Welche Salate gibt es, und wo liegen die Unterschiede?
Viele Arten und Sorten, die als Salate bezeichnet werden gehören zur Familie der Korbblütler. Sie sind miteinander verwandt und unterscheiden sich auch im Anbau nur minimal. Zu ihnen gehören Kopfsalat, Pflücksalat, Schnittsalat, Babyleafsalat, Romanasalat, Eissalat und Bataviasalat, die sozusagen unter dem Begriff Kopf- und Pflücksalate zusammengefasst werden können.
Beim Thema Mischkultur und Fruchtfolge, aber auch bei der Düngung und dem potenziellen Schädlingsbefall sind diese Sorten nahezu identisch und unterscheiden sich nur in ihrer Wuchsform, ihrem Geschmack, ihrem bevorzugten Anbauzeitraum und ihrer Ernte. Vergleichbar ist das etwa mit den verschiedenen Tomatensorten. Klar kleine gelbe Cherrytomaten sehen anders aus und schmecken anders, als eine riesige, rote Fleischtomate, aber beide sind Tomaten.
Außerdem gibt es die Zichorien, die ebenfalls zu den Korbblütlern zählen. Feldsalat oder Asiasalate hingegen gehören zu anderen Pflanzenfamilien und sind somit nicht mit den herkömmlichen Salaten verwandt, aber dazu später mehr.
Pflück- und Schnittsalate
Gerade bei den Pflücksalaten wird sehr häufig in der Begrifflichkeit nochmal nach der Blattform unterschieden. So bekommt ihr zum Beispiel Eichblattsalate, Teufelsohrensalate oder Rehzungensalate als Saatgut oder Jungpflanze angeboten. All diese Formen gehören zu den Pflücksalaten, denn am besten baut ihr sie so an, dass ihr immer wieder einzelne Blätter abpflückt, die Pflanze als Ganzes aber stehen lasst, wodurch sich immer wieder neue Blätter bilden.
Pflücksalate sind sehr hitzeanfällig und eignen sich daher am besten für einen Anbau im Frühjahr und Herbst.
Sorten
Gerade hier ist die Sortenvielfalt immens, empfehlenswerte Pflücksalatsorten sind zum Beispiel die gekrausten Lollosalat „Lollo Rossa“ und „Lollo Bionda“, die Eichblattsalate „Bijella“ und „Kyrio“, die Rehzungensalate „Red Amish Deer Tongue“ und „Rehzunge“, die Teufelsohrensalate „Hussarde“ und „Till“ sowie die Sorten „Amerikanischer Brauner“ und „Australische Gele“.
Babyleaf- und Schnittsalate könnt ihr breitwürfig aussäen und immer wieder herunterschneiden. Sie werden immer wieder austreiben und euch viele leckere Ernten bescheren. Tolle Sorten sind hier zum Beispiel „Grüner Frühschnitt“ oder „Witte Dunsel“.
Auch Pflücksalatsorten könnt ihr als Schnittsalat anbauen, probiert als mal aus, welche Anbaumethode euch besser gefällt.
Kopfbildende Salate
Sorten
Gerade Sorten wie „Laurenzio“, „Lidetta“ oder „Maikönig“, eignen sich besonders gut für einen frühen Anbau, da sie selbst starke Spätfröste gut vertragen. Sorten wie „Pirat“ und „Roter Butterhäuptl“ eignen sich besonders gut für die spätere Pflanzung mit Ernte im Herbst. „Kagraner Sommer“ ist die wohl hitzebeständigste Kopfsalatsorte, die zumindest in kühleren und feuchteren Sommern gute Erträge bringen kann.
Mit „Wintermarie“ oder „Baquieu“ gibt es zusätzlich Sorten, die im Herbst, also im September oder Oktober, gepflanzt werden können, dann auf dem Beet überwintern, und im kommenden Frühjahr umso früher erntereif sind.
Eissalate
Etwas hitzefester als Kopfsalate, sind die Eissalate. Sie bilden feste knackige Köpfe und werden idealerweise im April, Mai oder August gepflanzt. „Stylist“ ist der typische grüne Eissalat, mit wenig Umblatt und großen Köpfen, „Sioux“, eine tolle Sorte, mit roten Blättern und sehr guter Hitzefestigkeit.
Bataviasalate
Bataviasalate sind ein Zwischending, zwischen Kopf- und Eissalaten, empfehlenswerte Sorten sind hier zum Beispiel „Leny“ und „Tarengo“.
Der beste Salat für den Sommer ist und bleibt aber der Romanasalat, mit seinen länglichen, knackigen Köpfen. Neben großen Sorten wie „Valmaine“ und „Corbana“, sind es besonders die Miniromanasalate, die ihr bestimmt im Supermarkt schonmal als sogenannte Salatherzen gesehen habt, die nahezu jede Hitzewelle gut überstehen.
Sorten wie „Gohar“, „Xanadu“ oder „Moonred“ können den ganzen Sommer geerntet werden. Die ideale Pflanzzeit für Romanasalate ist April bis August, also eine sehr lange Zeitspanne.
Die Zichorien
Sorten
Der „Wallone-Typ“, wie beispielweise die Sorte „Myrna“, hat stark gekrauste Blätter und verträgt sommerliche Hitze etwas besser als der „Escariol-Typ“, zum Beispiel die Sorte „Eros“ mit seinen glatten Blättern, der wiederum etwas besser mit der herbstlichen Kälte klarkommt.
Radicchio
Neben Endivien gehört auch der Radicchio zu den Zichorien, Sorten wie „Indigo“ oder „Variegata Castelfranco“ wachsen genau wie der Endivien am besten mit Pflanzung im Juli und August, allerdings können Radicchiosorten mit ausreichender Wässerung auch den ganzen Sommer über angebaut und geerntet werden.
Zuckerhut
Der Zuckerhut, der auch zu den Zichorien zählt, hat hingegen nur ein sehr kurzes Anbaufenster, er wird am besten zwischen Mitte Juli und Mitte August gepflanzt und kann dann von Oktober bis Dezember geerntet werden.
Chicorée
Chicorée ist im Anbau deutlich komplizierter, am besten sät ihr ihn schon jetzt im April und pflanzt ihn dann im Mai nach draußen. Im Herbst grabt ihr dann die Wurzeln aus, schlagt sie in Erde ein und stellt sie dunkel und kühl, aber frostfrei, dann treiben im Winter die typischen Chicorée Köpfe aus. Mehr dazu und auch zu allen anderen Salaten findet ihr in den entsprechenden Portraits.
Andere Salate
Was ebenfalls oft als Salat bezeichnet wird ist der Feldsalat, der allerdings als Baldriangewächs nicht mit den anderen Salaten verwand ist, er wird lediglich in der Küche ähnlich verwendet. An die Feldsalataussaat braucht ihr jetzt noch gar nicht zu denken, am besten wird er zwischen Ende Juli und Ende Oktober gesät und kann dann von September bis ins nächste Frühjahr hinein geerntet werden.
Anders sieht es bei den Asiasalaten aus, die idealerweise zwischen Februar und April, oder von Juli bis September gesät werden. Auch sie sind nicht mit den anderen Salaten verwandt, sie zählen nämlich zur Familie der Kreuzblütler und sind somit beispielweise mit Kohlarten, Rucola, Radieschen oder Rettichen verwandt.