Herbstarbeiten im Gemüsegarten
Der Herbst kommt immer näher und mit ihm eine eher ruhigere Zeit im Garten. Viele Arbeiten, die jetzt anstehen haben keinen großen Zeitdruck und doch könnt ihr in den kommenden Wochen noch so einiges in euren Gärten tun.
Was könnt ihr alles noch säen?
Aussaaten und Pflanzungen
Selbst so spät im Jahr können noch einige Kulturen auf eure Beete einziehen, wenn auch deutlich weniger als in den Monaten zuvor.
Zwiebel und Knoblauch
Wenn ihr jetzt schon Wintersteckzwiebeln und Winterknoblauch in die Erde bringt, könnt ihr im nächsten Jahr deutlich früher ernten als mit Pflanzung im Frühling. Die ideale Zeit dafür ist Ende September bis Mitte Oktober. Die Zwiebeln und Knoblauchzehe überwintern dann im Boden und treiben im Winter ganz langsam aus. Ihr Hauptwachstum beginnt dann im nächsten März und April.
Feldsalat
Ebenfalls gesät werden kann den ganzen Oktober über Feldsalat, sowohl im Freien als auch im Gewächshaus oder Frühbeet. Feldsalat wächst den ganzen Winter über auch bei niedrigen Temperaturen und ist praktisch unkaputtbar durch Frost und Schnee. Bei so später Aussaat erntet ihr dann im nächsten Frühjahr, ab Februar, bis in den frühen April.
Spinat
Das Gleiche gilt auch für Spinat, den ihr im Herbst sät. Am besten geeignet für diese späte Aussaat ist die Sorte „Winterriesenblatt“.
Winterpostelein
Der Herbst ist außerdem die beste Aussaatzeit für Winterportulak, auch Winterpostelein genannt.
Kopfsalat und Pak Choi
Mit etwas Glück bekommt ihr auch im Baumarkt oder Gartencenter noch Jungpflanzen von Winterkopfsalat oder Pak Choi, die so spät im Herbst auch noch gut als Jungpflanze auf die Beete können. Für eine Aussaat wäre es für diese beiden jetzt allerdings zu spät.
Übrigens, die Monate Oktober und November sind die idealen Monate für die Pflanzung von Obstbäumen und -sträuchern. Aber dazu bald noch mehr.
Wenn ihr zu den einzelnen Kulturen, die ihr jetzt noch säen könnt, genauere Tipps braucht, schaut am besten einfach mal in unseren Steckbriefen vorbei. Dort findet ihr genaue Anleitungen zum Anbau aller möglichen Gemüsearten.
Achtung vorm Frost
Der Herbst ist die Jahreszeit mit den ersten Frösten nach dem Sommer. Behaltet also unbedingt den Wetterbericht im Auge, denn einige Gemüsearten wie Tomaten, Kartoffeln, Paprika, Auberginen, Kürbis, Gurken, Zucchini oder Bohnen sind frostempfindlich und können nach der ersten Frostnacht im Herbst hinüber sein.
Sobald Temperaturen von 5 °C oder weniger gemeldet sind, solltet ihr also alle frostempfindlichen Gemüsearten abernten. Genaueres dazu, welche Gemüsearten Frost aushalten und welche nicht, findet ihr in diesem Artikel.
Weitere Probleme...
Feuchtigkeit - das größte Problem im Herbst
Da viele Kulturen wie Salate, Kohlarten, viele Wurzelgemüse und Blattgemüse frosthart sind und den ganzen Herbst über bis in den Winter auf den Beeten stehen können, sind sie in dieser Zeit mit ganz anderen Herausforderungen konfrontiert als im Sommer.
Durch den sinkenden Sonnenstand, die kürzeren Tage und niedrigeren Temperaturen ist besonders die Feuchtigkeit in den Herbstmonaten das Problem. Sie kann nicht mehr so schnell entweichen und bleibt nach einem Regen oder einer nebligen Nacht oft sehr lange an den Pflanzen, was Fäulnis und Pilzbefälle begünstigen kann. Gerade dicht gewachsen Gemüsearten sind hiervon betroffen wie Kohlköpfe oder Salatköpfe.
Achtet gerade bei den Kohlköpfen darauf, sie nicht zu lange stehen zu lassen. Bei den Salaten solltet ihr besonders auf Pflücksalate zurückgreifen für die Herbsternte, denn durch ihren oftmals deutlich luftigeren Wuchs im Vergleich zu Kopf-, Romana- oder Eissalaten sind sie weit weniger anfällig für Pilz- und Schimmelbildung. Generell solltet ihr Blattgemüse auch in Herbst und Winter regelmäßig beernten.
Da sich Feuchtigkeit vor allem im Gewächshaus, Frühbeet oder unter Folientunnel staut, ist es besonders hier wichtig auf eine gute Lüftung zu achten. Öffnet also so oft wie möglich Fenster und Türen.
Es gibt nicht nur Läuse...
Behaltet die Schädlinge im Auge
Die Ernte
Was wir im Herbst alles ernten können
Es gibt kaum eine Kultur, die im Herbst nicht geerntet werden kann.
Vor dem ersten Frost gibt es letzte Kartoffeln, Tomaten, Paprika, Chili, Kürbisse, Zucchini, Gurken, Melonen, Mais, Süßkartoffeln, Busch- und Stangenbohnen, Artischocken, Äpfel, Birnen, Zwetschgen, Brombeeren, Heidelbeeren und Himbeeren.
Auch nach dem ersten Frost, also meist ab Ende Oktober, bis in den Dezember hinein, könnt ihr noch alle Kohlarten ernten wie Weißkohl, Rotkohl, Wirsing, Spitzkohl, Chinakohl, Grünkohl, Palmkohl, Rosenkohl, Blumenkohl, Brokkoli oder Kohlrabi und Salate ernten, die Zichorien wie Endivien, Radicchio oder Zuckerhut, Karotten, Rote Bete, Schwarzwurzeln, Pastinaken, Petersilienwurzeln, Radieschen, Rettich, Herbstrübchen, Blattgemüse wie Feldsalat, Winterportulak, Spinat, Mangold, Asiasalat, Rübstiel, Rucola, außerdem sind Sellerie, Fenchel und Frühlingszwiebeln erntereif.
Ihr seht, der Herbst hat in Sachen Vielfalt enorm viel zu bieten.
Und zum Schluss...
Einfach mal entspannen und genießen
Auch wenn es im Herbst noch einiges zu tun gibt, ist es im Garten doch ganz besonders eine Zeit zum Genießen. Die Hauptsaison liegt hinter uns, die Vorratsregale sind gut gefüllt, die Beete noch voll und das Angebot an leckerem Obst und Gemüse riesig.
Gleichzeitig wächst kaum noch Unkraut, wir müssen wenig bis gar nicht mehr gießen und die Temperaturen sind meistens sehr angenehm. Nach den vielen arbeitsreichen Monat eine verdiente Verschnaufpause vor der nächsten Saison.