Der März ist fast vorbei und das Frühjahr ist dieses Jahr etwas verhaltener, örtlich sogar deutlich winterlicher gestartet, als wir das aus den letzten Jahren gewohnt waren. Mit dem April steht jetzt aber der Vollfrühling vor der Tür und damit auch einer der arbeitsreichsten Monate im ganzen Gartenjahr, denn sowohl im Freiland als auch in der Anzucht werden jetzt die Weichen gestellt für Sommer und Herbst.
Was ihr im April tun könnt und solltet, damit ihr im Sommer und Herbst leckere Ernten erreicht, erfahrt ihr hier.
Die Anzucht im April
Fangen wir erstmal an mit der Anzucht. Die kann im April grundsätzlich schon im Gewächshaus stattfinden, wenn ihr eins habt, und muss nicht mehr auf der Fensterbank oder unter Kunstlicht erfolgen. Achtet dabei aber unbedingt auf die Wettervorhersage, denn im April kann es immer wieder zu Kaltluftvorstößen mit frostigen Nächten kommen.
Sind Nachttemperaturen unter 5 °C vorhergesagt, deckt die frostempfindlichen Jungpflanzen unbedingt mit Vlies ab.
Ist sogar Frost gemeldet, ist zu empfehlen die frostempfindlichen Jungpflanzen über Nacht lieber ins Haus zu holen und morgens wieder ins Gewächshaus zu bringen. Hier nochmal eine kleine Hilfe, welche Jungpflanzen frostempfindlich sind, die ihr also zusätzlich schützen solltet, und welche ihr auch bei drohenden Spätfröste ohne Angst vor Schäden im Gewächshaus stehen lassen könnt.
Frostempfindliche Jungpflanzen sind:
Tomaten, Paprika, Chili, Peperoni, Auberginen, Physalis, Melonen, Kürbis, Zucchini, Gurken, Mais, Busch- und Stangenbohnen und Sellerie.
Nicht frostempfindliche Jungpflanzen sind:
Salate, Kohlarten, Zwiebelgewächse, Fenchel, Dicke Bohnen, Erbsen, Mangold und Rote Bete
Wofür es im April schon zu spät ist, um Samen in die Erde zu bringen, sind Paprika, Chili, Peperoni, Auberginen, Physalis und Knollensellerie. Auch Tomaten solltet ihr besser im März schon gesät haben, aber die ersten Apriltage sind gerade noch früh genug, damit ihr auch vorm Herbst noch eine leckere Tomatenernte erwarten könnt.
Anfang April ist die ideale Zeit, um schnellwachsende Arten vorzuziehen, die ihr im Mai pflanzen wollt. Gerade für Kürbisgewächse wie Kürbis, Zucchini, Gurken und Melonen ist das die perfekte Zeit, auch für Zuckermais, der genau wie die Kürbisgewächse erst Mitte Mai nach draußen darf, ist die Anzucht Anfang April zu empfehlen.
Nicht frostempfindliche Arten
Salate
Bei Salaten solltet ihr schon im April auf Sorten achten, die gut mit wärmeren Temperaturen klarkommen, denn bei Anzucht im April wird im Mai gepflanzt und etwa ab Ende Juni geerntet. Um diese Zeit können schon sehr heiße Tage auftreten.
Ideale Salate für die Aussaat im April sind Eissalate, Bataviasalate und Romanasalate. Bei deutlich hitzeanfälligeren Kopfsalaten, sowie Pflücksalaten wird eher empfohlen erst in Juli und August wieder mit der Aussaat zu beginnen, dann fällt die Ernte nämlich in den Frühherbst und es wird wieder dunkler und kühler.
Mein Tipp:
Um den 15. April lohnt es sich auch Busch- und Stangenbohnen vorzuziehen, die ihr dann nach den Eisheiligen rauspflanzen könnt. Die vorgezogenen Pflanzen haben gegenüber den Mitte Mai direkt gesäten dann schon einen ordentlichen Wachstumsvorsprung.
Sie können früher beerntet werden und sind nicht so anfällig dafür von Vögeln herausgepickt, oder von Schnecken abgefressen zu werden.
Direktsaaten und Pflanzungen im April
Auch im Freiland geht im April die Arbeit so richtig los. Aber Achtung, egal wie warm es im April schon sein mag, pflanzt auf keinen Fall frostempfindliche Jungpflanzen (siehe oben) nach draußen, denn bis zu den Eisheiligen Mitte Mai, können Spätfröste auftreten! Was jetzt also nach draußen darf, sind alle Arten, die mit Spätfrösten klarkommen.
Ab April können eure vorgezogenen Zwiebel- und Porreepflanzen nach draußen, die Erbsen, Dicken Bohnen, Mangold, Rote Bete und Kohlarten ebenfalls. Außerdem ist der April der ideale Monat, um Salate zu pflanzen, denn fast alle Arten wachsen mit einer Pflanzung im April nahezu perfekt. Die starken Fröste des Winters sind vorüber und die heißen Tage des Sommers noch fern, besser geht es nicht für Salate.
Neben den hitzeverträglicheren Eis-, Batavia- und Romanasalaten, die ihr auch den ganzen Sommer über anbauen könnt, können im April auch sehr gut die Jungpflanzen von Kopfsalat und Pflücksalat ins Freiland, die ihr im März vorgezogen, oder jetzt im Baumarkt oder Gartencenter gekauft habt.
Anfang April ist auch die beste Zeit für die Direktsaat vieler Wurzelgemüse wie Pastinaken, Wurzelpetersilie, Schwarzwurzeln, Haferwurzeln oder Sommerrettichen. Auch Karotten könnt ihr im April ohne Probleme säen, meiner Erfahrung nach, ist der ideale Monat für die Karottenaussaat aber der März.
Eine große Arbeit, die im April ebenfalls ansteht, ist es, die Pflanzkartoffeln in die Erde zu bringen. Wenn ihr genauere Infos zum Kartoffelanbau haben möchtet, schaut gerne mal in das Kartoffelporträt. Frühe Sorten, die Anfang April in die Erde kommen, könnt ihr dann sogar im Juni schon ernten.
Sonstige Arbeiten im April
Gerade im Frühbeet und Gewächshaus kann es an sonnigen Apriltagen schon richtig warm werden, achtet hier also unbedingt auf eine gute Lüftung und sorgt dafür, dass es euren Jungpflanzen nicht zu warm wird. Im Laufe des Monats beginnt außerdem die Obstbaumblüte, immer wieder eine wunderschöne Zeit im Jahr, aber auch immer verbunden mit der Angst vor Spätfrösten, die die komplette Blüte in einer einzigen Nacht vernichten können.
Nicht nur die Obstbäume, sondern auch die Erdbeeren beginnen im April mit ihrer Blüte. Sind kalte Nächte gemeldet, solltet ihr eure Erdbeeren also vorsichthalber mit Vlies abdecken, denn auch Erdbeerblüten gehen bei Temperaturen unter 0 °C kaputt. Wo ihr gesät und gepflanzt habt solltet ihr jetzt auch schon regelmäßig gießen, denn trocknet der Boden komplett aus, können Saaten Keimprobleme bekommen und Jungpflanzen nicht gut anwachsen.