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Bodenverbesserung im Herbst und Winter
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Kategorie Gemüse

Bodenverbesserung im Herbst und Winter

Jetzt ist die richtige Zeit für die Bodenverbesserung eurer Beete

Die Hauptsaison im Gemüsegarten ist vorüber und sicher stehen einige Beete in euren Gärten mittlerweile leer. Zwar gibt es einige Kulturen, die auch jetzt noch auf den Beeten stehen können von Salaten über Kohlarten und Wurzelgemüsen, bis hin zu Spinat und anderen Blattgemüsen. Doch sind auch einige dieser Kulturen irgendwann abgeerntet und die Beete sind spätestens dann wieder frei. Doch was tun mit leeren Beeten im diese Jahreszeit? Säen könnt ihr jetzt fast nichts mehr. Spinat, Feldsalat und Winterportulak sind die einzigen Kulturen, die so spät im Jahr noch in die Erde können, aber auch ihre Aussaat hätte besser schon in den vergangenen Wochen und Monaten stattgefunden. Wenn ihr von diesen drei Gemüsen also schon genug im Garten habt, könnt ihr euren Boden jetzt verbessern um für die kommende Saison die bestmögliche Erde zu haben.

Bodenverbesserung und Düngung

Wo liegt der Unterschied?

Jede Düngung, insofern sie nicht überdüngt, hat auch einen Bodenverbesserungseffekt, allerdings hat nicht jede Bodenverbesserung einen Düngungseffekt. Bei der Düngung geht es hauptsächlich darum den Pflanzen, die auf dem gedüngten Beet wachsen, genügend Nährstoffe zur Verfügung zu stellen, damit sie bestmöglich wachsen und möglichst reiche Erträge an leckerem Gemüse bringen. Die Bodenverbesserung zieht darauf ab, die allgemeine Beschaffenheit der Erde zu verbessern. Das Bodenleben wird verbessert oder aktiviert, der pH-Wert verbessert, die Nährstoff- und Wasserspeicherfähigkeit des Bodens erhöht, die Krankheits- und Schädlingswahrscheinlichkeit abgesenkt. Die spätere Düngung ersetzt die Bodenverbesserung nicht, sorgt aber dafür, dass der Boden den Dünger besser aufnehmen, speichern und am Ende an die Pflanze abgeben kann.

Der richtige Zeitpunkt fürs Düngen

Es gibt viele verschiedene Varianten den Boden zu verbessern. Die meisten sind ideal im Herbst, von Oktober bis Dezember und im Spätwinter, also im Februar und März. Mit mehreren verschiedenen Bodenverbesserung kombiniert, könnt ihr sowohl kurz-, als auch langfristig sehr gute Effekte erzielen und auch aus schlechten Böden eine gute Erde bekommen, die euch tolle Erträge bringt.

Welche Bodenverbesserungen gibt es?

Kompost

Kompost verteilt ihr am besten im Herbst oder im zeitigen Frühjahr auf den Beeten. Am besten ist natürlich selbst hergestellter Kompost, wenn ihr aber nicht genügend selbst herstellen könnt, habt ihr die Möglichkeit bei einen Kompostwerk in eurer Region eine größere Menge für kleines Geld zu bekommen. Kaum etwas im Garten sorgt für einen besseren Humusaufbau im Boden und verbessert das Bodenleben so gut wie Kompost. Auch die Nährstoff- und Wasserspeicherfähigkeit wird deutlich verbessert. Wenn ihr beispielsweise einen sehr sandigen Boden habt, kann daraus nach zwei bis drei Kompostgaben ein richtig humoser Gartenboden werden.

Stallmist

Ähnlich wie Kompost, regt Stallmist das Bodenleben enorm an. Egal ob bei Pferde-, Kuh-, Hühner- oder Kaninchenmist, solltet ihr hier aber unbedingt aufpassen, es nicht zu übertreiben. Anders, als die meisten anderen Bodenverbesserungen, bringt Stallmist nämlich auch jede Menge Nährstoffe mit in den Boden. Bei zu hoher Dosierung könnt ihr also damit schnell überdüngen. Da es einige Kulturen gibt, wie Rote Bete, Karotten, Pastinaken oder Zwiebeln, die keinen frisch mit Stallmist gedüngten Boden vertragen, ist es ideal, Stallmist schon on Herbst aufzubringen. Eines ist bei allen Mistarten sehr wichtig, er muss immer gut abgelagert sein, mehrere Monate mindestens, besser noch ein ganzes Jahr.

Urgesteinsmehl

Urgesteinsmehl ist ein Pulver aus gemahlenem Gestein, häufig Lavagestein. Die darin enthaltenen Kieselsäuren machen eure Pflanzen weniger anfällig für Krankheits- und Schädlingsbefall. Außerdem wird die Wasserspeicherfähigkeit des Boden deutlich verbessert und wertvolle Spurenelemente im Boden angereichert. Besonders Tomatenbeete freuen sich über Urgesteinsmehl, denn zum Einen beugt es der Frucht- und Blütenendfäule vor und zum Anderen sorgt es für einen noch besseren Geschmack in den Tomaten. Ihr könnt Urgesteinsmehl das ganze Jahr über ausbringen. Als Bodenverbesserung für den ganzen Garten idealer Weise im Oktober, November oder März, aber auch direkt vor Pflanzungen in den Frühlings- und Sommermonaten.

Bodenaktivator

Bodenaktivator hilft besonders auf kargen, toten Böden mit nur sehr geringen Bodenleben. Das Pulver verteilt ihr am besten im Oktober, November oder Februar auf den Beeten und harkt es leicht ein. Neben der Neubildung und Förderung des Bodenlebens, erhöhen die meisten Bodenaktivatoren auch den pH-Wert des Bodens.

Kalk

Kalk erhöht den pH-Wert des Bodens. Der ideale Boden pH-Wert ist für alle Gemüsearten unterschiedlich, mit einem Wert zwischen 6 und 7 seid ihr aber für die allermeisten Kulturen in einem sehr guten Bereich. Gerade auf sandigen Böden, Böden die schon sehr lange genutzt werden oder ehemaligen Wiesenflächen, kann der pH-Wert teilweise deutlich darunter liegen, oftmals im Bereich zwischen 4 und 5,5, in dem sich die meisten Gemüsepflanzen überhaupt nicht wohl fühlen. Mit etwa 100g Kalk pro Quadratmeter könnt ihr den pH-Wert um 0,5 bis 1 anheben. Der beste Zeitpunkt ist auch dafür wieder der Herbst oder der späte Winter. Am besten bringt ihr Kalk aber einzeln aus, also zu einer Zeit, in der ihr sonst keine weiteren Düngungen oder Bodenverbesserungen vornehmt, sonst können sich die Wirkungen gegenseitig behindern. Bodenaktivator oder Urgesteinsmehl könnt allerdings ohne Probleme gleichzeitig ausbringen. Mit zwei Kalkungen im Jahr, je eine in Herbst und Spätwinter, könnt ihr so selbst den sauersten Boden in ein bis zwei Jahren auf den perfekten pH-Wert bringen. Da der Anbau von Gemüse und verschiedene Düngung den pH-Wert senken können, solltet ihr alle zwei bis drei den Wert kontrollieren und gegebenenfalls nochmal nachkalken.

Gründüngung

Eine Bodenverbesserung, für die es jetzt schon zu spät ist, sind Gründüngungen. Vielleicht wollt ihr euch aber die eine oder andere Gründüngung fürs nächste Jahr einplanen. Gründünger sind Pflanzen, die einen positiven Effekt auf den Boden haben. Sie lagern Nährstoffe im Boden an, sorgen für ein gutes Bodenleben und beugen Krankeheiten und Schädlingsbefall vor. Außerdem helfen sie beim Humusaufbau. Pflanzen wie Phacelia, Luzerne, Lupine, Buchweizen oder Perserklee könnt ihr von April/Mai bis August säen. Während ihrem Wachstum reichern sie zum Beispiel Stickstoff in ihren Wurzeln an und vertreiben Bodenschädlinge. Zusätzlich dazu lockern sie mit ihren Wurzeln den Boden auf und sorgen für eine gute Durchlüftung. Kurz nach der Blüte könnt ihr sie dann runtermähen, ein paar Tage liegen lassen und dann in den Boden einarbeiten. Das pflanzliche Material ist ideal für einen guten Humusaufbau. Achtet aber unbedingt darauf, die Pflanzen nicht aussamen zu lassen, sonst wächst die Gründüngung auch in den nächsten Jahren zwischen eurem Gemüse und nimmt ihm den Platz weg. Ölrettich, Senf oder Raps sind sehr gute Gründüngungen, allerdings gehören sie zur Familie der Kreuzblütler, genau wie Kohlarten, Rettich, Radieschen, Asiasalat, Rucola, Rübstiel oder Speiserüben. Sie eignen sich nicht für den Einsatz im Gemüsegarten, da sie die Krankheit Kohlhernie begünstigen können. Daher werden sie eher in der Landwirtschaft als Vor- oder Nachfrucht für Getreidearten eingesetzt.

Und zum Schluss...

Bodenverbesserungen aller Art kann ich euch auf jeden Fall ans Herz legen und jetzt ist für fast alles die richtige Zeit. Tut euren Beeten etwas Gutes und gönnt ihnen die eine oder andere davon in den nächsten Monaten, dann werdet ihr im nächsten Jahr umso reicher mit leckeren Ernten belohnt.