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Tipps für die Mauser
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Kategorie Hühner

Hier schreibt Tierärztin Dr. Eva-Maria Casteel für euch

Tipps für die Mauser

Es wird Herbst im Hühnerstall. Und wenn deine Hühner ca. 12 bis 18 Monate alt sind, dann beginnen sie nun mit der Mauser, falls sie nicht schon dabei sind. Denn viele verlieren die ersten Federn schon im Spätsommer.

Doch was passiert genau bei der Mauser und warum solltest du deine Hühner unterstützen? Wir schauen mal genauer hin:

Während der Mauser wird innerhalb von 8-10 Wochen das gesamte Federkleid ausgetauscht, denn die Federn nutzen sich ab, sind nicht mehr fein und beweglich und häufig auch nicht mehr richtig sauber. Bei den meisten Vögeln führt das natürlich zur Verschlechterung der Flugfähigkeit.

Doch die Mauser findet bei allen Tieren der Gattung Aves (Vögel) statt und dementsprechend auch bei unserem Hausgeflügel bzw. den Hühnern.

Der Gefiederwechsel wird ausschließlich hormonell gesteuert. Die Produktion und die Ausschüttung der Hormone wird gesteigert (vor allem in der Schilddrüse). Es folgt eine vermehrte Horn- und Epithelzellproduktion und neue Federn werden “nachgeschoben”, wobei die alten Federn ausfallen.

Die Hormonproduktion selbst wird dabei von der Außentemperatur und der Tageslänge beeinflusst. Doch keine Angst, die Hühner stehen nicht plötzlich komplett ohne Federn da. Sie mausern nach und nach an verschiedenen Stellen des Körpers.

Generell findet der ganze Prozess nur einmal im Jahr statt. Das ist letztendlich auch gut so, denn die Mauser stellt grundsätzlich eine deutliche körperliche Belastung für die Hühner da. Sie gelten in dieser Phase als immunschwächer und stressempfindlicher als zu “normalen” Zeiten. So zeigen sich während der Mauser nicht selten Stresssymptome oder die Tiere wirken leicht apathisch. Die Futteraufnahme kann schwanken und das Immunsystem wird geschwächt. Das sind natürlich keine lebensbedrohlichen Situationen, aber trotzdem ist deine Unterstützung während der Mauser sinnvoll, da natürlich jetzt auch Krankheiten und Parasiten leichteres Spiel haben.

Hier mal 3 Dinge auf die du unbedingt achten solltest:

1. Aminosäuremangel vermeiden.

Für die Federbildung werden generell mehr Proteine benötigt. 85 % der Federn bestehen aus Proteinen. Vor Allem Keratin und die Proteinbausteine Cystein und Methionin sind wichtige Bestandteile. Das bedeutet: Ein gesundes Gefiederwachstum kannst Du durch die Futterergänzung mit Methionin fördern, denn Cystein wird aus Methionin gebildet und muss dementsprechend nicht zusätzlich ergänzt werden.

2. Proteinreiche Snacks verwenden.

Während der Mauser solltest Du Snacks wie Brot, Früchte und Gemüse sowie anderes proteinarmes Futter vermeiden. Stattdessen können gemahlene Nüsse, Sonnenblumenkerne oder Mehlwürmer eine gute Ergänzung sein.

3. Weniger Berührungen

Sie möglichst nicht auf den Arm zu nehmen und anzufassen, ist für die Hühner in diesen Zeiten deutlich angenehmer. Die Federbildung geht mit einer starken Durchblutung der Federfollikel einher. Durch den Federfollikel besteht eine direkte Verbindung zum Blutkreislauf, so dass Nährstoffe für das Wachstum bereitgestellt werden können. Dementsprechend sind die Tiere recht berührungsempfindlich während dieser Zeit. Wenn die Mauser abgeschlossen ist, bilden sich die Gefäßstrukturen recht schnell wieder zurück.