu ganzjährige Ernte möglich macht. Für die Winterernte eignen sich Sorten wie „Winterfürst“ am besten. Wenn ihr den ganzen Winter, bis ins nächste Frühjahr ernten wollt, empfiehlt sich beim Wirsing eine zweifache Aussaat. Die Saat Anfang Juni wird von November bis Januar geerntet und die zweite Saat Ende Juni dann in Februar und März. Auch ein sogenannter Überwinterungsanbau ist möglich. Hierfür wird Anfang/Mitte Juli gesät, die Pflanzen bilden vorm Winter keine Köpfe mehr, sondern beginnen damit erst im frühen Frühling. Geerntet wird dann von Mitte April bis Mitte Mai und damit deutlich früher, als bei den frühsten Frühjahrssätzen, die nicht vor Anfang Juni erntereif sind.

Der nicht ganz so frostharte Weißkohl hält immerhin auch noch Temperaturen bis -8 °C aus und kann somit meistens den ganzen November und Dezember geerntet werden. Genau wie beim Rotkohl, kommt es auch hier wieder auf die Sorte an, um den besten Aussaatzeitraum festzulegen. Große, runde Sorten wie „Kilaton“ oder „Braunschweiger“ solltet ihr für die Winterernte zwischen Mitte Mai und Ende Juni säen. Kleine Sorten wie „Derby Day“ oder die spitzen Sorten „Express“ oder „Careflex“ können bis Ende Juli gesät werden.

Image
Image

Die Exoten

Chinakohl und asiatischer Senfkohl

Chinakohl hat eine ähnliche Frosthärte wie Weißkohl, er verträgt bis etwa -8 °C. Er ist der anfälligste Kohl für Nässe, deshalb solltet ihr im Winteranbau spätestens Mitte Oktober die äußeren Blätter, die den Boden berühren, entfernen, denn durch sie gelangen Bodenfeuchte und Pilzkrankheiten schnell auch bis zum Kopf der Pflanze. Dieser schnellwachsende Kohl wird für die Winterernte von November bis Dezember am besten Anfang/Mitte Juli gesät. Spätestens Ende Juli solltet ihr die Samen in der Erde haben, sonst bildet er keine Köpfe mehr.

Der Pak Choi ist auch als asiatischer Senfkohl bekannt und ist eines der schnellsten Gemüse im Wachstum. Mit Aussaat im August könnt ihr von Oktober bis Dezember ernten, in milden Wintern ist auch eine noch längere Ernte bis ins nächste Jahr möglich, denn Temperaturen von bis zu -12 °C sind kein Problem.

Image
Image

Die Beliebten

Kohlrabi, Blumenkohl und Brokkoli

Auch Kohlrabi könnt ihr noch relativ lange im Winter auf dem Beet stehe lassen und ernten. Genau wie Weiß- oder Chinakohl, verträgt er etwa -8 °C und kann in den meisten Jahren bis etwa Ende Dezember geerntet werden. Wenn ihr im Juli sät, könnt ihr ab Oktober schon ernten, aber die Pflanzen können noch deutlich länger stehe bleiben. Bei späterer Aussaat ab August, werden die Knollen meist nicht mehr so groß. Deshalb solltet ihr lieber etwas früher säen und die Pflanzen dann den ganzen Herbst über stehen lassen, damit ihr auch im Winter noch etwas davon habt. Ideale Sorten für diesen späten Aussaatzeitraum sind zum Beispiel „Lanro“ oder „Noriko“. Die Riesensorte „Superschmelz“ eignet sich auch sehr gut für die Winterernte. Da sie sehr lange zum Wachsen braucht, solltet ihr sie aber spätestens im Juni säen.

Sowohl Blumenkohl, als auch Brokkoli, haben für die Winterernte ein entscheidendes Problem. Die Köpfe halten nur leichte Fröste, bis maximal -3 °C aus, wird es kälter, werden sie braun und matschig. Daher können sie meist nur bis November geerntet werden. Die Pflanzen selbst, halten aber deutlich tiefere Temperaturen aus, was sie genau wie den Wirsing, zu idealen Überwinterungskulturen macht. Spezielle Überwinterungssorten, wie „Purple Sprouting“ beim Brokkoli, oder „Balak“ beim Blumenkohl, könnt ihr im Juli säen. Sie überwintern dann auf dem Beet und bringen in April und Mai sehr frühe Ernten.

Image

Mein Tipp:

Ihr seht, die Kohlvielfalt im Winter kann sehr groß sein. Plant im nächsten Jahr im Sommer vielleicht schonmal das eine oder andere Beet für die sehr späten Kulturen ein, damit ihr es euch auch im Winter so richtig lecker machen könnt. Wenn ihr noch mehr Infos zum Anbau braucht, schaut mal in die jeweilige Steckbriefe, dort findet ihr neben Pflanzabständen und Düngeempfehlung, auch jede Menge andere Anbautipps.