Welche Erde für welche Pflanze?
Nicht jede Pflanze benötigt dieselbe Erde
Wenn wir an Pflanzerde denken, kommt uns als erstes der hellbraune Acker in den Sinn, den wir aus vielen herkömmlichen Gemüsegärten kennen. Die Erde, die wir jedoch in Säcken für unsere Hochbeete und Pflanzkübel kaufen können, hat damit nicht viel zu tun. Vielmehr handelt es sich dabei um ein Substrat, welches so hergestellt wird, dass es den verschiedenen Ansprüchen, verschiedenster Pflanzen gerecht wird. Denn nicht jede Pflanze braucht dieselbe Erde.
Heidelbeeren beispielsweise benötigen einen sauren Boden, um gut gedeihen zu können. Der pH-Wert sollte niedrig sein, die Beschaffenheit humos und gut wasserspeichernd. Eine solche Erde findet man im Fachhandel unter Azaleen- oder Hortensienerde. Tomaten hingegen gehören zu den Starkzehrern. Sie benötigen viele Nährstoffe, einen pH-Wert von 6,5 - 7 und ein großer Anteil an Humus sollte vorhanden sein.
Worauf ihr beim Kauf achten könnt
Es gibt aber nicht nur Unterschiede in den Ansprüchen, die verschiedenste Pflanzen an eine gute Erde haben, sondern auch ganz allgemeine Qualitätskriterien, auf die es durchaus Sinn macht, zu achten. So sollte eine gute Pflanzerde locker in der Hand zerfallen und wenig grobe Bestandteile besitzen. Außerdem sollte sie natürlich frei von Unkrautsamen und Schädlingen wie Dickmaulrüssler oder Springschwänzen sein. Dies ist in der Regel dann gegeben, wenn die gekaufte Erde schonend erhitzt wurde. Dadurch werden Schädlinge und Unkrautsamen vernichtet und können somit später auch keinen Schaden im Beet anrichten.
Wasserspeichernde Eigenschaften sollte eine gute Pflanzerde ebenso aufweisen. Und sie sollte strukturstabil sein, das heißt, ihre Form so lange wie möglich behalten, damit sie sich nicht zu schnell verdichtet. Ein ebenso wichtiges Kriterium für die Wahl der richtigen Erde sollten die darin enthaltenen Nährstoffe sein. So stärkt Kalzium die Pflanzen, Stickstoff fördert das Wachstum, Phosphor steigert den Ertrag und Kalium fördert das gute Aroma. Alles wichtige Eigenschaften für den Anbau von eigenem Obst und Gemüse.
Gibt es auch schlechte Erde?
Es gibt gewiss Erde, die weniger positive Eigenschaften aufweist, die Stoffe enthält, die wir nicht im Beet haben möchten und die nicht mehr als ein Füllmaterial ist. Gerade vermeintlich günstige Pflanzerden sind oft mit Rinde, Torf, Kokosnussfasern und Salz gestreckt. Sie enthalten grobe Äste, Steine oder Reste von Scherben, da sie nicht richtig kontrolliert und weniger gut behandelt wurden. Von Unkrautsamen und Schädlingen ganz zu schweigen. All das schadet unseren Pflanzen und den feinen Wurzeln, die ja keine Chance haben, als sich trotzdem da hindurch zu schlängeln. Wachstum und Ertrag leiden darunter.
Der Kauf guter Pflanzerde im Fachhandel lohnt daher allemal. So holt man sich nicht unwissend ungebetene Gäste ins Beet und bietet seinen Pflanzen optimale Bedingungen.
Den Kreislauf im Garten nutzen
Eigener Kompost
Ist Torf schlecht für unsere Pflanzen?
Torffreie Erde
Torf oder Pflanzerde, die Torf enthält, ist prima für das Wachstum unserer Pflanzen. Der Anspruch auf Torf zu verzichten hat einen nachhaltigen Umweltgedanken. Denn Torf wird in Mooren abgebaut. Die Ressourcen sind begrenzt, wichtiger Lebensraum für Pflanzen und Tiere wird vernichtet und auch für das Klima ist der Torfabbau schlecht. Kohlendioxid wird freigegeben, ein wichtiger Speicher für das Treibhausgas entfällt dadurch. Zudem sind die Transportwege oft lang.
Unserer Umwelt zuliebe lohnt es sich also durchaus, auf Torf zu verzichten. Zumal es mittlerweile gute Alternativen auf dem Markt gibt.
Kann ich Pflanzerde lagern?
Erde richtig lagern
Jedem Hobbygärtner oder Homefarmer passiert es. Man kauft lieber etwas zu viel Erde als zu wenig und schwups hat man noch ein bisschen was übrig.
Richtig gelagert kann man angefangene Säcke durchaus eine gewisse Zeit aufbewahren. Kühl und trocken sollte es sein. Gut verschlossen ebenso. Denn bei Feuchtigkeit kann auch Erde schimmeln und wenn Säcke offen sind, nisten sich Tierchen ein.