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Steckbrief

Mirabellen

Mirabellen sind in Wuchs und Pflege nahezu identisch mit den Pflaumen, Zwetschgen und Renekloden. Sie bringen allerdings kleinere, rundliche Früchte hervor, die auch schon vor den meisten anderen Pflaumenarten reifen.
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Wuchsformen

Bei Mirabellenbäumen gibt es unterschiedliche Wuchsformen, die alle ihre Vor- und Nachteile haben. Welche Wuchsform für deinen Garten ideal ist, erfährst du hier.

Hochstamm

Mirabellenhochstämme werden 4 bis 8m hoch. Sollten mehrere Hochstämme gepflanzt werden, ist ein Abstand von 8m einzuhalten. Die Vorteile eines Hochstammes sind ganz klar die sehr hohen Erträge, die in guten Jahren bis zu 100kg Mirabellen betragen können. Sie eignen sich hervorragend für alle Gärtner, die einen großen Teil der Obsternte verwerten wollen, zum Einkochen oder Entsaften zum Beispiel. Bis der Vollertrag einsetzt kann es ab der Pflanzung aber 10 bis 20 Jahre dauern, hier ist also Geduld gefragt. Die ersten, kleineren Erträge hast du aber auch schon ab dem zweiten bis dritten Standjahr.

Halbstamm

Mirabellenhalbstämme werden 3 bis 5m hoch und sollten untereinander einen Pflanzabstand von 4 bis 5m haben. Halbstämme stehen den Hochstämmen in Sachen Ertrag nicht viel nach. In guten Jahren bringt in Mirabellenhalbstamm im Vollertrag weit über 80kg an Ernte. Durch die niedrigere Stammhöhe sind Halbstämme leichter zu beernten als Hochstämme und auch Schnittmaßnahmen sind etwas einfacher durchzuführen. Allerdings kannst du unter einem Halbstamm nicht aufrecht hindurch laufen, da die Krone bei etwa 1,20m beginnt, 60cm niedriger als bei Hochstämmen. Auch Halbstämme eignen sich hervorragend für die Verarbeitung. Nach 8 bis 12 Jahren beginnt der Vollertrag, aber selbst im zweiten Standjahr kannst du schon kleinere Ernten erwarten.

Niederstamm

Mirabellenniederstämme werden 2 bis 4m hoch und sollten untereinander einen Pflanzabtsand von 2 bis 3m haben. Sie sind ideal für kleinere Gärten und die perfekte Baumform zum Anbau von vielen verschiedenen Sorten, die nacheinander reifen. Der Ertrag beginnt meist schon im ersten oder zweiten Standjahr und der Vollertrag setzt etwa 5 Jahre nach der Pflanzung ein. Niederstämme im Vollertrag produzieren jedes Jahr etwa 20kg Mirabellen pro Baum. Die Ernte ist aufgrund der geringen Höhe sehr einfach und auch Schnittmaßnahmen kannst du oft ohne große Leiter vornehmen.

Zwergbaum und Säule

Zwergmirabellen und Säulen eignen sich ideal für kleinste Gärten und können in großen Kübeln auch auf dem Balkon wachsen. Zwergmirabellen werden 1,50m bis 2m hoch und ebenso breit, während Säulen bis zu 4m hoch werden können, dabei aber nicht breiter als 1m werden. Sie tragen schon im ersten Standjahr und sind nach etwa 3 bis 5 Jahren im Vollertrag, in dem sie dann etwa 10kg Mirabellen pro Baum produzieren können. Während es für Hoch- und Halbstämme, sowie für Buschbäume meist alle Sorten in jeder Wuchsform gibt, gibt es für Zwergbäume und Säulen allerdings oft nur eine geringe Sortenauswahl.

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Ab ins Beet...

Pflanzung

Sobald du dich für eine Wuchsform und eine Sorte entschieden hast, wird gepflanzt. Am besten eignet sich die Zeit zwischen November und Februar, die sogenannte Vegetationspause. Als grobe Regel kannst du dir merken, dass ein Baum zwischen den letzten gefallenen Blättern und den ersten anschwellenden Knospen gepflanzt werden sollte.

Hebe ein Loch aus, das etwa doppelt so groß ist, wie der Wurzelballen des Baums, stelle den Baum hinein und schließe das Loch mit Kompost, guter Erde und vier bis fünf Händen voll Obst- und Beerendünger. Wichtig ist, dass die Verdickung am Stamm, die Veredelungsstelle, oberirdisch bleibt. Jetzt heißt es kräftig Angießen mit mehreren Gießkannen Wasser.

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Die drei wichtigsten Regeln

Schnitt

Die beste Zeit für den Schnitt von Mirabellenbäumen ist im Januar und Februar, bevor die Knospen anschwellen und beginnen sich zu öffnen. Für Mirabellenbäume gibt es unzählige Schnittvarianten. Als Anfänger solltest du dich grob an drei wichtigen Regeln orientieren.

1.  Schneide alle Äste heraus, die nach innen wachsen. Die Krone muss schön luftig sein, sonst können sich Pilzkrankheiten bilden.

2. Die Äste sollten sich nicht berühren. Wenn zwei Äste ineinander wachsen, solltest du mindestens einen davon entfernen.

3. Entferne alle Schosser. Die sogenannten Schosser sind Äste, die sehr schnell, sehr hoch gewachsen sind. Sie rauben dem Baum nur Kraft und bilden meist keine Blüten und Früchte.

Grundsätzlich gilt, schneide lieber etwas zu viel, als etwas zu wenig ab.

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Viele verschiedene Sorten...

Sortenempfehlungen

Mirabelle von Nancy

Bereits 1490 wurde diese Mirabellensorte in Frankreich angebaut. Die kleinen, runden, gelben Früchte dieser Sorte bekommen bei ihrer Reife im August leicht rot gefärbte Bäckchen, dann weißt du, dass der ideale Zeitpunkt zum Pflücken der Mirabellen gekommen ist. Anders als wilde Sorten, hat diese Kulturmirabelle einen sehr süßen Geschmack und nur wenig, bis gar keine Säure. Neben dem Frischverzehr eignet sie sich auch super zum Verarbeiten, auch zum Schnapsbrennen ist die Mirabelle von Nancy sehr gut geeignet.

Bellamira

Diese Sorte wurde erst vor wenigen Jahren in Geisenheim gezüchtet und bringt besonders große Mirabellen hervor. Ihre Reife beginnt etwas später, zwischen Mitte August und Mitte September. Ihr honigartiger, besonders süßer Geschmack macht sie zu einem richtig tollen Naschobst.