Hühnerhaltung
Hühnerstall
Tipps
Kategorie Hühner

Das Haus der Federfreunde

Hühnerstall bauen
Hühnerhaltung
Hühnerstall
Tipps
Kategorie Hühner

Das Haus der Federfreunde

Image

So baut ihr einen Hühnerstall

Herzlichen Glückwunsch, ihr habt euch dazu entschieden, gackernden Federfreunden ein glückliches Zuhause zu bieten. Das ist großartig! Denn Hühner machen so viel Freude, sind klug, witzig und dazu geboren Herzen im Sturm zu erobern. Aber das werdet ihr schon bald selbst herausfinden.

Zuerst einmal kümmern wir uns darum, dass sie optimale Bedingungen vorfinden, um ein glückliches Leben führen zu können. Das ist nämlich gar nicht so schwer. Ein Hühnerstall muss her. Dazu ein Auslauf, in welchem sie nach Herzenslust scharren und das Leben genießen können. In diesem Beitrag erfahrt ihr alles über den perfekten Hühnerstall, in dem sich eure Federfreunde sehr wohl fühlen werden.

Bei der Wahl des Hühnerstalls solltet ihr euch zuerst Gedanken darüber machen, wie viele Hühner denn bei euch leben werden. Es ist natürlich ein Unterschied, ob 4 oder 20 Hühner darin Platz finden sollen. Dabei müsst ihr auch die Größenverhältnisse eures Grundstückes beachten. Tendenziell solltet ihr etwas Luft nach oben lassen, was die Anzahl eurer Hühner angeht. Denn hat man sich erst einmal in die fröhlichen Federfreunde verliebt, möchte man vermutlich ein paar mehr davon haben. Vielleicht auch welche, die andere Eierfarben legen und Rassen, die man zuvor nicht kannte. Deshalb ist es sinnvoll, die Belegung des Hühnerstalls nicht bis aufs letzte auszureizen.

Image
Image
Gar nicht schwierig

Ein umgebautes Gartenhaus tut´s auch

Bestimmt habt ihr schon fertige Ställe entdeckt. Das ist natürlich eine prima Option, wenn man schnell ohne handwerkliches Geschick einen Stall errichten möchte. Ihr könnt aber auch selbst einen Stall bauen. Dazu bietet sich die Umgestaltung eines Gartenhauses an. Diese gibt es in den unterschiedlichsten Größen zu kaufen. Sie sind im Nu so ausgebaut, das Hühner alles darin finden, um sich wohlzufühlen. Selbstverständlich könnt ihr einen Holzstall auch komplett selbst gestalten.

Oder aber ihr mauert euch ein richtiges Häuschen. Hier erfordert es schon etwas mehr handwerkliches Geschick, aber man wächst ja bekanntlich mit seinen Aufgaben. Der Vorteil gegenüber einem Holzstall ist, dass ein gemauerter Stall besser isoliert. Das trifft sowohl für die Temperaturen im Winter als auch im Sommer zu. Außerdem ist er schallgeschützter, was vor allem dann eine Rolle spielt, wenn ihr euch auch einen Hahn halten möchtet. Beide Varianten, Holz oder gemauert, sind aber bestens geeignet.

Vielleicht habt ihr auch ein vorhandenes altes Gebäude, welches ihr als Hühnerstall nutzen könnt. Ein alter Schuppen, eine alte Scheune, einen Bauwagen oder ein altes Kinderspielhaus. Auch daraus lassen sich mit ein wenig Kreativität wunderbare Hühnerställe zaubern.

Image
Image

Zum Schlafen brauchen Hühner Sitzstangen

Was die Größe des Hühnerstalls angeht, so gibt es ein paar Dinge zu beachten. Alle Hühner müssen einen Schlafplatz vorfinden können. Hühner schlafen nachts auf sogenannten Schlaf- oder Sitzstangen. Diese sind erhöht. Pro Huhn rechnet man etwa 20-25 cm Platz. Bei 4-5 Hühnern benötigt man also etwa 100 cm. Es ist nicht erforderlich alle Stangen auf einer Höhe anzubringen. Auch die Installation in Trapezform, bzw. ähnlich einer Leiter ist möglich. Zur Wand solltet ihr mindestens einen Abstand von ca. 30 cm einhalten. So haben eure Federfreunde genug Platz sich zu drehen und bequem zu schlafen. Die Sitzstange selbst ist idealerweise rund und bestenfalls etwas natürlich geformt. Wusstet ihr eigentlich, dass Hühner früher auf Bäumen schliefen? In manchen Ländern tun sie das noch heute. So könnt ihr euch die Schlafstange in Form eines Astes vorstellen. Das schult ihre Fußhaltung optimal. Die Stärke der Stange sollte dabei so gewählt sein, dass die Hühnerfüße diese gut zur Hälfte umfassen. Bei normal großen Hühnerrassen sind das etwa 6-8 cm. Zwergrassen benötigen entsprechend kleinere Modelle.

Nun solltet ihr noch gewährleisten, dass eure Hühner auch leicht ihren Schlafplatz erreichen können. Es macht also keinen Sinn Stange über Stange bis unters Dach einzubauen. Vielmehr sollten sie eigenständig hinaufflattern können. Daher bietet sich hier eine Einbauhöhe von etwa 50-70 cm an. Ihr könnt auch eine kleine Leiter oder Rampe mit einplanen – dann kommen auch die älteren Damen und eure Jungtiere problemlos auf die Stange.

Image

Mit einem Kotbrett bleibt der Stall hygienischer

Unter ihrem Schlafplatz brauchen eure Federfreunde ein sogenanntes Kotbrett. Für die Stallhygiene ist diese Vorrichtung sehr wichtig. Es ist schnell gereinigt und sorgt dafür, dass ihr mit wenig Zeitaufwand auch im Hühnerstall für eine gute Hygiene sorgen könnt. Das Kotbrett befindet sich mit 20 cm Abstand zur Sitzstange und sollte mindestens 50 cm sein. Gefüllt wird es mit Einstreu oder Zeitungspapier. Der Hühnerkot, der nachts auf dem Kotbrett landet, ist so morgens ratzfatz beseitigt und verteilt sich nicht im ganzen Stall.

Image

Mehr Platz ist auch für euch schöner

Apropos ratzfatz beseitigen. Auch über die Höhe eures Stalls solltet ihr kurz nachdenken, bevor ihr loslegt. Die Hühner selbst benötigen zum Schlafen keinen Palast mit hohen Decken. Aber für euch ist es angenehmer, denn Stallarbeiten stehend durchführen zu können, bringt immense Vorteile. Daher würde ich euch empfehlen bei der Wahl eures Hühnerstalls darauf zu achten, dass ihr bequem auch selbst hinein gehen könnt. Im Stall gibt es immer wieder etwas zu tun. Sei es das Reinigen, Kalken oder auch Maßnahmen gegen Schädlinge. Diese Arbeiten erledigen sich im Stehen so viel angenehmer als in kleinen Fertigställen, die nur über kleine Öffnungen und schmale Kotschubladen zugänglich sind. Außerdem bieten sie auch euren Federfreunden mehr Platz, wenn sie an stürmischen Regentagen oder wenn die Stallpflicht herrscht, Tag und Nacht im Stall verbringen und den Auslauf nicht nutzen wollen oder dürfen. Natürlich hopst so manches Huhn an Regentagen trotzdem gern durch Pfützen, um danach wie ein nasser Waschlappen umher zu stolzieren. Aber sie sollten doch die Wahl haben und einen Rückzugsort vorfinden, der keine Enge erzeugt.

Ihr merkt schon, ich bin kein Freund von kleinen Fertigställen. Auch wenn sie süß anzusehen und mit Sicherheit praktisch gebaut sind, empfinde ich sie doch als nicht ausreichend für unsere gackernden Eierlieferanten mit ihren wundervollen Federn, die sich doch zu gerne auch mal ausbreiten möchten.

Hühner brauchen frische Luft aber keine Heizung
Wie in jedem guten Zuhause sollte auch im Hühnerstall ein gesundes Klima herrschen. Daher ist ein Fenster zum Lüften unverzichtbar und eine Bauweise, die Feuchtigkeit entweichen lässt. Das Fenster könnt ihr mit einem zusätzlichen Gitter sichern, damit sich nachts keine Fressfeinde Zugriff verschaffen. Eine Isolierung ist sowohl bei einem gemauerten als auch bei einem Stall aus Holz nicht notwendig. Hühner passen sich wunderbar die verschiedenen Jahreszeiten an, so dass ihr euch keine Sorgen über einen zu kalten Stall machen müsst. Viel wichtiger ist der Schutz vor Feuchtigkeit und Zugluft. Sind diese Dinge gegeben, ist alles wunderbar.

Image
Image

Mit einer elektrischen Hühnertür macht ihr es euch bequemer

Wie kommen die Hühner eigentlich in den Stall und wie wieder raus? Na klar, durch eine Hühnertür. Diese sollte so groß sein, das eure Hühner gerade hindurch passen. Ihr habt dabei die Möglichkeit diese täglich manuell zu öffnen und zu schließen. Aber ihr könnt euch auch für ein elektrisches Modell entscheiden. Dies bringt den Vorteil, das eure Federfreunde, die übrigens abends eigenständig bei Dämmerung ins Bett gehen, auch dann vor Fuchs & Co geschützt sind, wenn ihr mal später nach Hause kommt, als eure Hühner ins Bett gehen. Die Größe der Tür bringt den Vorteil, dass ungeliebte Gäste tagsüber den Hühnerstall nicht so leicht betreten können. Dies gilt vor allem für  Habicht und Bussard. Außerdem bleibt es im Winter wärmer und der Regen hat keine Chance hinein zu kommen.

Image
Image

Gemütliche Legenester müssen sein

Nachdem ihr nun wisst, wie groß euer Stall sein muss, dass ihr einen Schlafplatz, ein Kotbrett und ein Fenster zum Lüften braucht und der Stall nachts sicher verschlossen sein muss, kommen wir nun zum spannendsten Teil eines Hühnerstalls. Die Legenester! Darauf freut ihr euch doch bestimmt auch schon. Auf gut gefüllte Legenester mit glücklichen Eiern, welche mit viel Liebe gelegt wurden. Vielleicht habt ihr schon leicht Panik bekommen, als ihr euch Gedanken über die Anzahl eurer Hühner gemacht habt und dabei die Hochrechnung „pro Huhn ein eigenes Legenest“ etwas für Verwirrung gesorgt hat. Aber ich kann euch beruhigen.
Image

Hühner brauchen kein eigenes Legenest. Rechnet für drei bis vier Hühner je ein Nest. Bei beispielsweise zehn Hühnern reichen also drei vollkommen aus. Hühner legen in ihrem eigenen Rhythmus ihre Eier ab. Dies kann zu unterschiedlichen Tageszeiten stattfinden. Die einen sind gleich morgens fleißig, andere erst viel später. Wenn alle Nester besetzt sind, drehen sie noch ein Ründchen und kommen später wieder oder setzen sich einfach zu einem anderen Huhn dazu. Hühner sind super flexibel, meistens jedenfalls.

Ein Legenest sollte etwa die Maße von 35×35 cm haben und nur auf einer Seite geöffnet sein. Eure Federfreunde mögen es nämlich gerne gemütlich. Sie möchten ungestört ihre Eier legen können und diese Möglichkeiten sollten sie bekommen.

Ihr könnt die Legenester auf verschiedenste Weise in euren Stall integrieren. Zum Beispiel eignen sich Kisten wunderbar, die man an die Wand schraubt. Sie können unterhalb des Kotbretts aufgestellt werden oder aber ihr platziert sie in der Wand, so dass sie im Stall selbst keinen Platz wegnehmen und quasi von außen angebaut werden. Diese Bauweise hat den Vorteil, dass ihr Eier auch von außen entnehmen könnt. Vor allem in der kalten Jahreszeit ist diese Vorrichtung sehr praktisch, da man nicht bei Wind und Wetter durch den Stall muss, um an die herrlichen kleinen Kostbarkeiten zu gelangen.

Wenn ihr das alles beherzigt, können eure Federfreunde sich über einen gut durchdachten Hühnerstall freuen, in welchem sie sicher sind, sich zurückziehen können und ihrem Job nachgehen können: euch mit den leckersten Eiern der Welt zu beschenken und euch immer wieder zum Lachen zu bringen.

Image

Tipp

Wenn ihr Ideen für die Zubereitung von glücklichen Eiern sucht, dann schaut mal in unseren Rezepte-Bereich.