Hühnerschnupfen
Habt ihr schon mal ein Huhn niesen hören oder schniefen und röcheln? Beides kann auftreten bei euren Federfreunden. Sie können sich einen Schnupfen einfangen wie wir auch. Aber ist das gleich ein Grund zur Sorge?
Schauen wir uns das einmal genauer an:
Hühner haben einen Atmungstrakt, der völlig anders aufgebaut ist als der des Menschen. Während die Lunge weniger stark ausgeprägt und fast unbeweglich zwischen den Rippenbögen verankert ist, ist die Atmungsfunktion selbst hauptsächlich von den 8 Luftsäcken abhängig, die blasebalgähnlich für den Luftaustausch sorgen. So ein Luftsack besteht letztendlich nur aus sehr dünnen “Häutchen”, die als eher empfindlich zu bezeichnen sind.
Kein Wunder also, dass Atemwegserkrankungen bei Hühnern eine größere Rolle spielen können, wenn das Wetter in Herbst und Winter wechselhaft wird.
Niesen, schniefen und röcheln, all das kann auch beim Huhn auftreten, wenn die Atemwege gereizt sind.
Natürlich kann es sich um bakterielle Infektionen, wie z.B. die Ornithobakteriose handeln oder virale Infektionen wie die so genannt Infektiöse Bronchitis, doch ehrlich gesagt, ist es in den meisten Fällen die mangelnde oder falsche Belüftung des Hühnerstalls in den Herbst und Wintermonaten, die vielen Hühnern die größten Probleme macht und Wegbereiter für Infektionskrankheiten ist.
Durch den Kotabsatz am Abend und in der Nacht im geschlossenen Stall ohne frische Zuluft und Abluft bildet sich zu viel Ammoniak in der Stallluft. Dadurch werden die Atemwege stark gereizt. Klassischerweise zeigen die Tiere dann besonders morgens trockene Atemwegsgeräusche mit wenig Sekretausstoss. Das Allgemeinbefinden der Hühner ist jedoch ansonsten meistens nicht weiter beeinträchtigt.
Aber vielleicht kennt ihr das, als Hühnerhalter ist oft genau das der Zeitpunkt, an dem man sich beginnt Sorgen zu machen.
Also was könnt ihr tun?
1. Sorgt für eine gute Stallbelüftung… auch nachts! Zugluft muss dabei allerdings vermieden werden. Bei einem klassischen Spitzdach-Hühnerstall kommt die Luft in der Regel über Lüftungsschlitze rechts und links herein und die erwärmte Luft gelangt über eine Öffnung oben wieder heraus.
2. Mindestens 1x wöchentlich sollte die Einstreu getauscht werden und täglich der Kot vom Kotbrett entfernt werden.
3. Hühner dürfen nachts auf der Stange niemals in der Zugluft sitzen und kalte Luft sollte nicht direkt über ihnen durch einen Lüftungsschacht hereinfallen.
4. Ätherische Öle, die in jedem Fall Thymian & Eukalyptus enthalten sollten, helfen Reizungen der Atemwege zu lindern und können auch prophylaktisch über das Wasser eingesetzt werden.
Übrigens
Durch eine gute Tierbeobachtung und rechtzeitiges Eingreifen kann man so in vielen Fällen Schlimmeres verhindern. Also achtet mal darauf, wie das Stallklima direkt morgens ist, bevor die Hühner nach draußen gehen. Ihr werdet schnell merken, ob ihr etwas verändern müsst.