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Was ihr aus 2023 lernen könnt – Selbstversorgerwissen

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Was ihr aus 2023 lernen könnt – Selbstversorgerwissen

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Das Jahr geht zu Ende und gerade in den letzten Tagen und Wochen des Jahres ist Zeit für ein Resümee. Aus vielen Erfolgen und ganz besonders aus den Misserfolgen dieser Gartensaison könnt ihr sehr viel für die kommende Saison lernen, wenn ihr die richtigen Schlüsse daraus zieht. Heute wollen wir einmal zusammen auf die Saison zurückschauen. Welche Probleme sind aufgetreten? Wie könne wir sie im nächsten Jahr vermeiden? Wie könne wir an Erfolge anknüpfen? All das erfahrt ihr in diesem Artikel.
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Kleine gefräßige Mitbewohner

Schädlinge im Garten

Habt ihr in diesem Jahr auch viele Probleme mit Schädlingen gehabt? 2023 ist in vielen Gärten ein großes Schädlingsjahr gewesen. Wenn ihr im nächsten Jahr weniger Probleme damit haben wollt, könnt ihr zum Beispiel bei Kohlweißlingen, weißen Fliegen, Lauchmotten, Zwiebelfliegen oder Möhrenfliegen im nächsten Jahr Gemüseschutznetze einplanen. Stattet die Beete der Kulturen, die in diesem Jahr davon betroffen waren, gleich zu Beginn der Pflanzung oder Aussaat mit engmaschigen Gemüseschutznetzen aus und ihr werdet deutliche Verbesserungen feststellen.

Durch die große Nässe waren auch Schnecken in diesem Jahr ein großes Problem. Hier hilft ein Schneckenzaun oder ein anderer Standort im Garten. Wenn ihr Beete habt, die morgens und abends eher schattig liegen, pflanzt dort am besten eher Kulturen an, die nicht von Schneckenfraß betroffen waren und pflanzt die besonders anfälligen Arten wie Salate oder Kohl eher auf die Beete, die gerade früh morgens oder spät abends in der prallen Sonne liegen.

Bei unserem Gartenexperten Niko waren im Frühjahr besonders die Amseln, Krähen und Raben sehr gefräßig und haben viele Bohnen-, Salat-, Kohl- oder Zwiebelpflanzen aus der Erde geholt auf ihrer Suche nach Regenwürmern. Hier helfen Vogelschutznetze weiter um diese Ausfälle im nächsten Jahr zu vermeiden.

Wenn ihr Wühlmausschäden an Wurzelgemüsen wie Möhren oder Pastinaken hattet, könnt ihr darüber nachdenken diese Kulturen in der kommenden Saison eher in die Hochbeete zu verlagern, wichtig ist dabei aber, dass die Hochbeete ganz unten auf dem Boden ein Wühlmausgitter haben.

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Kein Chance für ...

Pflanzenkrankheiten

Die Krautfäule an Tomaten und Kartoffeln hat in diesem Jahr in vielen Gärten zu den größten Problemen gehört. Gerade wenn ihr viele Ausfälle an den Tomaten hatten, solltet ihr darüber nachdenken, ob ihr eine Möglichkeit habt, die Pflanzen im nächsten Jahr geschützter anzubauen, entweder in einem Gewächshaus oder unter einer Überdachung. Überlegt euch auch, ob ihr genug Abstand zwischen den Pflanzen hattet, den eine zu dichte Pflanzung sorgt für eine schlechtere Luftzirkulation und die Sporen können sich leichter verbreiten. Bei Kartoffeln könnt ihr relativ wenig machen, außer auf sehr resistente Sorten wie Sapo Mira, Sapo Una oder Setanta zurückgreifen.

Hattet ihr größere Ausfälle bei Zucchinis oder Gurken durch Mehltau? Dann könnt ihr nächstes Jahr etwa sechs bis acht Wochen nach der ersten Aussaat nochmal einen zweiten Satz einplanen. Diese Pflanzen sind dann deutlich länger gesund und tragen meist bis in den Herbst. Mehr dazu könnt ihr im Beitrag zum gestaffelten Anbau nachlesen.

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Die Pflänzchen wollen nicht so richtig...

Schwache Pflanzen und schlechter Ertrag

Wenn keine Krankheiten oder Schädlinge an euren Pflanzen erkennbar waren und sie sich trotzdem nicht zufriedenstellend entwickelt haben, kann das mehrere Gründe haben. Entweder ist die Erde nicht gut genug, das Saatgut hatte keine gute Qualität oder der Standort war nicht passend. Bodenverbesserung mit Kompost oder Stallmist, neues Saatgut und ein, für die Kultur geeigneterer, neuer Standort können hier helfen, damit im nächsten Jahr bessere Erfolge zustande kommen können.

Probleme in der Anzucht

Gerade in der Jungpflanzenanzucht können sehr viele Probleme auftreten. Sind euch Pflanzen eingegangen, kann qualitativ schlechte Erde dafür verantwortlich sein, ein Befall von Trauermücken oder ihr habt eventuell zu viel gegossen. Gießt eure Jungpflanzen deshalb nur, wenn die Erde trocken ist und nicht jeden Tag obwohl die Erde sich noch feucht anfühlt. Sind eure Jungpflanzen vergeilt, also zu schnell nach oben geschossen, war entweder die Temperatur zu hoch, oder das Licht zu wenig. Gerade bei Tomaten solltet ihr daher nicht zu früh mit der Anzucht starten. Lasst euch auch nicht von sehr frühen Gärtnerinnen oder Gärtnern auf Social Media stressen, auch wenn es euch schon in den Fingern juckt so schnell wie möglich wieder anzufangen.

Ungleich verteilte Ernten

Eins der häufigsten Probleme, gerade in den ersten Gartenjahren ist die ungleiche Verteilung der Ernten im Jahr. Im Sommer weiß man oft gar nicht wohin damit und im Herbst, Winter und Frühjahr ist es dann oft viel zu wenig. Dafür könnt ihr euren Anbau anders staffeln. Bepflanzt nicht alle Beete im Mai, sondern startet mit kältetoleranten Arten schon im März oder April und plant auch einige Beete für Herbst und Wintergemüse ein. So werden die Ernten im Sommer etwas überschaubarer, dafür könnt ihr über einen deutlich längeren Zeitraum leckeres Gemüse aus eigenem Anbau genießen.

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Ihr seht aus, vielen Problemen der vergangenen Saison, könnt ihr lernen und viele Verbesserungen im nächsten Jahr einleiten. Perfekt geht es im Garten aber nie zu, egal wie viel Jahre Erfahrung ihr habt, lasst euch von Misserfolgen also nicht allzu sehr aus der Bahn werfen, gerade 2023 war auch für erfahrene Gärtnerinnen und Gärtner ein sehr schwieriges Jahr.

Jetzt wünschen wir euch allen eine wunderschöne Winterzeit!