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Gegenseitiges Bepicken
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Kategorie Hühner

Hier schreibt Tierärztin Dr. Eva-Maria Casteel für euch

Gegenseitiges Bepicken

Ab wann wird´s ein Problem?

Das gegenseitige Bepicken ist unter Hühnern im Normalfall keine ungewöhnliche Sache. Im Gegenteil, es ist extrem wichtig für sie, innerhalb einer Gruppe die so genannte Hackordnung klar zu regeln beziehungsweise zu erhalten. Ein kurzes, energisches Picken am Futternapf ist also ein absolut natürliches Verhalten und völlig unbedenklich.

Immer mal wieder kommt es aber auch zur Ausprägung einer Verhaltensstörung, die sich in Form von so genannten hochgradigen Federpicken oder Kannibalismus beim Huhn äußert. Es lohnt sich also, sich als Hühnerhalter mal etwas genauer damit zu befassen, um den Unterschied rechtzeitig zu bemerken und entsprechend schnell zu handeln.

Schaut man sich das Problem etwas genauer an, dann sind die Ursachen für übermäßiges Federpicken meistens Langeweile, Stress, Krankheit und Schwäche einzelner Tiere, die auf diesem Wege aus der Gruppe ausgestoßen werden.

Sobald Verletzungen der Haut und blutige Federkiele auftreten, muss eingegriffen werden. Allein die rote Farbe des Blutes sorgt bei Hühnern für Neugier und fasziniert so sehr, dass immer wieder auf die gleiche Stelle gepickt wird. So kann es in kurzer Zeit zu schweren Verletzungen kommen.

Vor allem in den letzten Monaten kam es immer mal wieder zur Ausprägung solch dramatischer Pickgeschehen, da die Stallpflicht aufgrund der weiterhin umherziehenden Geflügelpest früher oder später für Langeweile und Stress in vielen Hühnerställen gesorgt hat. Aber auch ständige Zukäufe, die zu Platzmangel in Stall und Auslauf führen, können solche Probleme verursachen.

Was kann man vorbeugend dagegen machen?

Was kann man vorbeugend dagegen machen?

Vorbeugen kannst du in erster Linie durch das Angebot von wechselndem Beschäftigungsmaterial und abwechslungsreicher Volierengestaltung.

Kleine Strohballen oder bunte Kabelbinder beschäftigen die Hühner häufig stundenlang und lenken von der übermäßigen Konzentration auf die Hackordnung in diesen Situationen sehr gut ab.

Hör dir dazu auch gerne die Folge #24 aus Judith´s Homefarming Podcast an, in der Hühnerhaltung Nadine aus dem Farmteam ihre ganzen Ideen zur Beschäftigung verrät.

Mein Tipp:

Solltest du in den Stall kommen und ein bepicktes und leicht verletztes Tier finden, dann separiere lieber den Übeltäter und nicht das Opfer! Andernfalls wird sofort das nächste möglichst rangniedere Huhn stark angegriffen.

So ein “Übeltäter” kann dann 1-2 Wochen von der Gruppe entfernt leben, bevor du ihn wieder dazu setzt. Das ist kein Problem. Er muss sich dann wieder neu in die Hackordnung einfügen und meistens ist dann die ganze Vorgeschichte vergessen.

Aber Achtung: Findest du ein schwerverletztes, stark blutendes, bepicktes Tier, muss das aber natürlich auch von der Gruppe separiert und die Wunden entsprechend versorgt werden.