Kürbis selber anbauen

Steckbrief

Kürbis

Anzucht

April-Mai

Pflanzung

Mai-Juni

Direktsaat

Mai

Ernte

Juli-Oktober

Schwierigkeit

Gemüse für Anfänger

Standort

Sonne bis Halbschatten

Abstand

100x100 cm

Saattiefe

2 cm

Boden pH-Wert

5,5-7,5

Düngung

Kompost, Hornspäne

Wasserbedarf

hoch

Gute Nachbarn

Bohne, Knoblauch, Rettich, Zuckermais

Schlechte Nachbarn

Gurken

Zehrer

Starkzehrer

Pflanzenfamilie

Kürbisgewächs
Image
Aus kaum einem Samenkorn werden so viele Kilos geerntet, wie bei den Kürbissen. Der Anbau ist trotzdem relativ einfach und eignet sich auch für jeden Anfänger. Mit diesen Tipps werdet ihr schon bald Unmengen an Kürbissen aus eurem Garten ernten können.
Image
Image
Wie wird der Kürbis gesät?

Die Anzucht

Mit der Anzucht der Kürbispflanzen könnt ihr Anfang April beginnen. Befüllt 7 bis 9cm große Töpfe mit Erde. Für die Anzucht von Kürbisgewächsen eignet sich Anzuchterde genauso gut wie Gemüseerde. Die sehr großen Kürbissamen lassen sich viel leichter aussäen, als kleine Salat- oder Kohlsamen. Legt sie auf die Erde und drückt sie etwa 2cm tief hinein, verschließt das kleine Loch mit Erde und gießt kräftig ab.

Nach ein bis zwei Wochen zeigen sich die ersten Keimlinge.

Anfang April herrschen im Gewächshaus oftmals schon bessere Bedingungen für die Anzucht, als auf der Fensterbank. Wenn ihr kein Gewächshaus habt, könnt ihr die kleinen Pflänzchen an warmen Tagen auch nach draußen stellen. Das Klima draußen gefällt den Jungpflanzen deutlich besser als das auf der Fensterbank. Besonders in kalten Nächten sollten die Jungpflanzen dann aber besser ins Haus oder Gewächshaus.

Image
Wenn ihr nicht so viel Platzt habt...

Die Direktsaat

Alternativ zur Anzucht und späteren Pflanzung, könnt ihr ab Mitte Mai auch direkt ins Beet säen. Sät an jede Stelle, an der eine Pflanze wachsen soll, etwa zwei bis drei Körner, denn die Keimung ist im Freiland oft nicht so gut, wie bei der Anzucht in Töpfen.

Kurz nach der Keimung entfernt ihr dann die überflüssigen Keimlinge. Ansonsten ist die Pflege genau die gleiche wie bei der Anzucht und Pflanzung.

Image
Image

Die Pflanzung und Düngung

Kürbisse sind frostempfindlich und gehen bei Temperaturen unter 0°C kaputt. Auch Temperaturen von 1°C bis 6°C tun den Pflanzen nicht gut und können zu einem frühen Mehltaubefall und schlechtem Ertrag führen. Pflanzt deshalb erst nach den Eisheiligen, also nicht vor dem 15.Mai.

Ein sonniges Beet ist ideal, aber auch die eine oder andere Schattenstunde am Tag schadet den Pflanzen nicht. Vor der Pflanzung solltet ihr das Beet mit Kompost und Hornspänen düngen, auch abgelagerter Stallmist eignet sich sehr gut.

Kürbispflanzen sind Starkzehrer und brauchen sehr viele Nährstoffe. Jede Pflanze solltet ihr mindestens einen Quadratmeter Platz geben. Pflanzt die Kürbispflänzchen in etwa so tief ein, wie sie im Topf gesessen haben. Dabei sollten sie am besten in einer kleinen Kuhle oder Mulde sitzen. Das sorgt dafür, dass das Gießwasser nicht wegläuft.

Ab jetzt solltet ihr regelmäßig kräftig wässern. Am besten früh morgens, denn Kürbispflanzen mögen keine Feuchtigkeit über Nacht. Gießt aber lieber alle 2 bis 4 Tage kräftig, als jeden Tag ein bisschen. Eine Nachdüngung mit verdünnter Brennnesseljauche oder flüssigem Gemüsedünger alle zwei Wochen ist empfehlenswert.

Image
Image
Wann ist der Kürbis erntereif?

Die Ernte

Je nach Sorte beginnt die Ernte schon im Juli und August oder erst im September.

Spaghettikürbisse sind meist besonders früh, während Butternut- oder Riesenkürbisse oft erst im Herbst reif sind. Kürbisse sind im unreifen Zustand nicht giftig, aber wartet bis zur Ernte am besten solange, bis der Stiel, der die Frucht mit der Pflanze verbindet, anfängt braun zu werden.

Sobald der erste Bodenfrost droht, meistens ab Mitte Oktober, solltet ihr alle Kürbisse abernten. Spät im Herbst geerntete Kürbisse halten bei kühler aber frostfreier Lagerung etwa bis März des nächsten Jahres.

Image
Image
Was ist besonders wichtig?

Die Schädlinge und Krankheiten

Besonders wichtig für Anfänger, gewinnt kein eigenes Saatgut aus den Kürbissen!

Kürbisgewächse können sich sehr leicht durch Fremdbestäubung verkreuzen. So können sich zum Beispiel Zierkürbisse, die mehrere hundert Meter entfernt gewachsen sind, mit einkreuzen. Im nächsten Jahr können die Kürbisse aus selbst gewonnenem Saatgut dann giftige, unter Umständen sogar tödliche, Stoffe enthalten.

Image
Viele verschiedene Sorten...

Die Sorten

Die Sortenvielfalt bei Kürbissen ist immens.

Hokkaidokürbisse wie „Uchiki Kuri“ sind meist relativ früh reif, bei den Butternutkürbissen müsst ihr deutlich länger auf die Ernte warten, genauso auch bei den deutlich größeren Muskatkürbissen, wie „Mosque de Provence“

Mit Riesenkürbissen wie „Gelber Zentner“ oder „Atlantic Giant“ könnt ihr selbst im Hobbygarten bis zu 50 kg schwere Früchte produzieren.

Eine ganz besondere Sorte ist „Zapallito“. Diese grüne, kleine Sorte wächst nicht so auslandend und kann schon im unreifen Zustand verwendet werden wie eine Zucchini. Ebenfalls außergewöhnlich ist der Spaghettikürbis. Sein Fruchtfleisch zerfällt beim Kochen zu spaghettiähnlichen Fäden.

Image
Tipp

Der Kürbis ist für mich ein Gemüse für Anfänger. Es funktioniert auch ohne grünen Daumen. Denn hier gilt: Samen in die Erde und schon bald lecker ernten. Probiert es einfach aus.