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Steckbrief Birnen

Steckbrief

Birnen

Die Birne ist eine uralte Obstart. Schon vor über 3.000 Jahren wuchsen Birnenbäume im alten Griechenland. Mit seinen wunderschönen Blüten im April und seinen saftigen, leckeren Birnen im Sommer und Herbst, ist ein Birnenbaum eine Bereicherung für jeden Garten. Bevor du einen Birnenbaum pflanzt, gilt es aber Einiges zu beachten.

Wichtig bei Birnen ist, dass eine Sorte immer eine zweite Sorte als Bestäuber braucht. Diese zweite Sorte sollte maximal 50m entfernt sein. Nicht jede Sorte eignet sich als Bestäuber für jede andere Sorte, denn die Blütezeit sollte sich mindestens für ein paar Tage überlappen.

Unterschiedliche Wuchsformen

Vor- und Nachteile

Bei Birnenbäumen gibt es unterschiedliche Wuchsformen, die alle ihre Vor- und Nachteile haben. Welche Wuchsform für deinen Garten ideal ist, erfährst du hier.

Hochstamm

Birnenhochstämme werden 5 bis 8m hoch. Sollten mehrere Hochstämme gepflanzt werden, ist ein Abstand von 8 bis 12m einzuhalten. Die Vorteile eines Hochstammes sind ganz klar die sehr hohen Erträge, die in guten Jahren zwischen 100 und 200kg Birnen betragen können. Sie eignen sich hervorragend für alle Gärtner, die einen großen Teil der Obsternte verwerten wollen, zu Most oder Kompott zum Beispiel. Bis der Vollertrag einsetzt kann es ab der Pflanzung aber 10 bis 20 Jahre dauern. Hier ist also Geduld gefragt. Die ersten, kleineren Erträge hast du aber auch schon ab dem zweiten bis dritten Standjahr.

Halbstamm

Birnenhalbstämme werden 4 bis 8m hoch und sollten untereinander einen Pflanzabstand von 5 bis 8m haben. Halbstämme stehen den Hochstämmen in Sachen Ertrag nicht viel nach. In guten Jahren bringt in Birnenhalbstamm im Vollertrag weit über 100kg an Ernte. Durch die niedrigere Stammhöhe sind Halbstämme leichter zu beernten als Hochstämme. Zudem sind auch Schnittmaßnahmen etwas einfacher durchzuführen. Allerdings kannst du unter einem Halbstamm nicht aufrecht hindurch laufen, da die Krone bei etwa 1,20m beginnt, 60cm niedriger als bei Hochstämmen. Auch Halbstämme eignen sich hervorragend für die Birnenverarbeitung und Lagerung. Nach 10 bis 15 Jahren beginnt der Vollertrag, aber selbst im zweiten Standjahr kannst du schon kleinere Ernten erwarten.

Buschbaum

Birnenbuschbäume werden 2 bis 4m hoch und sollten untereinander einen Pflanzabtsand von 2 bis 3m haben. Sie sind ideal für kleinere Gärten und die perfekte Baumform zum Anbau von vielen verschiedenen Sorten, die nacheinander reifen. Der Ertrag beginnt meist schon im ersten oder zweiten Standjahr und der Vollertrag setzt etwa 5 Jahre nach der Pflanzung ein. Buschbäume im Vollertrag produzieren jedes Jahr etwa 20kg Birnen pro Baum. Die Ernte ist aufgrund der geringen Höhe sehr einfach und auch Schnittmaßnahmen kannst du oft ohne große Leiter vornehmen.

Zwergbaum und Säule

Zwergbirnen und Säulen eignen sich ideal für kleinste Gärten und können in großen Kübeln auch auf dem Balkon wachsen. Zwergbirnen werden 1,50m bis 2m hoch und ebenso breit, während Säulen bis zu 4m hoch werden können, dabei aber nicht breiter als 1m werden. Sie tragen schon im ersten Standjahr und sind nach etwa 3 bis 5 Jahren im Vollertrag, in dem sie dann etwa 10kg pro Baum produzieren können. Während es für Hoch- und Halbstämme, sowie für Buschbäume meist alle Sorten in jeder Wuchsform gibt, gibt es für Zwergbäume und Säulen allerdings oft nur eine geringe Sortenauswahl.

Pflanzung

Ab ins Beet

Pflanzung

Sobald du dich für eine Wuchsform und eine Sorte entschieden hast, wird gepflanzt. Am besten eignet sich die Zeit zwischen November und Februar, die sogenannte Vegetationspause. Als grobe Regel kannst du dir merken, dass ein Baum zwischen den letzten gefallenen Blättern und den ersten anschwellenden Knospen gepflanzt werden sollte.

Und so geht’s

Hebe ein Loch aus, das etwa doppelt so groß ist, wie der Wurzelballen des Baums, stelle den Baum hinein und schließe das Loch mit Kompost, guter Erde und vier bis fünf Händen voll Obst- und Beerendünger. Wichtig ist, dass die Verdickung am Stamm, die Veredelungsstelle, oberirdisch bleibt. Jetzt heißt es kräftig Angießen mit mehreren Gießkannen Wasser.

Wie wird der Birnenbaum gepflegt?

Der Schnitt

Die beste Zeit für den Schnitt von Birnenbäumen ist von Januar bis März, bevor die Knospen anschwellen und beginnen sich zu öffnen. Für Birnenbäume gibt es unzählige Schnittvarianten. Als Anfänger solltest du dich grob an drei wichtigen Regeln orientieren.

1.  Schneide alle Äste heraus, die nach innen wachsen. Die Krone muss schön luftig sein, sonst können sich Pilzkrankheiten bilden.

2. Die Äste sollten sich nicht berühren. Wenn zwei Äste ineinander wachsen, solltest du mindestens einen davon entfernen.

3. Entferne alle Schosser. Die sogenannten Schosser sind Äste, die sehr schnell, sehr hoch gewachsen sind. Sie rauben dem Baum nur Kraft und bilden meist keine Blüten und Früchte.

Grundsätzlich gilt, schneide lieber etwas zu viel als etwas zu wenig ab.

Sortenempfehlungen

Viele verschiedene Sorten

Sortenempfehlungen

Es gibt unzählige tolle Birnensorten mit unterschiedlichen Reifezeiten, Lagereignungen, Geschmäckern, Aussehen und Verarbeitungsmöglichkeiten. Hier findest du eine kleine Auswahl an empfehlenswerten Sorten, sortiert nach Reifezeit.

Bunte Julibirne

Diese, 1857 in Frankreich gezüchtete, alte, Birnensorte reift besonders früh. Schon im Juli kannst du erste reife Früchte ernten. Bei Reife sind die Birnen dunkelgelb mit roten Bäckchen an der Sonnenseite und duften fantastisch. Sie ist sehr saftig, süß und hat ein zartes, gelbes Fruchtfleisch. Für eine Lagerung eignet sich die Bunte Julibirne aber nicht, sie sollte spätestens eine Woche nach der Ernte verbraucht worden sein.

Geeignete Bestäubersorten sind zum Beispiel: Clapp’s Liebling, Conference, Supertrevoux oder Williams Christ

Williams Christ

Williams Christ ist eine sehr alte Birnensorte, die schon um das Jahr 1770 in England angebaut wurde. Bei Reife, im August und September, sind die Birnen goldgelb und auf der Sonnenseite leicht rötlich überzogen. Das weiße Fruchtfleisch schmeckt sehr süß und die Birnen eignen sich hervorragend für die Weiterverarbeitung zu Most, Kompott oder Schnaps. Bis in den Oktober können die Williams Christ Birnen gelagert werden, für eine Winterlagerung sind sie aber nicht geeignet.

Geeignete Bestäubersorten sind zum Beispiel: Clapp’s Liebling, Gellert’s Butterbirne, Gräfin von Paris, Vereinsdechant oder Köstliche von Charneu

Conference

1885 wurde die Sorte Conference in Großbritannien gezüchtet und zählt seitdem zu den am weitesten verbreiteten und beliebtesten Birnensorten in Europa.  Die grünen, länglichen Birnen sind auch bei ihrer Reife im September noch sehr fest, aber haben ein sehr zartes und saftiges Fruchtfleisch mit einer tollen Süße. Bei Ernte im September ist diese Sorte bei kühler Lagerung bis in den Dezember genießbar.

Geeignete Bestäubersorten sind zum Beispiel: Bosc’s Flaschenbirne, Gute Luise, Köstliche aus Charneu, Vereinsdechant oder Williams Christ

Novembra

Die Sorte Novembra, auch als Nojabrskaja bekannt, wurde 1962 in Moldawien gezüchtet und ist eine der besten Lagersorten. Sie war besonders in ehemaligen der DDR eine der beliebtesten Birnensorten überhaupt. Am besten erntest du diese grün gelbliche Sorte im Oktober vor den ersten Frösten. Beim direkten Pflücken vom Baum haben die Birnen noch recht wenig Aroma. Ihren tollen, mild süßlichen Geschmack entwickelt Novembra erst im Lager. Bei dunkler, kühler, aber frostfreier Lagerung hat sie den besten Geschmack von November bis Januar und kann problemlos bis Ende Februar gegessen werden.

Geeignete Bestäubersorten sind zum Beispiel: Conference, Gute Luise, Gräfin von Paris oder Tongern

Die Nashibirne

Neben den klassischen, europäischen Birnen, kannst du hierzulande auch die asiatischen Birnen, die sogenannten Nashis, anbauen. In Wuchs und Pflege unterscheiden sie sich kaum bis gar nicht von unseren europäischen Birnen, bieten dir aber nochmal eine Geschmackliche und optische Variante. Nashis sind meistens rund und erinnern äußerlich eher an einen Apfel. Farblich reicht ihre Vielfalt von hellgelb bis rötlich. Ihr Fruchtfleisch ist etwas körniger als bei europäischen Birnen, denen sie geschmacklich in Süße und Saftigkeit in Nichts nachstehen. Der größte Vorteil der Nashis ist, dass ihre Blüten Spätfröste etwas besser verkraften als die europäischen Birnen. Sie eignen sich übrigens auch als Bestäuber für gewöhnliche Birnen und werden ebenso von ihnen bestäubt.