So ticken und picken Bergische Kräher
Das Hauptmerkmal der Bergischen Kräher ist ihr verlängerter Krähruf der Hähne, der bis über 10 Sekunden andauern kann. Früher wurde dieser Eigenschaft eine große Bedeutung beigemessen. Es gab Krähwettbewerbe mit Volksfestcharakter, bei denen es hohe Preise zu gewinnen gab. Und auch wenn man es kaum glauben mag, es gibt auch Hennen, die krähen und das manchmal fast so gut wie die Hähne. Durch die verstärkte Zucht hinsichtlich äußerer Merkmale sind die Krähruflängen jedoch zurückgegangen und wirkliche Spitzenhähne findet man heute eher selten.
Charakter
Bergische Kräher sind sehr aktive, wachsame und etwas unruhige, teils schreckhafte Tiere. Sie werden daher auch nicht sonderlich zutraulich und sind für eine Haltung im Garten weniger geeignet. Stattdessen fühlen sie sich in großen, strukturierten Ausläufen sehr wohl und in einer solche Umgebung kann es sogar vorkommen, dass ältere Damen auch mal zur Brut schreiten. In räumlich begrenzten Ausläufen empfiehlt sich ein Netz, da die Tiere flugfähig sind und das auch nutzen. Aufgrund ihres Wildhuhncharakters ist es wichtig, dass die Gruppengröße, speziell bei den Jungtieren, möglichst klein ist, da die Tiere ansonsten unter Stress leiden.
Klein aber oho – die Zwergform
Bergische Zwerg-Kräher entstanden in den 1920er Jahren aus der Großrasse und schwarzen Deutschen Zwerghühnern. Sie zeichnen sich besonders durch eine gute Legeleistung aus und legen zwischen 150 und 180 weiße, ca. 40 g schwere Eier. Je nach Zuchtlinie sind sie ruhiger und zahmer als ihre großen Verwandten. Aufgrund ihrer geringeren Größe krähen die Hähne weniger lang. Maximalwerte liegen bei sieben Sekunden.
Zuchtgeschichte
Alte Legenden des Bergischen Landes berichten, dass Kreuzfahrer die Vorfahren der Bergischen Kräher aus dem heiligen Land mitgebracht haben sollen. Dafür gibt es allerdings keine klaren Beweise. Vielmehr weiß man heute, dass sie von den Langkrähern des Balkanraumes, wie den Bosnischen Krähern und den Sandschak-Krähern abstammen. Diese sind mit ihren Verwandten, den Hauben- und Sprenkelhühnern, über den Seehandel in den Bereich der Nordseeküste gelangt. Von dort wurden sie dann mit spanischen Mönchen aus dem heutigen Belgien ins Bergische Land gebracht. Dort mischten sie sich mit heimischen Landhühnern und so sind die heutigen Bergischen Kräher entstanden. Sicher dokumentiert sind sie aus der Zeit um 1820, was sie zur ältesten einheimischen Hühnerrasse macht.
Federfarben - oder wie der Züchter sagt „vorhandene Farbschläge“
Von den früher zahlreichen Farbvarianten gibt es heute „offiziell“ nur noch die Schwarz-Goldbraungedobbelten, da sie 1885 als einzige als Schaurasse anerkannt wurden.
Was versteht man unter „Doppelung“?
Unter der „Dobbelung“ versteht man eine Zeichnung, bei der die Federn in der Mitte einen farbigen Punkt haben, der von einer schwarzen Umrandung umfasst wird. Gelegentlich treten in der Zucht auch Tiere mit einer cremefarbigen bis weißen, anstatt goldbrauner, Färbung auf. Wenn auch nicht offiziell anerkannt, stellen sie eine hübsche optische Bereicherung dar, die es verdient, erhalten zu werden.
Die Zwerg-Kräher gibt es nur in Schwarz – Goldbraungedobbelt.