Wann wurde der Kürbis rund?
Schon seit mehreren Jahrtausenden werden Kürbisgewächse bei uns in Mitteleuropa angebaut. Allerdings waren besonders zu früheren Zeiten noch nicht die großen, runden, orangenen Kürbisse bei uns bekannt. Sie kamen, aller Wahrscheinlichkeit nach, um das Jahr 1500 aus Südamerika nach Europa.
Kalebassen
Davor waren hierzulande besonders die Kalebassen verbreitet, die ebenfalls zu den Kürbisgewächsen gehören. Die auch als Flaschenkürbisse bekannten Kalebassen haben eine große Sortenvielfalt und bringen teils sehr ulkige, große Früchte hervor, die besonders in jungem, unreifen Zustand geschmacklich an Zucchini erinnern.
Kürbissorten
Die Sortenvielfalt bei den Kürbissen ist enorm und ihre Verwendungen in der Küche verschieden. Gerade die kleinen Speisekürbisse wie Hokkaido- oder Butternutsorten, die etwa 2 bis 5 kg schwer werden, sind ideal geeignet zum Verzehr des Fruchtfleischs. Aus ihnen werden leckere Kürbissuppen, Kürbisgemüse und Kürbiskuchen.
Ölkürbisse werden hauptsächlich für die Gewinnung der Samen angebaut. Die Samen werden zu Kürbiskernöl oder Kürbisbrötchen. Die typischen Halloweenkürbisse werden etwa 5 bis 10 kg schwer und sind die idealen Kürbisse zum Aushöhlen und Fratzenschnitzen. Aber auch ihr Fruchtfleisch ist essbar, also nicht wegschmeißen, sondern lieber Püree oder Suppe daraus zaubern. Riesenkürbisse sind zwar auch essbar, haben meistens aber nicht so einen tollen Geschmack wie die kleineren Exemplare. Der schwerste Riesenkürbis, der je gewogen wurde, stammt übrigens aus Italien und wurde über 1200 kg schwer.
Tradition
Auch wenn der Kürbis schon seit vielen Jahrhunderten für den Herbst steht, geschnitzte Kürbisse an Halloween sind erst seit dem 19. Jahrhundert verbreitet. Der Name Halloween leitet sich von „All Hallows Eve“ ab und meint den Abend vor Allerheiligen. Schon die Kelten glaubten, dass sich in dieser Nacht Geister und Dämonen auf der Erde bewegen können. In Irland wurden schon lange vor dem Kürbis geschnitzte Rüben am Halloweenabend aufgestellt.
Überliefert nach Amerika
Als im 19. Jahrhundert viele Iren nach Amerika ausgewandert sind und dort nicht viele Rüben vorfanden, haben sie stattdessen Kürbisse verwendet und das Symbol des Halloweenkürbisses war geboren. Seine Fratzen sollen die Geister und Dämonen, die in dieser Nacht auf der Erde wandeln, abschrecken und vom Haus fernhalten. Süßigkeiten, die dazu gelegt werden, sollen sie milde stimmen. Außerdem wird sich verkleidet, damit einen die Geister nicht erkennen.
Der eigene Anbau
Der deutsche pro Kopf Verbrauch ist bei Kürbissen übrigens vergleichsweise niedrig, nur knapp über 1 kg werden in Deutschland pro Kopf, pro Jahr verzehrt.Wenn ihr diese Zahl mit eurem Speiseplan etwas nach oben korrigieren wollt, kann ich euch nur eins empfehlen: baut nächstes Jahr einfach selbst mal Kürbisse an. Schwierig ist der Kürbisanbau absolut nicht – er wird auch den Anfängern unter euch gelingen.
Wie ihr Kürbisse am besten anbauen könnt, erfahrt ihr in unseren Steckbriefen. Und ein leckeres Kürbisrezept findet ihr hier.