Leckerer Snack oder Dickmacher?
Hermetia Larven und Mehlwürmer erfreuen sich mittlerweile großer Beliebtheit unter den Hühnerhaltern. Doch immer wieder erreichen mich viele Fragen dazu… Was ist überhaupt der Unterschied, sind die wirklich gesund und wie viel sollte man davon füttern?
Grundsätzlich dienen beide den Hühnern als Proteinsnack. Der Unterschied zwischen ihnen ist vor allem, dass die Hermetia Larven im Vergleich zu den Mehlwürmern einen höheren Proteingehalt haben und fettreicher sind. Dementsprechend hat sich die Verwendung von Hermetia-Larven (Larven der schwarzen Soldatenfliege) in der letzten Zeit unter Hühnerhaltern durchgesetzt.
Wann kann man Larven am Besten füttern?
Proteine sind natürlich auch im Hühnerfutter enthalten, aber es gibt Phasen, in denen der Bedarf erhöht sein kann. Beispielsweise im Winter, während der Mauser oder beim Glucken der Henne. Im Winter können eiweißhaltige und fetthaltige Snacks dazu beitragen, den durch die Kälte beanspruchten Stoffwechsel zu unterstützen und entsprechend zusätzliche Energie zur Verfügung zu stellen.
In der Mauser sind ein paar Larven ebenfalls willkommen. Die Mauser ist eine Zeit hoher Belastung für den Stoffwechsel und sehr kräftezehrend für die betroffenen Hühner. Sie profitieren jetzt von mehr Protein, um eine gleichmäßige Befiederung auszubilden. Da sind Larven für Hühner neben Aminosäuren und Vitaminen ein idealer Snack.
Zum Entglucken können Larven auch sinnvoll eingesetzt werden. Da die Henne nach ein paar Tagen in der Regel fest auf dem Nest sitzt und gluckt, steht sie nur noch einmal täglich auf und nimmt Futter und Wasser zu sich und setzt Kot ab. Das bedeutet, um sie möglichst bei Kräften zu halten, kann die Ration gerne auch um ein paar Larven oder Würmer angereichert werden.
Die Dosis ist entscheidend
Natürlich kann man die Hühner auch mit diesen Snacks einfach nur mal verwöhnen. Gerade zum Zähmen bei Neuzugängen oder wenn ihr kleine Tricks mit ihnen einstudieren wollt, sind Hermetia Larven und Co. eine prima Leckerli-Variante. Hühner sind erfahrungsgemäß ganz verrückt danach und daher mit dieser Belohnung vor Augen besonders kooperativ…. und wenn es nicht ganz so anspruchsvoll sein soll: Man kann sie damit auch wunderbar z.B. aus dem Garten zurück in den Auslauf locken 😉
Das große Aber ist hierbei jedoch: Achtet auf die Mengen. Diese Snacks sind, wie anfangs schon erwähnt, wahre Eiweiß- und Fettlieferanten. Sie können dementsprechend in zu hohen Mengen auch mal schnell zu echten Dickmachern werden. Werden eure Hühner zu dick, ist das nicht nur ein optisches Problem. Dicke Hühner können aufgrund ihres Übergewichtes krank werden. Besonders ist hier die Legenot zu nennen – ein ernsthafter Notfall in der Hühnerhaltung. Zu dicke Hennen haben signifikant häufiger Probleme beim Eierlegen als normalgewichtige Tiere.
Bezüglich der Dosierung sollte man folgende Richtwerte beachten:
Bei der Einmischung ins Futter sollten die getrockneten Larven nicht mehr als 10 % der täglichen Ration einnehmen. Außerdem empfehle ich bei der Verwendung als Snack oder Belohnung 10-15 g pro Tier am Tag nicht zu überschreiten, um Übergewicht zu vermeiden.
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