1 Brot
70 Minuten (ohne Ruhezeit)
Zutaten
Schritt 1
Schritt 2
Schritt 3
Schritt 4
Schritt 5
Mein Tipp für dich:
Symbol für Mystik, Brauchtum und Aberglaube
Gemeiner Wacholder (Juniperus communis)
Auf einen Blick:
Spitznamen
Ordnung
Familie
Verwendete Pflanzenteile
Erntezeit
Inhaltsstoffe
Eigenschaften
Hier fühlt sich der Wacholder wohl
Geschichte, Zauber und Magie
Es gibt viele Sagen, bei denen unter dem Wacholder der Schlüssel zu Schätzen verborgen liegt.
Er galt aber auch als Dämonenschutz und war ein beliebtes Heilmittel, besonders bei Alterskrankheiten. Unsere Vorfahren glaubten, dass die Seelen der verstorbenen in dem Baum wohnten und unter besonders guten Umständen wieder ins Leben zurück kehrten-ein Grund dafür warum man den Wacholder aufs Grab pflanzte und er auch als typische Friedhofspflanze gilt.
Der über den Türen aufgehängte Wacholder vertreibt Hexen deshalb sicher, weil diese vor dem Eintreten ins Haus alle Nadeln zählen müssen. Zudem galten angezündete Wacholder als Abwehr gegen Hexentum, Pest und Teufel.
Der Wacholder ist eine typische Rauchnachtpflanze, er diente früher zur Räucherung der Räume.
Bereits in der altgermanischen Zeit war der Wacholder weit verbreitet und galt als magische Pflanze. Räucherungen mit Wacholder führte man durch, wo seuchenartige Krankheiten Einzug halten.
Auf Wanderungen trugen früher die Hirten Wacholderreis am Hut, dieser half gegen das Wundlaufen der Füße, sollte vor Schwindelanfällen bewahren und vor dem Wolf schützen. Auch in der Welt der Märchen findet man den Wacholder.
Das Märchen der Gebrüder Grimm “Von dem Machandelboom“ ist eines der brutalsten und zugleich spirituellsten Märchen-es geht um Mord, Kannibalismus, Tod und Wiedergeburt.
Wofür du den Wacholder verwendest
„Vor dem Holunder sollst du den Hut ziehen, vor dem Wacholder in die Knie gehen“, sagt eine alte Volksweisheit und zeigt damit, wie sehr man die Heilkraft des Wacholders zu schätzen wusste.
Früher wurde er nicht nur als Gewürz eingesetzt, sondern auch in der Volksheilkunde. Der Wacholder ist magenstärkend, entgiftend, blutreinigend, schleimlösend und nierenanregend.
Sein Tee aus jungen Blättern hilft u.a bei Asthma und stärken das Nierengewebe. Zerkaute Wacholderbeeren stärken das Zahnfleisch und verleihen einen reinen Atem, früher wurde er als Kaugummi Ersatz verwendet.
Auch bei Rheuma-Patienten wird der Wacholder traditionell angewendet, um Beschwerden wie Gelenkschwellungen und Schmerzen zu lindern.
Viele Heilwirkungen ließen sich in wissenschaftlichen Studien belegen. Der Wacholder wirkt antibakteriell, antioxidativ und gegen Pilze.
Wer unter Diabetes leidet sollte besser keine Wacholderbeeren konsumieren, denn diese können den Blutzuckerspiegel beeinflussen.
Auch für Kinder und Schwangere ist die Einnahme von Wacholderpräparaten nicht ratsam, bei äußerlicher Anwendung kann es zu Überempfindlichkeitsreaktionen kommen.
Hildegard von Bingen kannte bereits die Anwendung bei Bronchitis und beschrieb die Inhalation der Dämpfe gekochter Wacholderzweige.
Die Wald - und Wiesenkräuterküche
Als Gewürz kommen die Beerenzapfen zum Einsatz, ob beim Kochen von Sauerkraut, sowie der Zubereitung von Pasteten, Wild- oder Sauerbraten.
Das intensive Aroma der Wacholderbeeren lässt sich sehr gut für Marinaden, Ragouts und Terrinen verwenden.
Schon im 17.Jahrhundert mixte man aus den Beeren und anderen Kräutern eine Medizin, aus der später Genever wurde. Auch heute dient der Wacholder der Aromatisierung von Gin, Genever und anderen Kräuterschnäpsen. In Skandinavien verwendet man die jungen Triebe bei der Bierherstellung.
Hinweis
Die Kolumne
Lecker Blüten und Kräuter
Schon bald habe ich wieder ein neues Rezept aus meiner Wald- und Wiesenkräuterküche für euch. Und wenn ihr hier klickt, gelangt ihr zu meinen bisherigen Tipps und Rezepten.
Eure Marion (Kräuterfachwirtin)