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Herbstzeit gleich Apfelzeit

Herbstzeit ist Apfelzeit, deshalb gibt es heute ein großes Apfelspecial mit vielen Apfelsorten, die ihr unbedingt kennen solltet. Einige Sorten kennt ihr ganz sicher, viele davon habt ihr aber vielleicht noch nie gehört. Bei keiner anderen Obstart ist die Sortenvielfalt und damit auch die Vielfalt in Geschmack, Aussehen und Reifezeiten so groß wie bei den Äpfeln.

Grob gesagt werden Äpfel in drei verschiedene Kategorien eingeteilt, die Sommer-, Herbst-, und Winteräpfel. Da die Übergänge zwischen den drei Kategorien meist fließend sind werden einige Sorten mal als Herbstäpfel, mal als Winteräpfel oder mal als Sommeräpfel angegeben.

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Sommeräpfel

Sommeräpfel reifen etwa zwischen Mitte Juli und Anfang September. Die meisten dieser Sorten sind sehr saftig, säuerlich und knackig mit einem erfrischenden Geschmack. Lange lagern lassen sie sich meistens nicht, dafür schmecken sie direkt vom Baum umso besser.

„Weißer Klarapfel“

Der Weiße Klarapfel ist seit 1844 bekannt und ist die am frühsten reifende, gängige Apfelsorte. Je nach Region und Witterung beginnt die Reife zwischen Mitte Juli und Anfang August. Erntereif ist der Weiße Klarapfel, sobald die Äpfel anfangen sich leicht gelblich zu färben. Sie haben einen erfrischenden Geschmack und sind sehr saftig, lassen sich aber nur sehr kurz lagern. Sowohl am Baum, als auch geerntet, werden sie nach der Reife spätestens nach einer Woche mehlig. Eine tolle Sorte für den extrem frühen Frischverzehr. Aufgrund ihrer kurzen Haltbarkeit empfiehlt sich der Weiße Klarapfel besonders als Buschbaum.

„Summerred“

Summerred schmeckt einfach nach Sommer. Super saftig, knackig, säuerlich und erfrischend. Die Sorte wurde in den 1960er Jahren gezüchtet. Mit ihrer auffallend dunkelroten Schale und ihrem gelblichen, saftigen Fruchtfleisch hat Summerred einen besonderen Wiedererkennungswert. Zwischen Ende Juli und Mitte August reifen die leckeren Äpfel. Wie alle anderen Sommeräpfel auch, solltet ihr ihn am besten frisch vom Baum essen oder Verwerten, die Früchte sind nur etwa eine bis zwei Wochen gut lagerbar, danach werden sie sehr schnell mehlig.

„Delbarestivale“

Diese Sorte ist auch unter den Namen Delcorf, Delbar oder Delba bekannt. Die Reife liegt zwischen Ende Juli und Ende August, sobald die Äpfel gelb, rot gestreift sind. Bekannt ist Delbarestivale erst seit 1982 und gehört damit zu den etwas neueren Apfelsorten. Geschmacklich sehr empfehlenswert, ein tolles, knackiges, saftiges Fruchtfleisch mit einem ausgeglichenen Verhältnis zwischen Süße und Säure. Außerdem besitzt diese Sorte gute Backeigenschaften und eignet sich sehr gut für die Weiterverarbeitung. Nach der Ernte ist der Delbarestivale noch etwa vier Wochen lagerfähig.
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Herbstäpfel

Herbstäpfel reifen im September und Oktober und bieten eine breite Palette an tollen unterschiedlichen Geschmäcken. Von sehr süß bis sehr sauer, knackig bis mehlig, fest bis weich und sehr saftig bis kaum saftig ist alles dabei. Die meisten Sorten können mehrere Wochen lang nach der Ernte gelagert werden, eignen sich jedoch meistens nicht für eine allzu lange Lagerung bis in den Winter oder gar das nächste Frühjahr.

„Elstar“

Die Sorte Elstar kennt ihr ganz bestimmt. Ein ganz klassischer Herbstapfel mit tollem Aroma und hervorragender Backeigenschaft. Nicht umsonst gehört diese Sorte in Deutschland zu den am meisten angebauten Sorten sowohl im Hobbygarten als auch im Erwerbsanbau. 1955 wurde Elstar gezüchtet, die Reife beginnt im September.

„Prinz Albrecht von Preußen“

Eine ältere Apfelsorte mit hervorragendem Geschmack. Prinz Albrecht von Preußen wurde 1865 gezüchtet und zählt mit seinem festen, saftigen Fruchtfleisch zu den leckersten Äpfeln überhaupt. Die plattrunden, dunkelroten Früchte reifen im September.

„Gravensteiner“

Schon seit Mitte des 17. Jahrhunderts ist der Gravensteiner besonders in Norddeutschland sehr beliebt. Die gelbroten Äpfel reifen im September und haben einen sehr süßen, leicht würzigen Geschmack. Das helle Fruchtfleisch ist relativ weich und saftig. Lange liegen lassen solltet ihr die Äpfel allerdings nicht, da sie sehr schnell mehlig werden

„Berner Rosenapfel“

1870 wurde diese Sorte in der Schweiz entdeckt und gehört somit zu den älteren Apfelsorten. Der Berner Rosenapfel reift im September. Bei Reife sind die Früchte an der Sonnenseite dunkelrot. Diese Sorte hat einen süßlichen Geschmack mit leichtem Rosenaroma und sehr wenig Säure, was die Äpfel gut bekömmlich macht. Bei kühler Lagerung sind die Äpfel etwa sechs Wochen lang lagerfähig, ohne mehlig zu werden.
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„Goldpermäne“

Eine der ältesten bekannten Apfelsorten ist der Goldpermäne. Bereits seit Anfang des 16. Jahrhunderts ist diese Sorte bekannt und gehört noch heute zu den beliebtesten Apfelsorten. Bei Reife im September und Oktober sind die etwas kleineren Äpfel dunkelgelb mit roten Streifen. Das Fruchtfleisch ist sehr saftreich und knackig mit einer tollen Süße und nur leichter Säure.

„Roter Boskoop“

Der Boskoop ist der wohl bekannteste Apfel und gehört nach wie vor zu den beliebtesten Sorten, die auf keiner Streuobstwiese fehlen darf. Schon Mitte des 19. Jahrhunderts war die Sorte in Mitteleuropa bekannt und überzeugt auch heute noch mit ihren besonders großen, roten Äpfel, die im September und Oktober geerntet werden. Zum Backen und Verwerten eine der, wenn nicht die beste Sorte überhaupt.

„Roter Berlepsch“

Der Rote Berlepsch wurde 1880 gezüchtet und gehört noch heute zu den beliebtesten Gartenäpfel. Ende September bis Mitte Oktober reifen die Äpfel, die in Vollreife glänzend rot werden. Der Geschmack ist eine tolle Mischung aus süß und sauer. Diese Sorte ist lange lagerfähig, eignet sich bei längerer Lagerung aber nicht mehr so gut zum Frischverzehr wie andere Sorten. Dafür kannst du mit dem Berlepsch über einen sehr langen Zeitraum Backen, Kompott oder Apfelbrei frisch zubereiten.

„Kaiser Wilhelm“

Wenn ihr einen besonders süßen Apfel, ohne viel Säure sucht, seid ihr beim Kaiser Wilhelm genau richtig. Die Sorte ist seit 1830 bekannt und wurde in der Regentschaft von Kaiser Wilhelm umbenannt. Etwa ab Ende September sind die Äpfel reif und können bis weit in den Oktober am Baum hängen bleiben.
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Winteräpfel

Winteräpfel werden genau wie Herbstäpfel im Herbst geerntet, zeichnen sich jedoch durch ihre besonders guten Lagereigenschaften aus. Mit Ernte von Ende September bis Anfang November lassen sich viele dieser Sorten bis weit ins nächste Jahr lagern. Viele Winteräpfel entwickeln ihren besten Geschmack meist erst in der Lagerung und schmecken direkt vom Baum noch nicht. Einige Sorgen haben aber auch direkt bei der Ernte einen tollen Geschmack.


„Jonagold“

Der wohl saftigste Apfel überhaupt. Jonagold wurde in den 1940er Jahren gezüchtet und wird besonders in der Saftherstellung geschätzt. Die Sorte reift sehr spät, meist von Mitte September bis in den November und ist bei guter Lagerung bis ins nächste Jahr lagerbar. Besonders saftig ist er direkt vom Baum aber auch bei der Lagerung bleibt er sehr lange saftig. Der perfekte Apfel für alle, die es gerne säuerlich und saftig mögen.

„Rheinischer Winterrambur“

Der Rheinische Winterrambur gehört zu den süßesten Lageräpfeln überhaupt. Sein festes Fruchtfleisch ist nicht sonderlich saftreich oder säurehaltig, aber das macht die Sorte mit ihrer tollen Süße wieder wett. Gezüchtet im 17. Jahrhundert gehört der Rheinische Winterrambur zu den sehr alten Apfelsorten. Geerntet wird im Oktober, jedoch hat die Sorte direkt vom Baum kaum Geschmack, denn die Süße entwickelt sich meist erst nach knapp vier Wochen in der Lagerung. Bis Weihnachten bleiben die Äpfel fest und super für den Frischverzehr, danach werden sie deutlich mehliger, eignen sich aber immer noch für die Verwertung zu Kuchen, Kompott, Brei oder Ähnlichem.

„Topaz“

Die 1984 in Tschechien gezüchtete Sorte hat einen der intensivsten Apfelgeschmäcker überhaupt. Sehr süß und gleichzeitig eine tolle Säure. Topaz, manchmal auch Topas geschrieben, ist von Ende September bis Mitte Oktober erntereif, sobald die Äpfel gelb und dunkelrot gestreift sind. Schon direkt vom Baum hat Topaz einen tollen Geschmack, der nach zwei bis drei Wochen Lagerung an einem dunklen, kühlen und frostfreien Ort, sogar noch besser wird. Bei guter Lagerung beginnt der Topaz oft erst im März/April mehlig zu werden. Übrigens, Topaz ist die Lieblingssorte von unserem Homefarming Gartenexperte Niko.
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„Karneval“

Eine der optisch auffälligsten Sorten. Die gelben Äpfel haben ausgeprägte dunkelrote Streifen. Karneval gehört zu den Äpfeln, die Herbst am längsten am Baum hängen bleiben können. Teilweise sogar bis weit in den November. Mit seinem fein säuerlichen, weichen und saftigen Fruchtfleisch ist Karneval auch geschmacklich etwas ganz besonderes. Bei Ernte im Oktober können die Äpfel bis zu fünf Monate lang gelagert werden.

„Mars“

Genau wie die Sorte Karneval kann Mars bis weit in den November am Baum hängen bleiben. Die dunkelroten Äpfel sind sehr saftig und schmecken süß säuerlich. Mars ist eine neue Apfelzüchtung, die sehr viele Resistenzen gegen typische Apfelkrankheiten aufweist. Anders als einige andere Lageräpfel schmeckt die Sorte auch bereits direkt vom Baum, die Lagerung ist bis Januar/Februar möglich.

„Gloster“

Der Gloster wurde 1951 nahe Hamburg gezüchtet und gehört zu den besten Lageräpfeln. Gepflückt werden die glockenförmigen, roten Äpfel im Oktober, am besten lasst ihr sie bis kurz vorm ersten Frost hängen. Direkt vom Baum hat er noch relativ wenig Geschmack. Seine tolle Süße entwickelt diese Lagersorte erst etwa vier bis sechs Wochen später und ist dunkel und kühl bis Ende April lagerfähig, ohne mehlig zu werden. Eine tolle Sorte für Halb- und Hochstämme, denn gerade in der kalten Jahreszeit seid ihr froh, so viele Äpfel wie möglich zu haben. Durch die lange Haltbarkeit ist Gloster auch perfekt für die Selbstversorgung, denn bei einer guten Ernte liegen zwischen dem letzten gelagerten Gloster bis zur ersten Erdbeere oft nur zwei bis drei Wochen.
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Mit euren Äpfeln durchs ganze Jahr

Die Vielfalt bei Äpfeln ist wirklich riesig, hier ist für jeden Geschmack etwas dabei. Ob frische Äpfel im Sommer oder lange lagerbare Äpfel im Winter, mit der richtigen Sortenwahl könnt ihr euch über fast 10 Monate mit Äpfeln selbst versorgen, so lange wie mit keinem anderen Obst.