Tipp
Der Brokkoli gehört neben dem Blumenkohl zu den Gemüsearten, die zu besonders vielen Misserfolgen führen.
Mit diesen Tricks wirst du es aber trotzdem schaffen deine eigenen, wunderschönen Brokkoliköpfe zu ernten.
Aussaat
Grundsätzlich wachsen Kohlpflanzen meist am besten, wenn du die Samen nicht direkt ins Beet säst, sondern die Jungpflanzen in Anzuchterde vorziehst und sie dann etwa einen Monat später ins Beet pflanzt.
Von Anfang März bis Ende Juni kannst du Brokkolisamen in die Erde bringen.
Säe die Kohlsamen im Abstand von etwa 4 bis 5cm zueinander in einer Anzuchtschale aus. Wenn du ein paar Körnchen zu dicht gesät hast, ist das nicht schlimm. Bedecke die Samen mit Erde und gieße kräftig an. Jetzt sollte die Erde nicht mehr austrocknen.
Kohlpflanzen haben eine sehr schnelle Keimung, bereits nach einer Woche zeigen sich die ersten Keimlinge.
Jetzt ist es sehr wichtig, dass die kleinen Pflänzchen weder zu warm, noch zu dunkel stehen, sonst werden sie sehr schnell sehr hoch, sind dabei aber nicht kräftig genug und können abknicken.
Ab März kannst du auch im Gewächshaus vorziehen und ab Mai kannst du die Kohlpflänzchen sogar draußen stehen lassen. Jedes Kohlpflänzchen sollte nach der Keimung mindestens 4cm Platz haben, stehen einige Keimlinge zu dicht solltest du sie ausdünnen.
Pflanzung
Etwa einen Monat nach der Aussaat sind die Jungpflanzen dann fertig für die Pflanzung.
Am besten wählst du ein möglichst sonniges Beet und düngst es kräftig mit Kompost und Hornspänen. Brokkoli ist ein sogenannter Starkzehrer und benötigt sehr viele Nährstoffe, vor Allem Stickstoff.
Eine weitere Hilfe für den Boden ist Kalk, denn in einem kalkhaltigen Boden tut sich Krankheit Kohlhernie am schwersten. Außerdem setzt Kalk den pH-Wert des Bodens nach oben und Kohlpflanzen lieben einen möglichst hohen pH-Bodenwert.
Pflanze die Brokkolijungpflanzen im Abstand von etwa 50 x 50 cm, das sieht erstmal sehr weit entfernt aus, aber die Pflanzen werden dann Platz am Ende brauchen.
Für ein gutes Anwachsen, kannst du auch zusätzlich noch einen Teelöffel Universal- oder Gemüsedünger ins Pflanzloch geben.
Die Jungpflanzen können auch deutlich tiefer im Beet sitzen, als vorher in der Anzuchtschale, denn am Stiel der Pflanze können sich neue Wurzeln bilden.
Am besten pflanzt du so tief, dass das erste Blattpaar geradeso oberirdisch ist. Ab jetzt solltest du täglich kräftig wässern, denn sobald der Boden austrocknet wird die Kopfbildung erschwert.
Am besten ist eine Wässerung mit einem Sprenkler. An sehr heißen Tagen musst du unter Umständen sogar zweimal am Tag gießen. Außerdem solltest du den Brokkoli etwa ein- bis zweimalmal pro Monat mit verdünnter Brennnesseljauche oder flüssigem Gemüsedünger nachdüngen.
Direktsaat
Wenn du doch lieber direktsäen willst, weil du zum Beispiel keinen geeigneten Platz für die Anzucht hast, kannst du das von April bis Juni tun.
Die Beetvorbereitung ist genau wie vor der Pflanzung, nur dass du jetzt nicht die Pflanzen im Abstand von 50 x 50 cm in die Erde bringst, sondern die Samen.
Streue etwa alle 50cm mehrere Samen in die Erde und wässere kräftig.
Nach der Keimung lässt du dann an jeder Stelle, also alle 50cm, nur ein Pflänzchen stehen.
Kohlpflanzen entwickeln sich bei Direktsaat aber oft nicht so gut. Wenn du keinen Platz für die Anzucht hast, kannst du auch vorgezogene Jungpflanzen im Baumarkt oder Gartencenter kaufen.
Schädlinge
Kohl kann hierzulande von sehr vielen Schädlingen befallen werden. Gegen die meisten Schädlinge, wie die weiße Fliege, den Kohlweißling oder gefräßige Tauben, hilft ein engmaschiges Gemüseschutznetz.
Wenn Tomaten in der Nähe der Kohlpflanzen wachsen, kannst du das Risiko etwas minimieren, dass der Kohlweißling an deine Kohlpflanzen geht, denn den Duft der Tomatenpflanzen mag der Schmetterling gar nicht.
Ernte
Sobald sich der Kopf im Inneren der Brokkolipflanze zeigt, dauert es nicht mehr lange bis zur Ernte.
Wenn der Kopf ein paar Tage zu viel auf dem Beet steht, können die Köpfe in Blüte gehen, ernte also lieber einen Tag zu früh, als einen Tag zu spät. Herrscht während der Kopfbildung große Hitze wird die Blütenbildung ebenfalls gefördert.
Die größten Erfolgschancen auf eine tolle Brokkoliernte hast du bei einer Pflanzung im Juni und Juli und der Ernte im September und Oktober, denn dann ist es zur Zeit der Kopfbildung nicht mehr so heiß und die Tage sind kürzer.
Da sich Brokkoli gerade im Sommer sehr schwer tut, empfiehlt es sich die Pflanzungen im April, Juni und Juli vorzunehmen, Maipflanzungen gehen am häufigsten frühzeitig in Blüte.
Nachdem das Brokkolibeet abgeerntet ist, sollten auf dieser Fläche für mindestens zwei bis drei Jahre keine weiteren Kreuzblütler, wie Kohlarten, Rettich oder Asiasalate mehr wachsen, sonst kann die Krankheit Kohlhernie um sich greifen.
Mittlerweile gibt es aber auch einige Kohlsorten, die gegen diese Krankheit resistent sind. Sie können auch ohne Anbaupause auf das selbe Beet gepflanzt werden.
Sorten
“Calabrese Natalino” ist eine besonders kälteresistente Sorte für die frühen Pflanzungen mit einer Ernte von Ende Mai bis in den Juni.
“Rasmus” ist eine tolle Sorte für die Pflanzung im Hochsommer und Ernte im Herbst.
Tipp
Der Brokkoli ist definitiv ein Gemüse für Leidensfähige. Er mag es weder zu warm noch zu kalt, aber solltet ihr die perfekte Temperatur bei ihm finden, wird er euch viel Freude bereiten.