Palmkohl selber anbauen

Steckbrief

Palmkohl

Anzucht

März - Juli

Pflanzung

Mai - August

Direktsaat

April - Juli

Ernte

Juli - Dezember

Schwierigkeit

Gemüse für Fortgeschrittene

Standort

Sonne bis Halbschatten

Abstand

50x50 cm

Saattiefe

0,5-1 cm

Boden pH-Wert

6,5-7,5

Düngung

Kompost, Hornspäne

Wasserbedarf

hoch

Gute Nachbarn

Artischocke, Bohne, Endivie und Zuckerhut, Erbsen, Kartoffeln, Kopf- und Pflücksalat, Mangold, Petersilienwurzel, Porree, Radicchio, Rhabarber, Rote Bete, Schwarzwurzel, Sellerie, Spargel, Spinat, Tomate

Schlechte Nachbarn

Asiasalat, Erdbeere, Feldsalat, Knoblauch, Rucola, Speiserübe, Zwiebel

Zehrer

Starkzehrer

Pflanzenfamilie

Kreuzblütler
Image

Der Palmkohl, auch Feder- oder Schwarzkohl genannt, ist in Wuchs und Pflege dem Grünkohl sehr ähnlich. Seine Blätter sind glatt, lang und dunkelgrün.

Er benötigt, anders als Grünkohl, keinen Frost vor der Ernte für einen guten Geschmack. Palmkohl kann also auch viel früher angebaut und geerntet werden. Er ist aber mit etwa -8°C Frosttolleranz auch nicht ansatzweise so winterhart, wie der klassische Grünkohl. Geschmacklich ist er deutlich milder, als der Grünkohl und erinnert ein wenig an Brokkoli.

Image
Wie wird der Palmkohl gesät?

Anzucht oder Direktsaat?

Anzucht

Grundsätzlich wachsen Kohlpflanzen meist am besten, wenn ihr die Samen nicht direkt ins Beet sät, sondern die Jungpflanzen in Anzuchterde vorzieht und sie dann etwa einen Monat später ins Beet pflanzt. Die ideale Zeit für die Aussaat ist beim Palmkohl liegt zwischen Ende März und Mitte Juli.

Sät die Kohlsamen im Abstand von etwa 4 bis 5cm zueinander in einer Anzuchtschale aus. Wenn ihr ein paar Körnchen zu dicht gesät habt, ist das nicht schlimm. Bedeckt die Samen mit Erde und gießt kräftig an. Jetzt sollte die Erde nicht mehr austrocknen. Kohlpflanzen haben eine sehr schnelle Keimung. Bereits nach einer Woche zeigen sich die ersten Keimlinge. Jedes Kohlpflänzchen sollte nach der Keimung mindestens 4cm Platz haben. Stehen einige Keimlinge zu dicht solltet ihr sie ausdünnen.

Direktsaat

Wenn ihr doch lieber direktsäen wollt, weil ihr zum Beispiel keinen geeigneten Platz für die Anzucht habt, könnt ihr das von Mai bis Juli tun. Die Beetvorbereitung ist genau wie vor der Pflanzung, nur dass ihr jetzt nicht die Pflanzen im Abstand von 50 x 50 cm in die Erde bringt, sondern die Samen. Streut etwa alle 50 cm mehrere Samen in die Erde und wässert kräftig. Nach der Keimung lasst ihr dann an jeder Stelle, also alle 50cm, nur ein Pflänzchen stehen. Kohlpflanzen entwickeln sich bei Direktsaat aber oft nicht so gut. Wenn ihr keinen Platz für die Anzucht habt, könnt ihr auch vorgezogene Jungpflanzen im Baumarkt oder Gartencenter kaufen.

Image

Wie wird der Palmkohl gepflanzt?

Die Pflanzung und Pflege

Etwa einen Monat nach der Aussaat sind die Jungpflanzen dann fertig für die Pflanzung. Am besten wählt ihr ein möglichst sonniges Beet und düngt es kräftig mit Kompost und Hornspänen. Palmkohl ist ein sogenannter Starkzehrer und benötigt sehr viele Nährstoffe, vor allem Stickstoff.

Eine weitere Hilfe für den Boden ist Kalk, denn in einem kalkhaltigen Boden tut sich Krankheit Kohlhernie am schwersten. Außerdem setzt Kalk den pH-Wert des Bodens nach oben und Kohlpflanzen lieben einen möglichst hohen pH-Bodenwert.

Pflanzt die Palmkohljungpflanzen im Abstand von etwa 50 x 50 cm. Das sieht erstmal sehr weit entfernt aus, aber die Pflanzen werden dann Platz am Ende brauchen. Für ein gutes Anwachsen könnt ihr auch zusätzlich noch einen Teelöffel Universal- oder Gemüsedünger ins Pflanzloch geben. Die Jungpflanzen können auch deutlich tiefer im Beet sitzen als vorher in der Anzuchtschale, denn am Stiel der Pflanze können sich neue Wurzeln bilden. Am besten pflanzt ihr so tief, dass das erste Blattpaar geradeso oberirdisch ist.

Pflege

Ab jetzt solltet ihr bei Trockenheit alle ein bis zwei Tage kräftig wässern und bis Ende August etwa ein- bis zweimalmal pro Monat mit verdünnter Brennnesseljauche oder flüssigem Gemüsedünger nachdüngen. Im Herbst müsst ihr dann deutlich weniger gießen. Meist ist der Boden so feucht, dass ihr wochenlange gar nicht gießen müsst.

Image
Was könnt ihr gegen Schädlinge machen?

Die Schädlinge

Kohl kann hierzulande von sehr vielen Schädlingen befallen werden. Gegen die meisten Schädlinge, wie die weiße Fliege, den Kohlweißling oder gefräßige Tauben, hilft ein engmaschiges Gemüseschutznetz. Wenn Tomaten in der Nähe der Kohlpflanzen wachsen, könnt ihr das Risiko etwas minimieren, dass der Kohlweißling an eure Kohlpflanzen geht, denn den Duft der Tomatenpflanzen mag der Schmetterling gar nicht.
Image

Was passiert nach der Ernte?

Die Ernte

Nachdem das Palmkohlbeet abgeerntet ist, sollten auf dieser Fläche für mindestens zwei bis drei Jahre keine weiteren Kreuzblütler, wie Kohlarten, Rettich oder Asiasalate mehr wachsen, sonst kann die Krankheit Kohlhernie um sich greifen. Mittlerweile gibt es aber auch einige Kohlsorten, die gegen diese Krankheit resistent sind. Sie können auch ohne Anbaupause auf dasselbe Beet gepflanzt werden. Grünkohl selbst ist aber als einzige Kohlart nicht anfällig für die Kohlhernie und kann auch ohne Anbaupause auf Beeten angebaut werden, auf denen vorher andere Kreuzblütler gewachsen sind.
Image

Welche Sorten gibt es?

Die Sorten

„Nero di Toscana“ ist die am häufigsten angebotene Sorte beim Palmkohl. Sie hat einen sehr kräftigen und gesunden Wuchs und wird zwischen 50 und 100cm hoch.

Image
Tipp

Der Palmkohl ist für mich ein Gemüse für Fortgeschrittene. Natürlich könnt ihr euch auch in eurem ersten Gartenjahr daran trauen, aber es braucht einfach etwas mehr „Kümmerung“ als das Gemüse für Anfänger.