Superfood wie bei uns?
Superfood ist den meisten unter euch bestimmt nur im Zusammenhang für eine gesunde Ernährung beim Menschen ein Begriff. So leisten Chiasamen, Gojibeere & Co gute Dienste, sind sogar absolut im Trend und finden sich auf vielen Speiseplänen wieder.
Aber auch unsere geliebten Federfreunde lieben diesen Trend. Na gut, eigentlich ist es ihnen schnuppe, aber sie freuen sich definitiv über einen abwechslungsreichen Speiseplan, der ihre Gesundheit fördert. So kümmern wir uns heute um Superfood für eure Hühner, welche ihren Organismus stärken, für eine stabile Gesundheit sorgen, ihre Legetätigeit unterstützen und ihre Federn zum Glänzen bringen.
Getreide Keimlinge für Hühner
Keimlinge aus Getreide enthalten viele Proteine und wertvolle Vitamine. Diese unterstützen neben dem gesamten Organismus auch ein prachtvolles Federkleid und eine gute Legeleistung.
Ihr könnt dafür verschiedenste Getreidearten verwenden. Weizen, Dinkel, Emmer etc. Achtet dabei auf eine gute Qualität. Denn wenn wir uns schon die Mühe machen, unseren Federfreunden leckere Energielieferanten zuzubereiten, dann sollten diese nicht durch Spritz- oder Düngemittel belastet sein. Also besucht die Mühle eures Vertrauens und deckt euch mit unbelasteten Getreidekörnern ein.
Und so einfach geht's:
Schritt 1
Gebt das Getreide eurer Wahl in eine Schüssel und füllt diese mit warmem Wasser gut auf. Einmal umrühren, so dass keine Körner mehr an der Oberfläche schwimmen und dann für mindestens 12 Stunden stehen lassen. Wir bereiten dies am liebsten abends zu, dann kann am kommenden Morgen direkt weitergemacht werden.
Schritt 2
Habt ihr die Getreidekörner über Nacht eingeweicht, dann gebt sie nun in ein Sieb und spült sie gründlich unter fließend warmem Wasser ab. Anschließend füllt ihr sie in eine flache Schale und stellt sie auf die Fensterbank.
Schritt 3
Schritt 2 wiederholt ihr noch zwei weitere Male, an den beiden darauffolgenden Tagen.
Schritt 4
Nach diesen drei Tagen sind eure Keimlinge so weit vorangeschritten, dass der Keimling etwa die Größe des Korns hat. In diesem Stadium sind sie bereit verfüttert zu werden. Mischt sie dafür mit etwas geraspeltem Gemüse und serviert euren Federfreunden einen echten Leckerbissen.
Tipp:
Das Abspülen jeden Morgen ist wichtig, damit sich kein Schimmel bildet und sich die Keimlinge gut entwickeln.
Die Keimlinge müssen nicht sofort mit einer Mahlzeit verfüttert werden. Bereitet gerne etwas mehr zu und verteilt die Menge an den darauffolgenden Tagen. Denkt nur weiter jeden Tag ans Abspülen.
Falls ihr aus den Keimlingen Gras herstellen möchtet, dann gebt die gekeimten Getreidekörner in eine Schale mit Erde und haltet diese regelmäßig feucht, aber nicht zu nass. Dadurch entwickeln sie sich täglich weiter und es entsteht in etwa zehn Tagen saftiges Gras, welches ihr ebenso prima an eure gackernden Hühner verfüttern könnt.
Brennnessel für eure Federdreunde
Unser nächstes Superfood findet ihr einfach überall. An Wegesrändern, auf Wiesen, in verlassenen Gartenecken etc. Brennnessel könnt ihr frisch oder getrocknet verwenden. Sie sind reich an Vitamin C, enthalten wertvolle Mineralien, wirken blutreinigend, regen die Legetätigkeit an und stärken das Immunsystem. Außerdem leisten Brennnessel bereits in der Kükenaufzucht wertvolle Dienste.
Wir sammeln Brennnesseln gerne das ganze Jahr über und trocknen es. Anschließend werden große Vorratsgläser damit gefüllt und bei Bedarf unters Futter gemischt.
Bierhefe als Hühnerfutter
Auch Bierhefe ist ein wertvolles Superfood, welches in der Ernährung für unsere Federfreunde nicht fehlen sollte. Eigentlich ist Bierhefe ein Nebenprodukt aus der Bierherstellung, aber viel zu schade, um es nicht weiter zu verwenden.
Vor allem unterstützt es die Federbildung und sorgt für ein üppiges, glänzendes Federkleid. Daher versteht es sich von selbst, das Bierhefe vor allem während der Mauser eine großartige Bereicherung darstellt. Die wertvollen Vitamine, Aminosäuren und Spurenelemente wirken sich besonders unterstützend auf den gesamten Stoffwechsel aus, wodurch auch das Immunsystem prima gestärkt wird.
Bierhefe bekommt ihr bei diversen Futterlieferanten für Geflügel. Die Dosierung entnehmt ihr bitte den jeweiligen Produkthinweisen.
Hühner lieben Kräuter
Kräuter sind aus der Hühnerküche nicht mehr weg zu denken und gehören unbedingt in die Rubrik Superfood. Ihr könnt sie ganz leicht selbst anbauen. Sie sind problemlos in der Pflege und bringen immer eine reiche Ernte. Dazu sind die meisten Winterhart, das heißt, ihr habt jahrelang Freude daran.
Über die einzelnen Kräuter und deren Eigenschaften haben wir euch bereits in einem eigenen Beitrag informiert. Schaut doch gerne dort nochmal rein, um die richtige Wahl für euren Kräutergarten zu treffen. Euere Federfreunde wird es freuen, wenn sie auch diese Leckerbissen auf ihrem Speiseplan finden.
Giersch ein Leckerbissen für Hühner
Davon habt ihr bestimmt schon gehört. Giersch sucht sich seinen Weg und wird von manchem Hobbygärtner verflucht, wenn er wieder in sämtlichen Gartenecken zum Vorschein kommt. Aber wir Hühnerhalter freuen uns darüber, denn Giersch liefert als weiteres Superfood viel Vitamin C und Eisen.
Verwendet bei der Fütterung lediglich Blätter und Stiele. Schneidet sie klein, mischt sie zusammen mit geraspeltem Gemüse oder trocknet sie für eine leckere Kräutermischung. Die Wurzeln enthalten hingegen Giftstoffe, die man nicht mit verfüttern sollte, da es sonst zu Verdauungsproblemen beim Huhn kommen kann.
Stabile Gesundheit und puschelige Hühnerpopos
Unser Ausflug ins Superfood für eure Federfreunde soll euch zeigen, dass ihr neben der normalen Körnerfütterung so viel mehr unterstützend tun könnt.
Diese wertvollen Lieferanten von Vitaminen, Mineralstoffen & Co lassen sich allesamt leicht umsetzen, sind kostengünstig oder sogar gänzlich kostenlos und es ist eine Freude, deren Wirkung zu sehen. Denn so kann uns ein Hühnerschnupfen getrost gestohlen bleiben und viele puschelige Hühnerpopos, die glücklich durch unsere Gärten schlendern, sind uns sowieso sicher.
Wir wünschen euch viel Freude beim Umsetzen!
Hühner
