Chicorée
Anzucht
Pflanzung
Direktsaat
Ernte
Schwierigkeit
Standort
Abstand
Saattiefe
Boden pH-Wert
Düngung
Wasserbedarf
Gute Nachbarn
Schlechte Nachbarn
Zehrer
Pflanzenfamilie
Chicorée gehört genau wie Radicchio, Endivien oder Zuckerhut zu den Zichorien.
Er ist eine sehr komplizierte Kultur im Anbau, für die sehr viele Arbeitsschritte nötig sind vom Samenkorn, bis zur Ernte. Wenn ihr euch mit ein bisschen Erfahrung an den Anbau wagst, werdet ihr aber mit einer tollen Ernte belohnt.
Die Aussaat und Keimung
Am besten zieht ihr Chicorée im April im Haus oder Gewächshaus vor. Bei der Aussaat solltet ihr auf eine nährstoffarme Anzuchterde achten.
Streut die Samen etwa im Abstand von 4 bis 5 cm zueinander auf die Erde und bedeckt sie nur hauchdünn mit Erde oder Sand. Jetzt sollte die Erde nicht mehr austrocknen. Zum Gießen eignet sich am besten eine Sprühflasche, Ballbrause, oder Gießkanne mit feinem Gießstrahl, denn die jungen Keimlinge können leicht weggeschwemmt werden.
Die Stunde der Wahrheit:
Wenn nach ein bis zwei Wochen die ersten Keimlinge das Licht der Welt erblicken, seht ihr auch schon , ob ihr eventuell zu dicht gesät habt. Hat eine Pflanze weniger als 4 cm Platz, solltet ihr zu nahe stehende Keimlinge ausdünnen.
Die Pflanzung
Drei Wochen nach der Keimung können eure Jungpflanzen dann auch schon aufs Beet.
Der Standort sollte sonnig bis halbschattig und der Boden mit Kompost versorgt sein. Im Abstand von 30 x 30 cm wird jetzt gepflanzt, nicht tiefer, als die Pflanzen vorher in der Anzuchterde waren, sonst können sie leicht faulen. Auch jetzt heißt es wieder, viel Gießen.
Die Direktsaat
Ihr könnt auch auf die Anzucht verzichten und die Salate im Mai direkt säen.
Beachtet aber, dass die großen Beete im Garten um diese Zeit im Jahr deutlich schneller austrocknen als eine Aussaatschale, die ihr viel besser und mit weniger Wasser feucht halten könnt. Die Keimung kann bei Direktsaat also zu schlechteren Ergebnissen führen.
Wenn ihr trotzdem lieber direkt säen wollt, zieht eine etwa 1 cm tiefe Saatreihe, streut die Samen hinein und bedeckt sie mit Erde. Nachdem ihr alles angedrückt habt, wird auch hier wieder kräftig gewässert. Nach der Keimung könnt ihr die Pflanzen dann gleich auf etwa 30 cm Abstand ausdünnen.
Die Pflege
Im September und Oktober entfernt ihr alle äußeren Blätter und lasst nur ein paar wenige Blätter im Herz stehen, die ihr auf etwa 5 cm Länge einkürzt. Die Blätter sind sehr bitter und eher weniger für die Küche geeignet, wenn ihr Hühner habt, könnt ihr sie verfüttern, ansonsten kommen sie auf den Kompost.
Grabt jetzt die Wurzeln vorsichtig aus und lagert sie in feuchtem Sand an einem komplett dunklen Ort. Zwischen Oktober und Februar könnt ihr den Chicorée jetzt Stück für Stück „antreiben“.
„Antreiben“
Das bedeutet, dass ihr ein paar der Wurzeln aus dem feuchten Sand holt und senkrecht in einen wasserdichten Topf mit Erde einschlagt. Sie sollten jetzt bei etwa 15 bis 20°C stehen und es darf kein Licht an sie kommen. Wenn der Raum nicht komplett dunkel ist, deckt den Topf mit einer lichtdichten Folie ab. Kommt Licht an den Chicorée, wird er bitter.
Wann ist der Chicorée erntereif?
Die Ernte
Nach etwa einem Monat könnt ihr den Chicorée dann ernten. Wenn ihr alle zwei bis vier Wochen neue Wurzeln antreibt, könnt ihr von November bis März eigenen Chicorée ernten.
Die Sorten
Beim Chicorée gibt es einige verschieden Sorten wie „Macun“ oder „Zoom“, die sich in Anbau, Pflege und Ernte aber nicht nennenswert voneinander unterscheiden.
Der Chicorée ist für mich ein Gemüse für Fortgeschrittene. Natürlich könnt ihr euch auch in eurem ersten Gartenjahr daran trauen, aber es braucht einfach etwas mehr „Kümmerung“ als das Gemüse für Anfänger.
Schaut auch gerne bei unserem leckeren Chicorée-Rezept vorbei!