Hin und wieder findet man vielleicht mal ein Ei im Nest, dass eine etwas dünnere Eischale hat. Manchmal fehlt die Schale auch ganz.
Was hat es damit auf sich? Ist das schlimm oder sind die Hühner gar krank? Diese Fragen beschäftigen den Halter dann schnell mal eine ganze Weile.
Damit ihr euch keine Sorgen in so einer Situation macht bzw. wisst was zu tun ist, hier die wichtigsten Infos zur Eischale und meine Tipps zur Prophylaxe.
Woraus besteht die Schale?
Die Eischale wird zu einem Großteil aus Calcium gebildet, dass über das Futter aufgenommen wird. Zusätzlich wird auch Calcium aus dem Reservoir in den Markknochen gespeichert. Grundsätzlich ist der Speicher aber nicht tagelang ausreichend, sondern es muss täglich wieder “Nachschub” über das Futter zugeführt werden.
Wie entsteht jetzt das Problem mit der zu dünnen oder fehlenden Eierschale?
Häufig ist die Ursache ein Calciummangel.
In jedem Legehennenfutter ist zwar ausreichend Calcium enthalten, aber die Tiere müssen das Futter natürlich auch aufnehmen.
Viele kleine Zwischenmahlzeiten und Snacks, die in der Gartenhuhnhaltung sehr beliebt sind, können die benötigte Tagesmenge verringern, so dass trotz gutem Futter ein Mangel entstehen kann.
Aber versteht das nicht falsch: Grünfutter, Gemüse, Kräuter und auch ein wenig Obst dürfen grundsätzlich ruhig auf der Speisekarte eurer Hühner stehen, es hat nur alles seine Zeit …
Die Verweildauer des Futters im Magen-Darm-Trakt beim Huhn liegt bei ca. 4 Stunden. Ihr solltet also darauf achten, dass die Hühner morgens ausreichend Alleinfutter aufnehmen und nachmittags, wenn ihr noch etwas von den oben erwähnten Dingen zufüttert, zumindest Calcium, in Form von Muschelkalk, im Stall zur freien Verfügung steht.
Die Hühner nehmen dann in der Regel instinktiv abends nochmal mehr Calcium auf, indem sie den Muschelkalk fressen.
Neben dem Calciummangel können auch Viruserkrankungen, wie die so genannte infektiöse Bronchitis, eine Rolle spielen und Eischalendefekte verursachen.
In den meisten Fällen kommt es dann aber auch zu weiteren Symptomen, wie Atemwegsgeräuschen, Tierverlusten, Legeleistungsabfall und vermehrten Kükenverlusten. Ist das alles nicht der Fall, dann gilt es erstmal in Ruhe einen Blick auf die Fütterung eurer Hühner zu werfen, das lohnt sich erfahrungsgemäß bei dünnen Eischalen und Windeiern sehr.
So viel für heute. In 14 Tagen melde ich mich mit neuen Tipps zur Hühnergesundheit zurück.
Eure Eva-Maria
(Dr. Eva-Maria Casteel, Tierärztin)