Frühlingszwiebeln sind auch unter dem Namen Bund-, Lauch- oder Röhrenzwiebeln bekannt. Ihr Anbau ist denkbar einfach und du kannst mit entsprechender Sortenwahl das ganze Jahr über ernten.
Anzucht
Ab Anfang Januar kannst du beginnen die Frühlingszwiebeln vorzuziehen.
Befülle für die Aussaat eine Anzuchtschale mit nährstoffarmer Aussaaterde, verteile die Samen etwa im Abstand von 3 bis 5cm zueinander und bedecke sie dünn mit Erde oder Sand. Jetzt sollte die Erde nicht mehr austrocknen, gieße also regelmäßig. Am besten nimmst du hierfür eine Ballbrause, eine Sprühflasche, oder einen Gießkanne mit sehr feinem Gießstrahl. So werden die jungen Keimlinge nicht weggeschwemmt beim Gießen.
Keimung
Die Keimung beginnt nach etwa zwei Wochen, jetzt sollten die Pflänzchen kühl und hell stehen, ab März fühlen sie sich am wohlsten im Gewächshaus. Wenn du kein Gewächshaus hast, kannst du sie tagsüber auch nach draußen stellen und nur nachts ins Haus holen.
Das Beet, auf das du die Frühlingszwiebeln pflanzt, sollte sonnig bis halbschattig liegen und einen lockere, humusreichen Gartenboden haben. Arbeite vor der Pflanzung gut abgelagerten Kompost, sowie etwas Gesteinsmehl mit ein. Setze die Jungpflanzen im Abstand von etwa 20 x 30 cm etwas tiefer in die Erde, als sie vorher in der Anzuchtschale waren und gieße kräftig an. Frühlingszwiebeln benötigen mehr Wasser, als viele andere Zwiebelgewächse. Ab jetzt solltest du etwa alle zwei Tage gießen, eine Nachdüngung ist aber nicht mehr nötig.
Direktsaat
Ab März kannst du auch direkt ins Beet säen. Ziehe hierfür eine etwa 2cm tiefe Saatreihe und streue die Samen hinein. Nach der Keimung solltest du zu dicht stehende Keimlinge herausziehen, bis jede Pflanze mindestens 15cm Platz hat. Danach ist die Pflege bei direktgesäten und vorgezogenen Pflänzchen identisch.
Schädlinge
Das häufigste Problem, das beim Frühlingszwiebelanbau auftritt, ist ein Befall der Zwiebelfliege. Hier kannst du präventiv tätig werden, indem du Frühlingszwiebeln in Nachbarschaft zu Möhren anbaust, denn die Zwiebelfliege mag den Geruch der Möhren überhaupt nicht. Außerdem hält der Zwiebelgeruch gleichzeitig die Möhrenfliege fern. Eine absolute Win-Win-Kombination. Bei sehr starken Auftreten einer der beiden Schädlinge hilft trotzdem nur noch ein engmaschiges Gemüseschutznetz.
Ernte
Bei früher Aussaat kannst du etwa ab Juni/Juli die ersten Frühlingszwiebeln ernten. Späte Aussaaten können mit den entsprechenden Sorten auf dem Beet überwintern und den ganzen Winter über, bis ins nächste Frühjahr geerntet werden. Die klassischen Lauchzwiebeln, unterscheiden sich hier von den sogenannten Winterheckenzwiebeln.
Während bei den Lauchzwiebeln aus einem Samenkorn, eine Lauchzwiebel wächst, treiben die Winterheckenzwiebeln im nächsten Frühjahr von unten dichter aus und entwickeln mehrere Zwiebeln pro Pflanze. Du kannst Winterheckenzwiebeln entweder mehrere Jahre im Beet stehen lassen und halmweise, wie Schnittlauch, ernten, oder du gräbst sie im nächsten Frühjahr aus, dann hast du gleich einen ganzen Bund Frühlingszwiebeln im April aus nur einer einzigen Pflanze.
Sorten
“Ishikura Long White” ist eine sehr schnellwachsende Lauchzwiebel für die Ernte von Juni bis September.
Die Sorte “Rossa lunga di Firenze” bildet rosafarbene Schäfte, “Tonda Mussona” ist eine sehr winterharte Lauchzwiebel, die bis ins nächste Jahr auf dem Beet stehen kann und “Freddy” ist eine altbewährte Winterheckenzwiebel für eine nahezu ganzjährige Ernte.
Tipp
Die Frühlingszwiebel ist für mich ein Gemüse für Anfänger. Es funktioniert auch ohne grünen Daumen. Denn hier gilt: Samen in die Erde und schon bald lecker ernten. Probiert es einfach aus.