Der Winterschlaf
Igel, Fledermäuse, Feldhamster, Siebenschläfer und Murmeltiere sind die einheimischen Vertreter, die den klassischen Winterschlaf halten. Während Siebenschläfer schon im September mit dem Winterschlaf beginnen, wartet der Igel bis in den November. Der Start des Winterschlafs ist also von Art zu Art unterschiedlich. Die Körpertemperatur wird stark abgesenkt, von über 30 °C auf unter 10 °C, das Herz schlägt nur noch wenige Male pro Minute und auch die Atmung wird deutlich reduziert. Das alles hat einen bestimmten Zweck – Energie sparen. So kommen diese Arten gut über den Winter und wachen erst mit den ersten wärmeren Tagen des Frühlings, meist im März, wieder auf. Besonders wichtig ist, dass sie dabei nicht gestört werden, ihr solltet also zum Beispiel Igel in euren Gärten auf keinen Fall im Winter stören, denn jedes Aufwachen kostet sie Energie und kann dazu führen, dass sie den Winter nicht überleben. Sorgt am besten im Herbst für ein reichhaltiges Nahrungsangebot und einen schönen Schlafplatz im Garten, so könnt ihr den lieben Tieren einen erholsamen Winterschlaf erleichtern.
Die Winterruhe
Eichhörnchen, Dachse, Waschbären und Biber halten Winterruhe. Sie schlafen nicht so fest, wie Igel oder Fledermäuse und wachen während des Winters hin und wieder auf. Zwar werden auch bei der Winterruhe Herzschlag und Atmung deutlich reduziert, jedoch nicht so stark, wie bei Tieren im Winterschlaf. Außerdem wird die Körpertemperatur in der Winterruhe beibehalten und nicht abgesenkt, wie bei den Winterschläfern. Die Winterruhe verbringen sie in frostgeschützten Quartieren, wie Höhlen und fressen auch gelegentlich. Wenn ihr also Eichhörnchen im Winter durch den Garten flitzen seht, keine Sorge, sie suchen nur nach ihren Nahrungsvorräten, die sie im Herbst verbuddelt haben und ziehen sich bald wieder in ihre Höhlen zurück. Je später der Winter und je kleiner das Nahrungsangebot, desto länger sind die Schlafphasen der Tiere und desto seltener wachen sie auf. Ab März/April ist die Winterruhe dann bei allen einheimischen Arten beendet.
Die Winterstarre
Neben Winterschlaf und Winterruhe, befinden sich einige Tiere auch in Winterstarre, sie wird auch Kältestarre genannt. Wechselwarme Tiere wie Frösche, Schnecken, Marienkäfer oder Eidechsen, deren Körpertemperatur sich der Außentemperatur anpasst, befinden sich in den Wintermonaten in Kältestarre. Meist vergraben sie sich in der Erde, um vor den größten Frösten geschützt zu sein. Anders als bei Winterschläfern, kann ihre Körpertemperatur sogar unter 0 °C sinken, da sie nicht in der Lage sind ihren Organismus selbst zu erwärmen. Ein körpereigener Frostschutz sorgt allerdings dafür, dass zum Beispiel das Blut nicht gefriert. Während Winterschläfer die Augen geschlossen haben, sind sie bei Tieren in Winterstarre geöffnet. Sobald die Außentemperatur steigt, steigt auch die Körpertemperatur und die Tiere erwachen.