Kaum eine Kultur aus dem Gemüsegarten ist so süß im Geschmack, wie der Zuckermais. Sein Anbau ist trotzdem einfach und unkompliziert, du brauchst aber etwas Platz dafür. Wie auch du bald deine eigenen süßen Maiskolben aus dem Garten genießen kannst, lernst du hier.
Zuckermais kannst du entweder direkt ins Beet säen, oder in Töpfen vorziehen und vier Wochen später auspflanzen. Beide Methoden haben ihre Vor- und Nachteile.
Wie wird der Zuckermais gesät?
Anzucht
Die Anzucht in Töpfen hat zum einen den Vorteil des frühen Starts und damit auch der früheren Ernte. Maispflanzen sind frostempfindlich und sollten daher erst nach den Eisheiligen aufs Beet. Wenn du sie vorziehst, kannst du schon Anfang April mit der Saat beginnen.
Standort
Nehme hierfür am besten etwa 9cm große Töpfe und befülle sie mit Gemüseerde. Säe je drei Körner pro Topf aus. Ab jetzt solltest du täglich gießen. Am besten stehen die Töpfe im Gewächshaus. Wenn du kein Gewächshaus hast, kannst du sie bei warmer Witterung auch draußen stehen haben. Jedoch solltest du sie in kalten Nächten ins Haus holen. Bis zur Pflanzung ist jetzt nichts mehr zu tun. Die drei Pflanzen können die ganze Zeit über zusammen im Topf bleiben.
Ab ins Beet...
Pflanzung
Das Maisbeet sollte möglichst sonnig liegen und einen nährstoff- und humusreichen Boden haben. Arbeite gut abgelagerten Stallmist oder Kompost ein und dünge zusätzlich mit Horn- und Knochenmehl. Die Maispflanzen werden jetzt im Abstand von 30 x 50 cm gepflanzt, du kannst sie ruhig etwas tiefer setzen, als sie vorher im Topf waren. Die Topfballen müssen vor der Pflanzung geteilt werden, so dass am Ende in jedem Pflanzloch nur ein Maispflänzchen sitzt.
Das Anwachsen dauert immer ein paar Tage beim Mais, aber sobald die Pflanzen einmal angewachsen sind, wachsen sie enorm schnell und kräftig. Alle ein bis zwei Tage solltest du jetzt kräftig gießen. Zusätzlich solltest du etwa einmal pro Woche mit flüssigen Gemüsedünger oder verdünnter Brennnesseljauche nachdüngen.
Pflege
Sobald sich die ersten Kolben zeigen, ist es ratsam die Pflanzen einmal am Tag zu schütteln. Das sorgt für bessere Bestäubung und die Maiskolben werden am Ende voller. Aus demselben Grund solltest du Zuckermais auch eher blockweise und nicht reihenweise Pflanzen. Bei zum Beispiel 16 geplanten Maispflanzen sind vier Reihen mit je vier Pflanzen besser, als zwei Reihen mit je acht Pflanzen.
Denn je mehr Maispflanzen eine einzelne Maispflanze umgeben, desto besser funktioniert die Bestäubung.
Deshalb sollte für Zuckermais auch immer ein bisschen mehr Platz eingeplant werden. Hast du nur zwei Maispflanzen nebeneinander stehen, ist die Wahrscheinlichkeit für gut gefüllte Kolben ziemlich gering. 3 x 3 Pflanzen ist die kleinste Pflanzenmenge, die mit einer hohen Wahrscheinlichkeit zu einem guten Erfolg führen kann.
Es geht auch ohne Anzucht...
Direktsaat
Du kannst die Maissamen auch direkt ins Beet säen, jedoch solltest du hiermit bis Mitte Mai warten. Der große Vorteil bei der Direktsaat ist, dass du dir einen Arbeitsschritt, den des Verpflanzens, sparst. Zudem musst du auch keinen Platz für die Maisanzucht einplanen. Nachteile sind besonders die dadurch etwa einen Monat spätere Ernte. Zusätzlich entstehen oftmals keine gleichmäßigen Reihen, da nicht aus jedem Korn eine wirklich schöne und kräftige Pflanze wird. Bei der Anzucht kannst du die schwächlichen Pflanzen dann gleich aussortieren und pflanzt dann nur die kräftigen ins Beet.
Wann ist er erntereif?
Ernte
Früh vorgezogener Zuckermais ist meistens ab Mitte Juli erntereif, direktgesäter ab Mitte August. Du erkennst die Reife der Kolben an den Härchen, die aus den Kolben herauswachsen. Sobald sie braun und trocken sind dauert es noch etwa eine Woche, bis du schöne dunkelgelbe Körner an deinen Maiskolben hast.
Verwendung in der Küche
Wenn du viele Pflanzen hast, kannst du auch immer mal wieder einen Kolben ernten und probieren, ob er schon süß genug ist. Zuckermais kannst du sowohl roh, direkt vom Kolben essen, als auch grillen oder braten.
Er eignet sich auch ideal zum Einfrieren. Hierfür schneidest du die Körner einfach mit einem scharfen Messer vom Kolben ab und frierst sie ein. So kannst du zu jeder Zeit im Jahr Maiskörner in der Küche verwenden. Wenn du dreimal im Jahr Mais säst, je einmal im April, Mai und Juni, kannst du den ganzen Sommer über, von Mitte Juli bis Anfang Oktober deinen eigenen Zuckermais frisch ernten.
Verschiedene Sorten
Sorten
Es gibt viele tolle Farben beim Zuckermais. „Stowell’s Evergreen“ bildet rein weiße Körner mit einer tollen Süße. „Double Red“ hat dunkelrote Körner und „Jade Blue“ hat wunderschöne, dunkelblaue, fast schwarze Körner, ein echter Hingucker. Häufig bilden die bunten Maissorten aber nicht so schöne, große, vollbesetzte Kolben aus, wie die gelben. Die klassische gelbe Sorte ist „Golden Bantam“, eine ertragssichere Sorte mit sehr süßem Geschmack.
Tipp
Der Zuckermais ist für mich ein Gemüse für Anfänger. Es funktioniert auch ohne grünen Daumen. Denn hier gilt: Samen in die Erde und schon bald lecker ernten. Probiert es einfach aus.