Mischkultur gegen ungebetene Gäste
Zwiebel- und Möhrenfliegen
Bei den Zwiebel- und Möhrenfliegen handelt es sich nicht um die gleiche Art. Jedoch könnt ihr den Befall beider Schädlinge mit einem Anbau in Mischkultur verhindern. Baut am besten Möhren und Zwiebeln zusammen in einem Hochbeet an. Denn der Geruch der Möhren vertreibt die Zwiebelfliegen und der Geruch der Zwiebeln vertreibt die Möhrenfliegen. Bei besonders starkem Vorkommen von einem oder beider Schädlinge, hilft jedoch noch nur ein Kulturschutznetz.
Gefräßiger Besuch in der Nacht
Schnecken
Gerade in feuchten Jahren wie diesem ist das Schneckenaufkommen besonders hoch. In normalen flachen Beeten ist der Kampf gegen die Schnecken deutlich schwieriger als im Hochbeet. Da sich Schnecken nicht oder nur sehr selten über Kopf fortbewegen, könnt ihr am Rand eurer Hochbeete angewinkelte Metallleisten anbringen. Diese Metallleisten verhindern, dass die Schnecken am Rand des Hochbeetes hochkrabbeln und dann in den Bereich des Gemüses kommen. Ein weiterer Tipp gegen Schnecken, der sich allerdings mitten in der Saison nicht so einfach umsetzen lässt, ist der Standort des Hochbeets. Schnecken fühlen sich besonders im Schatten in dichten Hecken besonders wohl. Sucht euch für euer Hochbeet einen möglichst sonnigen Platz. So weit weg wie möglich von größeren Hecken und Schattenbereichen ist ideal für die Schneckenabwehr.
Niedliche Nager
Wühlmäuse
Ähnlich wie bei den Schnecken ist die Bekämpfung der Wühlmäuse im Hochbeet um einiges einfacher als in den normalen Beeten am Boden. Wenn ihr fleißig unser Magazin lest oder den Podcast verfolgt habt, dann wisst ihr: Wenn ihr ein Hochbeet baut, solltet ihr unbedingt ganz unten auf dem Boden ein Drahtgeflecht einarbeiten, dass die Mäuse aus dem Hochbeet fernhält. Zwar können auch Wühlmäuse am Rand des Hochbeetes hochlaufen, allerdings passiert das deutlich seltener und größere Schäden sind mit dem Einarbeiten eines Drahtgeflechts so gut wie ausgeschlossen.
Flinke Gäste
Vögel
Auch verschiedene Vogelarten können euch euer leckeres Gemüse streitig machen. Gerade Amseln fliegen gerne zu allem, was rot ist, wie zum Beispiel Erdbeeren. Kohlarten werden häufig von Tauben abgefressen. Raben oder Elstern durchsuchen den Boden nach Würmern. Dabei kann es schonmal passieren, dass sie eine Zwiebelpflanze für einen Wurm halten und sie herausziehen. Der wirksamste Schutz gegen Vogelfraß und andere Schäden durch unsere gefiederten Freunde, ist das Abdecken mit einem Vogelschutznetz. Durch dieses Netz wird verhindert, dass die Vögel an euer leckeres Gemüse kommen.
Wie die kleine Raupe Nimmersatt
Kohlweißling
Der Kohlweißling ist ein Schmetterling, der seine Eier sehr gerne auf Kohlpflanzen ablegt. Aber auch auf anderen Kreuzblütlern, wie Radieschen oder Rettich, können die Eier platziert werden. Die Fraßschäden entstehen dann durch die geschlüpften Raupen. In Wohngebieten fernab von größeren Gartenanlagen oder Kohläckern, tritt der Kohlweißling eher selten auf. In Gärten, in denen viel Kohl angebaut wird, treten sie allerdings sehr häufig auf. Bei einem geringen Vorkommen des Kohlweißlings, kann eine Mischkultur mit Tomatenpflanzen helfen. Der Kohlweißling mag den Geruch der Tomatenpflanze nicht und geht dann auch nicht an eure Kohlpflanze. Bei stärkerem Aufkommen ist das allerdings zu wenig. Dann hilft auch hier nur ein Kulturschutznetz.
Kleine Krabbeltiere
Käfer und Läuse
Kartoffelkäfer
Kartoffelkäfer kommen vor allen in Regionen vor, in denen große Kartoffelfelder sind. Auch in Gartenanlagen mit vielen Kartoffelanbauern kommen die Käfer häufig vor. Die effektivste Methode gegen die Kartoffelkäfer vorzugehen, ist ein regelmäßiges Absammeln. Was ihr ebenfalls tun könnt, ist Kartoffeln und Auberginen nicht nebeneinander zu pflanzen. Die Auberginen werden vom Kartoffelkäfer fast genauso gerne gefressen wie die Kartoffeln. Wenn sie direkt nebeneinander stehen, kann der Befall sehr schnell von der einen Kultur auf die andere Kultur übergreifen. Habt ihr Kartoffeln im Hochbeet ist es jedoch auch nicht schwierig, den Kartoffelkäfer durch das Anbringen von Kulturschutznetzen fernzuhalten.
Blattläuse
Am häufigsten befallen Blattläuse Salate. Aber auch Mangold oder verschiedene Kohlarten können davon betroffen sein. Ist ein Blattlausbefall einmal da ist er sehr schwierig unter Kontrolle zu bekommen. Mittel auf Brennnesselbasis können helfen sind aber keine Wunderwaffe. Habt ihr festgestellt, dass in euren Hochbeeten Blattläuse häufiger auftreten, Empfehlen sich Blattlaus-resistente Salatsorten. Besonders rote Sorten, werden von Blattläusen meist deutlich weniger befallen als grüne. Was gegen Blattläuse ebenfalls helfen kann ist ein Mischkulturanbau mit Kapuzinerkresse. Kapuzinerkresse mögen die Blattläuse nämlich ganz besonders gerne. Die Läuse befallen dann eher die Kapuzinerkresse und lassen den Salat in Ruhe.
Bohnenläuse
Was ebenfalls sehr häufig von Läusen befallen wird, sind Bohnen, Erbsen und dicke Bohnen. Hierbei handelt es sich allerdings um andere Läuse als die Salatblattlaus. Sie werden meist von der schwarzen Bohnenlaus befallen. Auch hier kann euch ein Anbau in Mischkultur helfen. Die Läuse mögen den Geruch von Bohnenkraut nicht. Sät also am besten etwas Bohnenkraut zwischen eure Bohnen, Erbsen oder Dicken Bohnen und der Befall wird deutlich reduziert. Gerade dicke Bohnen werden von den schwarzen Läusen sehr häufig befallen. Da es sich hier allerdings, anders als bei den gewöhnlichen Busch- oder Stangenbohnen, um eine frosttolerante Kultur handelt, könnt ihr hier im nächsten Jahr mit der Aussaat deutlich früher starten. Je früher ihr mit der Aussaat beginnt, desto geringer die Wahrscheinlichkeit, dass die Pflanzen von Läusen befallen werden. Das gleiche gilt auch für Erbsen.
Tipp
Generell gilt, Mischkulturen können sehr viel Hilfe leisten, um einen Schädlingsbefall gar nicht erst aufkommen zu lassen oder lindern zu können. Ein Wundermittel gegen einen sehr starken Befall ist die Mischkultur jedoch nicht. Deshalb gilt bei allen Schädlingen: wenn stärkerer Befall in euren Gärten auftritt, empfiehlt es sich spätestens ab dem nächsten Jahr auf einen Kulturschutznetz einzusetzen. Je vielfältiger ihr eure Hochbeete gestaltet und je mehr verschiedene Kulturen in ihnen wachsen, desto geringer ist das Risiko eines größeren Schädlingsbefalls.
Wenn ihr eurer Gemüse zu stark düngt, zieht dies Schädlinge an. Gerade Läuse oder Fliegen werden vom Geruch der Kulturen angezogen. Je stärker ihr düngt, desto stärker der Geruch der Pflanze. Salate, Zwiebeln, Spinat und Mangold sind die vier Kulturen, bei denen eine Überdüngung Schädlingsbefall am stärksten fördert.