Möhren werden euch in Saatgutshops häufig mal als das klassische Anfängergemüse angeboten. Allerdings haben sie im Anbau so manche Kniffe und wachsen alles andere als zuverlässig von selbst.
Hier lernst ihr, wie ihr schon bald eure eigenen Möhren aus der Erde ziehen könnt, was übrigens eines der schönsten Erntegefühle beim Gärtnern ist.
Wie wird die Möhre gesät?
Die Aussaat
Der richtige Zeitpunkt
Schon bei recht kühlen Bodentemperaturen, im Spätwinter und Vorfrühling, könnt ihr Möhren aussäen. Je nach Witterung kann das schon Mitte Februar der Fall sein, in kalten Wintern wartet ihr besser bis in den März mit der ersten Möhrenaussaat.
Das Möhrenbeet
Das Möhrenbeet sollte schön locker und humusreich sein, ein lehmiger, fester Boden ist nicht geeignet. Arbeitet vor der Aussaat gut abgelagerten Kompost ein, aber keinen frischen Stallmist, das mögen die Wurzeln überhaupt nicht.
Wie wird ausgesät?
Zieht etwa 1 cm tiefe Saatreihen, die 30 cm voneinander entfernt sind und streut die Samen hinein. Achtet dabei darauf, dass nicht zu viele Samen auf einem Fleck sind. Verschließt die Reihe nun mit Erde und drückt sie leicht an.
Ab jetzt solltet ihr regelmäßig gießen, denn die Keimung der Möhren hängt noch mehr, als bei anderen Gemüsearten, von der Bodenfeuchte ab. Wenn der Boden austrocknet, keimen nur wenige Samen. Um die Aussaat zu erleichtern, könnt ihr auch auf Saatbänder oder Pillensaatgut zurückgreifen, das erspart euch später den Schritt des Vereinzelns.
Das erste kleine Problem mit den Möhren...
Die Keimung
Hier liegt schon das erste kleine Problem bei den Möhren, die Keimung läuft oft nicht einwandfrei und dauert sehr lange.
Bei früher Aussaat zeigen sich oft erst nach drei bis vier Wochen die ersten Keimlinge, die in den ersten Wochen auch nur sehr langsam wachsen. In dieser Zeit ist es sehr wichtig, dass ihr regelmäßig aufkeimende Unkräuter entfernt, sonst haben die kleinen Möhrenpflänzchen keine Chance.
Nachdem alle Samen gekeimt sind, brauchen die Möhren auch nicht mehr so viel Wasser. Bei Trockenheit reicht es dann aus, wenn ihr alle zwei bis drei Tage kräftig gießt.
Weitere Besonderheiten...
Schädlinge und Pflege
In einigen Regionen, besonders dort, wo viele Möhren in der Landwirtschaft angebaut werden, tritt die Möhrenfliege sehr stark auf und kann eine gesamte Ernte vernichten.
Die Mischkultur mit Zwiebeln kann helfen einem Befall vorzubeugen, denn die Möhrenfliege mag den Geruch der Zwiebelpflanzen überhaupt nicht. Umgekehrt mag die Zwiebelfliege den Geruch der Möhren gar nicht. Die beiden sind also eine perfekte Kombination im Beet. Bei sehr starkem Auftreten einer der Schädlinge, hilft aber auch das nicht, dann hilft nur noch ein engmaschiges Gemüseschutznetz vor dem Schädling.
Das Vereinzeln
Sobald die Möhrenpflänzchen etwa 3 bis 5 cm hoch sind müssen sie vereinzelt werden. Zieht alle zu dicht stehenden Pflänzchen heraus, so dass am Ende jede Möhre mindestens 3 cm Abstand zur nächsten hat.
Wann ist die Möhre erntereif?
Die Ernte
Orientiert euch bei der Ernte am besten am angegebenen Erntezeitpunkt auf dem Saatguttütchen. Möhren können grundsätzlich immer geerntet werden, aber je größer sie werden, desto mehr hast du davon. Frühe Sorten können schon Ende Mai als Snackmöhre geerntet werden, spätere Sorten können den ganzen Winter über, bis zum nächsten Frühjahr im Beet bleiben.
Aber Vorsicht beim Überwintern im Beet. Wenn ihr Wühlmäuse im Garten habt, bleiben euch nicht viele Möhren übrig. Solltet ihr Fraßschäden entdecken, erntet sie spätestens Ende Oktober und lagert sie dann in feuchtem Sand, an einem kühlen, aber frostfreien Ort, ein. So könnt ihr bis etwa Ende März eure eigenen Möhren genießen.
Viele bunte Farben...
Die Sorten
„Pariser Markt“ ist eine der frühsten Sorte, sie bringt kleine runde Möhren hervor und kann aufgrund ihres schnellen Wachstums auch den ganzen Sommer über ausgesät werden.
„Nantes 2“ ist eine zuverlässige Sommermöhre und „Rote Riesen“ eignet sich hervorragend für die spätere Ernte und eine lange Lagerung.
Auch viele bunte Sorten werden angeboten, wie die violette „Lila Lu“ oder die gelbe „Yellowstone“.
Tipp
Die Möhre ist für mich ein Gemüse für Fortgeschrittene. Natürlich könnt ihr euch auch in eurem ersten Gartenjahr daran trauen, aber es braucht einfach etwas mehr „Kümmerung“ als das Gemüse für Anfänger.