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Steckbrief Kirschen

Steckbrief

Kirschen

Die Kirsche ist das Baumobst, das am frühsten im Jahr reif wird. Unterschieden wird zwischen Süß- und Sauerkirschen.

Während Süßkirschen ein tolles Naschobst im Garten sind, eignen sich besonders die Sauerkirschen zur Weiterverarbeitung von Saft, zum Einkochen oder zum Backen.

In der Pflege sind sich die beiden Arten sehr ähnlich, der größte Unterschied zwischen ihnen, besteht bei Schädlingen und Krankheiten. In Süßkirschen sind häufig Maden oder Würmer, außerdem werden sie oftmals von Staren, Amseln und anderen Vögeln gefressen. Bei Sauerkirschen treten diese Probleme selten bis gar nicht auf. Sie haben dafür mit der Krankheit Monilia zu kämpfen, die dazu führen kann, das ganze Äste absterben.

Wichtig bei Kirschen ist, dass die allermeisten Sorten eine zweite Sorte als Bestäuber brauchen. Diese zweite Sorte sollte maximal 50m entfernt sein. Nicht jede Sorte eignet sich als Bestäuber für jede andere Sorte, denn die Blütezeit sollte sich mindestens für ein paar Tage überlappen. Mittlerweile gibt es auch einige Sorten, die selbstbestäubend sind, also keine zweite Sorte als Bestäuber benötigen.

Wuchsformen

Bei Kirschbäumen gibt es unterschiedliche Wuchsformen, die alle ihre Vor- und Nachteile haben. Welche Wuchsform für deinen Garten ideal ist, erfährst du hier.

Hochstamm

Süßkirschhochstämme können bis zu 20m hoch werden, Sauerkirschen meist 6 bis 8m. Sollten mehrere Hochstämme gepflanzt werden, ist ein Abstand von 8 bis 12m einzuhalten. Die Vorteile eines Hochstammes sind ganz klar die sehr hohen Erträge, die in guten Jahren bis zu 300kg Kirschen betragen können. Sie eignen sich hervorragend für alle Gärtner, die einen großen Teil der Obsternte verwerten wollen, zum Einkochen oder Entsaften zum Beispiel. Bis der Vollertrag einsetzt kann es ab der Pflanzung aber 15 bis 25 Jahre dauern, hier ist also Geduld gefragt. Die ersten, kleineren Erträge hast du aber auch schon ab dem zweiten bis dritten Standjahr.

Halbstamm

Kirschhalbstämme werden 4 bis 8m hoch und sollten untereinander einen Pflanzabstand von 5 bis 8m haben. Halbstämme stehen den Hochstämmen in Sachen Ertrag nicht viel nach. In guten Jahren bringt in Kirschhalbstamm im Vollertrag weit über 100kg Kirschen an Ernte. Durch die niedrigere Stammhöhe sind Halbstämme leichter zu beernten als Hochstämme und auch Schnittmaßnahmen sind etwas einfacher durchzuführen. Allerdings kannst du unter einem Halbstamm nicht aufrecht hindurch laufen, da die Krone bei etwa 1,20m beginnt, 60cm niedriger als bei Hochstämmen. Auch Halbstämme eignen sich hervorragend für die Verarbeitung. Nach 12 bis 15 Jahren beginnt der Vollertrag, aber selbst im zweiten Standjahr kannst du schon kleinere Ernten erwarten.

Niederstamm

Kirschniederstämme werden 2 bis 4m hoch und sollten untereinander einen Pflanzabtsand von 2 bis 3m haben. Sie sind ideal für kleinere Gärten und die perfekte Baumform zum Anbau von vielen verschiedenen Sorten, die nacheinander reifen. Der Ertrag beginnt meist schon im ersten oder zweiten Standjahr und der Vollertrag setzt etwa 5 Jahre nach der Pflanzung ein. Niederstämme im Vollertrag produzieren jedes Jahr etwa 20kg Kirschen pro Baum. Die Ernte ist aufgrund der geringen Höhe sehr einfach und auch Schnittmaßnahmen kannst du oft ohne große Leiter vornehmen.

Zwergbaum und Säule

Zwergkirschen und Säulen eignen sich ideal für kleinste Gärten und können in großen Kübeln auch auf dem Balkon wachsen. Zwergkirschen werden 1,50m bis 2m hoch und ebenso breit, während Säulen bis zu 4m hoch werden können, dabei aber nicht breiter als 1m werden. Sie tragen schon im ersten Standjahr und sind nach etwa 3 bis 5 Jahren im Vollertrag, in dem sie dann etwa 10kg Kirschen pro Baum produzieren können. Während es für Hoch- und Halbstämme, sowie für Buschbäume meist alle Sorten in jeder Wuchsform gibt, gibt es für Zwergbäume und Säulen allerdings oft nur eine geringe Sortenauswahl.

Pflanzung

Ab ins Beet...

Pflanzung

Sobald du dich für eine Wuchsform und eine Sorte entschieden hast, wird gepflanzt. Am besten eignet sich die Zeit zwischen November und Februar, die sogenannte Vegetationspause. Als grobe Regel kannst du dir merken, dass ein Baum zwischen den letzten gefallenen Blättern und den ersten anschwellenden Knospen gepflanzt werden sollte.

Hebe ein Loch aus, das etwa doppelt so groß ist, wie der Wurzelballen des Baums, stelle den Baum hinein und schließe das Loch mit Kompost, guter Erde und vier bis fünf Händen voll Obst- und Beerendünger. Wichtig ist, dass die Verdickung am Stamm, die Veredelungsstelle, oberirdisch bleibt. Jetzt heißt es kräftig Angießen mit mehreren Gießkannen Wasser.

Die drei wichtigsten Regeln...

Schnitt

Kirschbäume können zweimal jährlich geschnitten werden. Die beste Zeit für einen radikaleren Schnitt ist der Sommer, kurz nach der Ernte. Kleinere Schnittmaßnahmen können auch von Januar bis März durchgeführt werden, bevor die Knospen anschwellen und beginnen sich zu öffnen. Für Kirschbäume gibt es unzählige Schnittvarianten. Als Anfänger solltest du dich grob an drei wichtigen Regeln orientieren.

1. Schneide alle Äste heraus, die nach innen wachsen. Die Krone muss schön luftig sein, sonst können sich Pilzkrankheiten bilden.

2. Die Äste sollten sich nicht berühren. Wenn zwei Äste ineinander wachsen, solltest du mindestens einen davon entfernen.

3. Schneide regelmäßig alte Äste heraus. Die Krone eines Kirschbaumes sollte aus möglichst vielen ein- bis dreijährigen Ästen bestehen.

Grundsätzlich gilt, schneide lieber etwas zu viel, als etwas zu wenig ab.

Viele verschiedene Sorten...

Sortenempfehlungen

Verschiedene Kirschsorten haben eine relativ lange Reifezeit. Unterteilt wird hier in die sogenannten Kirschwochen, in denen die jeweiligen Sorten reifen. Eine Kirschwoche ist allerdings keine 7, sondern 15 Tage bis 16 Tage lang. Die meisten Sorten reifen zwischen der 3. und 6. Kirschwoche, davor und danach ist die Sortenauswahl kleiner. Durch den Klimawandel haben sich einige Reifezeiten auch nach vorne verschoben, was besonders die späteren Sorten betrifft. Bei den Sorten werden meist zwei Kirschwochen als Reifezeit angegeben, zum Beispiel die 3. und 4. Kirschwoche. In warmen Regionen im Süden und Westen Deutschlands reifen die entsprechenden Sorten dann im früheren Zeitraum, in kühleren Regionen im Norden eher im späteren Zeitraum.

1. Kirschwoche: 01. – 15. Mai
2. Kirschwoche: 16. – 31. Mai
3. Kirschwoche: 01. – 15. Juni
4. Kirschwoche: 16. – 30. Juni
5. Kirschwoche: 01. – 15. Juli
6. Kirschwoche: 16. – 31. Juli
7. Kirschwoche: 01. – 15. August
8. Kirschwoche: 16. – 31. August

Süßkirschen

Süßkirschen

Kassins Frühe Herzkirsche

Diese, seit 1860 bekannte Süßkirsche, reift sehr früh in der 2. und 3. Kirschwoche und gehört somit zu den ersten Früchten, die du im Gartenjahr von einem Obstbaum ernten kannst. Die dunklen Kirschen haben neben der tollen Süße auch eine feine Säure.

Geeignete Bestäubersorten sind zum Beispiel: Burlat, Dönissens Gelbe Knorpelkirsche, Hedelfinger Riesenkirsche, Schneiders Späte Knorpelkirsche oder Van

Dönissens Gelbe Knorpelkirsche

Dönissens Gelbe Knorpelkirsche ist auch unter den Namen Honigkirsche, Weißkirsche oder Bernsteinkirsche bekannt. Sie ist bereits seit 1825 bekannt und ein echter Hingucker im Nutzgarten. Die Reife beginnt in der 4. und 5. Kirschwoche. Dank ihrer gelben Färbung, auch im reifen Zustand, ist sie kaum von Vogelfraß betroffen. Ihr sehr süßer Geschmack macht sie zum idealen Naschobst.

Geeignete Bestäubersorten sind zum Beispiel: Büttners Rote Knorpelkirsche, Hedelfinger Riesenkirsche, Große Prinzessin oder Schneiders Späte Knorpelkirsche

Lapins

Lapins wurde in den 1970ern gezüchtet und ist eine der wenigen Sorten, die keine zweite Sorte zur Fremdbestäubung benötig. Die weinroten Kirschen reifen in der 6. und 7. Kirschwoche, sind also spätreifend und haben einen tollen, süßlichen Geschmack. In feuchten Sommern können die Früchte schnell platzen und faulen, daher eignet sie sich eher für trockenere Regionen.

Sauerkirschen

Werdersche Glaskirsche

Die Werdersche Glaskirsche ist eine selbstfruchtende Sorte und benötigt keine weitere Sorte als Bestäuber. In der 3. und 4. Kirschwoche reifen die leicht durchsichtigen, hellroten Kirschen, die sich super zum Einkochen eignen. Im Vergleich zu anderen Sauerkirschsorten, ist die Werdersche Glaskirsche relativ süß und eignet sich daher auch sehr gut zum Frischverzehr.

Schattenmorelle

Die klassische Sauerkirsche für die Weiterverarbeitung. Auch diese Sorte ist selbstfruchtend und benötigt keine zweite Sorte um zu tragen. Ihr Ertrag ist sehr hoch und sie kommt mit nahezu jedem Standort zurecht, nur zu trocken sollte der Boden nicht sein. Die Reife beginnt in der 5. und 6. Kirschwoche. Dann reifen die dunkelroten Kirschen sehr schnell und müssen zügig geerntet werden.