Warum Hühner im Winter ohne Probleme durch Eis und Schnee laufen...
Wir haben Januar und zugegeben, von einem strengen Winter kann man bis jetzt noch nicht reden, aber die Temperaturen werden voraussichtlich in den kommenden Wochen eher fallen als ansteigen.
Viele Hühnerhalter machen sich im Winter Sorgen, ob die Tiere bei den kalten Temperaturen überhaupt nach draußen dürfen und ob sie sich nicht sofort erkälten… denn trotz dichtem Gefieder laufen sie ja schließlich mit den “nackten” Füßen auf dem gefrorenen Boden oder sogar im Schnee.
An der Stelle schon mal gleich eine kleine Entwarnung: Gesunde Hühner haben bei unseren klimatischen Bedingungen in der Regel überhaupt keine Probleme mit der Kälte.
Die Haltungsbedingungen müssen aber natürlich stimmen. Vor allem schlechte, ammoniakhaltige Luft oder auch Zugluft in Stall und Auslauf, sorgen häufig für Reizungen der Atemwege und sind Wegbereiter für anschließende Infektionen, die dann natürlich auch lebensbedrohlich werden können.
Es gilt also im Winter ständig für eine trockene Einstreu und eine Vermeidung von Zugluft zu sorgen.
Werden diese zwei essentiellen Dinge eingehalten, dann kommen die meisten Hühner auch ganz gesund durch den Winter.
Doch eine Frage, die mir sehr häufig gestellt wird, wollen wir zum Schluss noch klären: Warum frieren die Hühner nicht, wenn sie mit ihren Ständern bzw. Füßen durch den Schnee laufen?
Hier die, wie ich finde, phänomenale Antwort der Tiere auf die Naturbedingungen: Hühner haben nämlich so eine Art Wärmetauscher in ihren Beinen.
Die Arterien, die das sauerstoffreiche Blut vom Herz in den Körper transportieren, und die Venen, die das CO2-haltige Blut zurück zur Lunge transportieren, liegen in den Beinen und Füßen der Hühner sehr dicht aneinander.
Das ermöglicht einen Wärmeaustausch des Blutes.
Das arterielle Blut, das aus dem Körper in die Beine fließt, ist warm.
Das venöse Blut, das aus den Beinen zurückfließt, ist hingegen kalt.
Da die Gefäße bei den Hühnern hier sehr eng aneinander liegen, kommt es zum Wärmeaustausch nach einem simplen Gegenstromprinzip. So kommt das Blut bereits gekühlt in den Füßen an. Das Blut, das zurück in den Rumpf fließt, nimmt hingegen die Wärme auf und ist nicht mehr eiskalt.
Letztendlich sorgt das dafür, dass die Füße immer deutlich kälter sind.
Wäre das nicht der Fall, dann würden sie aufgrund des Temperaturunterschiedes am kalten Boden einfach festkleben. So schmilzt auch weder Eis noch Schnee unter ihren Füßen.
Ein weiterer, sehr wichtiger Vorteil für die Hühner ist, dass sie so wenig Körperwärme über ihre “nackten” Füße verlieren.
Außerdem isolieren natürlich ihre dicken Hornschuppen nach außen, sodass das System unglaublich effektiv ist.
Ein Leben ohne frierende Füße. Nicht schlecht, oder? … ich persönlich bin ehrlich gesagt diesbezüglich im Winter immer etwas neidisch auf meine Hühner 😉