Weißkohl
Anzucht
Pflanzung
Direktsaat
Ernte
Schwierigkeit
Standort
Abstand
Saattiefe
Boden pH-Wert
Düngung
Wasserbedarf
Gute Nachbarn
Schlechte Nachbarn
Zehrer
Pflanzenfamilie
Anzucht
Grundsätzlich wachsen Kohlpflanzen meist am besten, wenn du die Samen nicht direkt ins Beet säst. Ziehe die Jungpflanzen in Anzuchterde im Haus oder Gewächshaus vor und pflanze sie dann etwa einen Monat später ins Beet. Mit den frühsten Weißkrautsorten kannst du damit schon Ende Januar/Anfang Februar starten.
Säe die Kohlsamen im Abstand von etwa 4 bis 5cm zueinander in einer Anzuchtschale aus. Wenn du ein paar Körnchen zu dicht gesät hast, ist das nicht schlimm. Bedecke die Samen mit Erde und gieße kräftig an. Jetzt sollte die Erde nicht mehr austrocknen.
Keimung
Kohlpflanzen haben eine sehr schnell Keimung, bereits nach einer Woche zeigen sich die ersten Keimlinge. Jetzt ist es sehr wichtig, dass die kleinen Pflänzchen weder zu warm, noch zu dunkel stehen. Ansonsten werden sie sehr schnell sehr hoch, sind dabei aber nicht kräftig genug und können abknicken. Bei den sehr frühen Aussaaten im Januar und Februar stehen die Jungpflanzen am besten in einem kühlen Raum, an einem hellen Fenster.
Ab März kannst du auch im Gewächshaus vorziehen und ab Mai kannst du die Kohlpflänzchen sogar draußen stehen lassen. Jedes Kohlpflänzchen sollte nach der Keimung mindestens 4cm Platz haben. Stehen einige Keimlinge zu dicht solltest du sie ausdünnen.
Pflanzung
Etwa einen Monat nach der Aussaat sind die Jungpflanzen dann fertig für die Pflanzung. Am besten wählst du ein möglichst sonniges Beet und düngst es kräftig mit Kompost und Hornspänen. Weißkraut ist ein sogenannter Starkzehrer und benötigt sehr viele Nährstoffe, vor Allem Stickstoff.
Eine weitere Hilfe für den Boden ist Kalk, denn in einem kalkhaltigen Boden tut sich Krankheit Kohlhernie am schwersten. Außerdem setzt Kalk den pH-Wert des Bodens nach oben und Kohlpflanzen lieben einen möglichst hohen pH-Bodenwert.
Pflanze die Weißkrautjungpflanzen im Abstand von etwa 50 x 50 cm. Das sieht erstmal sehr weit entfernt aus, aber die Pflanzen werden dann Platz am Ende brauchen. Hier besteht auch der einzige Unterschied im Anbau von Weißkohl und Spitzkohl. Beim Spitzkohl reicht meist auch ein etwas kleinerer Pflanzabstand von etwa 40 x 40 cm.
Die richtige Pflege
Für ein gutes Anwachsen, kannst du auch zusätzlich noch einen Teelöffel Universal- oder Gemüsedünger ins Pflanzloch geben.
Die Jungpflanzen können auch deutlich tiefer im Beet sitzen, als vorher in der Anzuchtschale. Dies liegt daran, dass sich am Stiel der Pflanze neue Wurzeln bilden können. Am besten pflanzt du so tief, dass das erste Blattpaar geradeso oberirdisch ist. Ab jetzt solltest du bei Trockenheit alle ein bis zwei Tage kräftig wässern. Zudem solltest du etwa ein- bis zweimal pro Monat mit verdünnter Brennnesseljauche oder flüssigem Gemüsedünger nachdüngen.
Direktsaat
Wenn du doch lieber direktsäen willst, weil du zum Beispiel keinen geeigneten Platz für die Anzucht hast, kannst du das von März bis Juli tun. Die Beetvorbereitung ist quasi genau wie vor der Pflanzung. Jedoch bringst du jetzt nicht die Pflanzen im Abstand von 50 x 50 cm in die Erde, sondern die Samen. Streue etwa alle 50cm mehrere Samen in die Erde und wässere kräftig.
Nach der Keimung lässt du dann an jeder Stelle, also alle 50cm, nur ein Pflänzchen stehen. Kohlpflanzen entwickeln sich bei Direktsaat aber oft nicht so gut. Wenn du keinen Platz für die Anzucht hast, kannst du auch vorgezogene Jungpflanzen im Baumarkt oder Gartencenter kaufen.
Schädlinge
Ernte
Du kannst Weißkraut ernten, wenn der Kopf geschlossen und richtig schön fest ist. Schnellwachsende, frühe Sorten kannst du schon zwei Monate nach der Pflanzung ernten, späte Sorten brauchen teilweise bis zu fünf Monate. Die Kohlköpfe vertragen im Herbst Temperaturen bis etwa -7°C. Sobald kältere Nächte vorhergesagt sind, solltest du sie lieber abernten.
Die Verwendung in der Küche ist vielfältig. Von Kohlrouladen über Sauerkraut bis hin zu Krautsalat kannst du sehr viel mit deinem selbst geernteten Weißkraut zubereiten.
Nachkulturen
Nachdem das Weißkrautbeet abgeerntet ist, sollten auf dieser Fläche für mindestens zwei bis drei Jahre keine weiteren Kreuzblütler, wie Kohlarten, Rettich oder Asiasalate mehr wachsen. Ansonsten kann die Krankheit Kohlhernie um sich greifen. Mittlerweile gibt es aber auch einige Kohlsorten, die gegen diese Krankheit resistent sind. Sie können auch ohne Anbaupause auf das selbe Beet gepflanzt werden.
Sorten
Sehr frühe Weißkrautsorten sind zum Beispiel der Spitzkohl „Express“ und der Weißkohl „Derby Day“. Beide Sorten vertragen Fröste im Frühling ohne Probleme und sind bei früher Aussaat und günstiger Witterung sogar schon im Mai enterreif. „Kilaton“ ist eine neue Züchtung, die resistent gegen die Krankheit Kohlhernie ist.
Große Sorten, wie der Weißkohl „Braunschweiger“ und der Spitzkohl „Filderkraut“, werden am besten im April gesät, im Mai gepflanzt und dann im Herbst geerntet. Wenn du spät im August nochmal schnellwachsende Sorten pflanzt, kannst du sie auch noch bis spät in den Herbst hinein ernten.