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Kategorie Hühner

Hier schreibt Tierärztin Dr. Eva-Maria Casteel für euch

Von Federpracht bis Mauserzeit

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Mauser
Kategorie Hühner

Hier schreibt Tierärztin Dr. Eva-Maria Casteel für euch

Von Federpracht bis Mauserzeit

Habt ihr euch das Gefieder eurer Hühner schon genau angeschaut? Solltet ihr – nicht nur in Bezug auf Parasiten wie Federlinge, sondern auch, weil es einfach faszinierend ist.

Hühnerfedern bestehen aus Keratin – demselben Material wie unsere Haare und Fingernägel – und sind erstaunlich leicht, dabei aber stabil. Jede Feder hat eine komplexe Struktur mit winzigen Häkchen, die sich wie ein Klettverschluss verhaken und das Gefieder dicht und widerstandsfähig machen.

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Doch so faszinierend Federn sind – sie haben auch eine begrenzte Lebensdauer. Im Herbst beginnt die Mauser, gesteuert durch Hormone und die kürzer werdenden Tage. Dabei verlieren Hühner nach und nach ihr altes Federkleid und bilden ein Neues.

Dabei kommt es auch auf das Nahrungsangebot und die Temperatur an. Die Mauser ist sehr kräftezehrend für Hühner. Sie können zeitweise gestresst und leicht apathisch wirken. Ihr Immunsystem ist geschwächt und sie fressen oft schlecht.

Daher ist es ratsam, in dieser Zeit zuzufüttern, damit eure Hühner genug Nährstoffe und Energie bekommen.

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Mauserzeit, Federn fehlen am Rücken und Gesicht

Was brauchen eure Hühner?

  • Mehr Proteine, um die neuen Federn zu bilden, die zu 85 % daraus bestehen! Ideal sind Hermetia Larven, Sonnenblumenkerne oder Nüsse. Ohne ausreichend Eiweiß kann sich die Mauser verzögern oder das neue Gefieder bleibt brüchig und lückenhaft!

  • Cystein und Methionin brauchen sie ebenso als essenzielle Bausteine für gesunde Federn. Hier eignen sich Bierhefe oder Aminosäuren-Konzentrate.

  • Vitamine und Minerale für die Federbildung und das Immunsystem. Konzentrate bekommt ihr im Handel.

Bevor die Mauser beginnt, lohnt es sich, den Stall gründlich zu reinigen. So haben eure Hühner weniger Infektionsdruck in dieser empfindlichen Phase.

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Generell gilt

Kein Stress, keine Veränderungen! Neue Tiere, Besucher oder Stallumbauten bedeuten zusätzliche Belastung, die zum Stocken der Mauser führen kann.

Während der Mauser sind eure Hühner anfälliger für Kälte, da das Gefieder lückenhaft ist. Vermeidet bei niedrigen Temperaturen Zugluft im Stall und streut dick ein. Auch ein trockener, geschützter Platz im Auslauf ist wichtig.

Wichtig:

Auch wenn manche Hühner erbarmungswürdig aussehen und ihr sie am liebsten trösten würdet – bitte nicht anfassen! Während der Federbildung sind die Federfollikel stark durchblutet. Dadurch sind Hühner in dieser Zeit recht berührungsempfindlich. Erst nach der Mauser bilden sich diese Gefäßstrukturen wieder zurück.

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Mauserzeit, die Federn liegen im Stall
Aufgepasst!

Mauserstörungen erkennen

Doch was, wenn die Mauser nicht richtig voranschreitet? Eine gestörte Mauser erkennst du daran, dass Hühner über Monate hinweg lückenhaft befiedert bleiben oder das neue Federkleid spröde und brüchig wirkt. Ursachen können Stress, Nährstoffmangel oder Erkrankungen sein. Hier hilft es, das Futter anzupassen und den Stall auf Parasiten zu überprüfen.

Also, füttert zu, sorgt für eine ruhige Umgebung und lasst eure Hühner in Ruhe mausern – dann belohnen sie euch bald mit einem neuen, prachtvollen Federkleid! Und das macht uns am Ende doch stolz und glücklich, oder?

Bis zum nächsten Mal,

Eure Eva-Maria

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Eva - Team kleine Farm

Die Kolumne

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Eure Eva-Maria (Dr. Eva-Maria Casteel, Tierärztin)

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