Überlegt ihr, selbst Küken aufzuziehen? Das kann ich gut verstehen, denn es ist eine tolle Erfahrung. Die Kleinen machen viel Freude.
Allerdings gibt es auch einiges zu beachten! Aufmerksamkeit und Wissen sind hier gefragt, damit eure Küken auch gesund groß werden.
Grundsätzlich gilt erst einmal: Überlegt euch vorher, was mit den Hähnen passiert. Denn bei einem Schlupf habt ihr meist etwa 50 % männliche Küken. Wenn das geklärt ist, kann das Abenteuer eigene Küken losgehen.
Was essen Küken?
In den ersten 72 Stunden noch gar nichts. Da versorgt der Dottersack es noch. Danach, wenn ihr sie aus der Brutmaschine ins Kükendomizil setzt, solltet ihr das erste Mal Futter und Wasser anbieten.
So gewöhnen sie sich direkt an die Struktur und ans Picken. Der fließende Übergang der Versorgung von Dottersack zu fester Nahrung verhindert zudem Durchfälle.
Achtet auf hochwertiges Küken-Starter-Futter, da eine mineralstoffreiche, ausgewogene Ernährung wichtig ist für gesundes Wachstum.
Wichtig: Wenn eure Küken gegen Kokzidien geimpft sind, wählt ein Futter OHNE Cocci! Sind sie es nicht, wählt eines MIT Cocci (Kokzidiostatika gegen Kokzidien).
Gemüse zur Ergänzung ist auch für die Kleinen prima. Achtet dabei aber unbedingt darauf, es kleingehackt zu füttern, um Kropfverstopfungen vorzubeugen! Besser verdaulich wird es zudem für den Anfang durch Dünsten.
Das Trinkwasser!
Was ist zu tun?
Zugegeben, Kükenaufzucht ist anfangs etwas aufwendiger, aber es lohnt sich.
- Habt ihr einen Geflügeltierarzt vor Ort, lasst ihn einmal die Kleinen checken. Ihr könnt hier gleich die notwendigen Impfungen ansprechen.
- Kontrolliert 24 Stunden nach dem Anfüttern den Kropf der Küken. Er sollte gefüllt und somit tastbar sein. Auch den Kot solltet ihr kontrollieren.
Schaut besonders in den ersten Tagen intensiv auf eure Küken. Denn schon kleinste Probleme können schnell zu großen werden.
- Sorgt für ausreichend Wärme. Küken können ihre Körpertemperatur von 39–41 °C anfangs noch nicht selbst halten. Sie brauchen also eine Wärmequelle, die die Glucke ersetzt. Ideal sind Wärmeplatten. Zur Not geht auch eine Wärmelampe. Es sollte jedoch genügend Platz da sein, damit eure Küken ausweichen können, wenn es zu warm wird!
Die ersten 2 Tage sind 35–38°C prima. Danach könnt ihr in kleinen Schritten über Wochen die Temperatur absenken.
Ich wünsche euch viel Spaß bei der Kükenaufzucht. Die Kleinen sind sehr niedlich und es ist ein schönes Erlebnis.
Bis zum nächsten Mal,
eure Eva-Maria