Warum besondere Tomatensorten?
Bei kaum einem Gemüse ist die optische und geschmackliche Vielfalt so groß, wie bei den Tomaten. Es gibt blaue Tomaten, schwarze, grüne, gelbe, pinke, gemusterte, welche die aussehen wie eine Birne und andere, die nussig schmecken. Und das Beste daran ist: wenn ihr selbst Tomaten anbaut, könnt ihr euch all die tollen Farben, Formen und Geschmäcker in den Garten oder auf den Balkon holen und seid nicht auf die Einheitsware aus dem Supermarktregal angewiesen.
Aber warum gibt es im Handel eigentlich so wenig Auswahl? Wenn die Vielfalt doch so groß ist?
Besondere Tomaten-Sorten
Im Supermarkt
Zum einen sind alte und besondere Sorten oft deutlich unsicherer im Ertrag. Die Bedingungen müssen bei vielen außergewöhnlichen Sorten schon ziemlich ideal sein, damit sie in Sachen Ernte bei den „Klassikern“ mithalten können.
Gründe
Oft sind sie auch anfälliger für Krankheiten, was sogar zu kompletten Ernteausfällen führen kann. Was im Hobbygarten ärgerlich ist, kann für Erwerbslandwirte ein riesiges Problem werden. Deshalb greifen Profis gerne auf ertragssicherere, resistentere Sorten zurück, bei deren Züchtung eben diese beiden Punkte mehr im Vordergrund stehen als Aussehen und Geschmack.
Auch vor dem Hintergrund der Ressourcenschonung macht es natürlich Sinn, im großen Stil lieber Sorten anzubauen, die einen hohen Ertrag bringen, als die gleiche Menge Platz, Dünger und Wasser für weniger Ernte „auszugeben“ – auch wenn die dann vielleicht nicht ganz so toll schmeckt wie die seltene Tomatenpflanze, die eben nicht so viel Ertrag bringt.
Und dann wäre da noch der Transport. Gerade Tomaten werden meist in großen Gewächshäusern angebaut und dann auf weite Reisen geschickt, bis sie bei uns auf dem Teller landen. Alte, besondere Sorten sind oftmals viel kürzer lagerfähig und würden die langen Transportwege nicht unbeschadet überstehen. Einige Sorten haben auch einfach eine sehr dünne Haut und mögen es nicht, übereinander gestapelt zu werden.
Der Weg der Tomate zu uns in den Supermarkt
Die Transportfähigkeit einer Tomate ist also auch ein Kriterium, dass der Handel beherzigen muss – im Gegensatz zum Homefarmer, der sich glücklicherweise frei machen kann von diesen Zwängen. Und der außerdem davon profitieren kann, dass er die Tomate direkt vom Strauch pflücken kann, wo sie noch bis zuletzt mit Nährstoffen versorgt werden konnte.
Wenn eine Tomate auf den langen Lieferwegen aus südlichen Ländern runtergekühlt wird beim Transport, verliert sie sofort einen Großteil ihres Geschmacks. Das ist auch der Grund, warum eine Tomate, die in Nordddeutschland gewachsen ist, wesentlich besser schmecken kann, als z.B. eine Tomate, die zwar unter der spanischen Sonne wachsen konnte, aber danach einen langen Transportweg im gekühlten Lkw hinter sich hat.
Meine Lieblingsorten
Es stecken also durchaus verständliche Gründe hinter dem oft sehr eingeschränkten Angebot im Supermarktregel. Wenn ihr eure Tomaten allerdings selbst anbaut – mit Samen von besonderen und seltenen Sorten, dann könnt ihr euch zu Hause ein richtiges Tomaten-Paradies erschaffen.
Hier kommt ein kleiner Überblick über meine Lieblingssorten:
Indigo Rose
Gelbe von Thun
Blue Beauty
Weisser Pfirsich
Wer sagt denn, dass Tomaten immer eine glatte Schale haben müssen? Mit der Sorte “Weißer Pfirsich” hast du eine Tomate mit samtiger Haut, die einem Pfirsich ähnelt. Die cremeweißen bis hellgelben Früchte fühlen sich nicht nur an wie ein Pfirsich, sondern sind auch genauso süß und zartschmelzend. Wenn ihr süße Tomaten ohne viel Säure mögt, ist “Weißer Pfirsich”, wie auch alle andere Pfirsichtomaten, genau das richtige für euch.
Zitronentomate
Die „Zitronentomate“, oder auch „Plum Lemon“ genannt, ist eine ganz besondere Sorte. Durch ihren nur etwa 1,50 m hohen Wuchs, eignet sie sich hervorragend auch für den Anbau im Kübel oder Hochbeet. Die gelben Früchte sehen eine Zitrone sehr ähnlich, schmecken aber kein bisschen sauer, sondern eher mild süßlich.
Green Zebra
Gelbe Birnenförmige
Tomaten müssen nicht immer rund sein, das beweist die Sorte „Birnenförmige Gelbe“ oder auch „Yellow Pearshaped“ genannt. Wie der Name schon sagt, entwickelt diese Sorte gelbe Früchte in Birnenform, die etwa 20 g schwer werden, die ideale Tomatengröße zum Naschen. Wie die meisten anderen gelben Sorten auch, ist sie eher süß und hat relativ wenig Säure. Der Ertrag ist sehr hoch, allerdings platzen die Früchte leider sehr schnell auf, lasst sie also lieber nicht zu lange an der Pflanze hängen und erntet regelmäßig.
Noir de Crimée
Bogus Fruchta
Auch die Wuchsform einer Tomatenpflanze kann besonders sein. Die Sorte “Bogus Fruchta” zum Beispiel wird nicht so hoch, wie die meisten anderen Pflanzen. Mit einer Wuchshöhe von nur 60 bis 70 cm eignet sie sich richtig gut für den Anbau im Kübel oder Hochbeet, damit ist diese Sorte als auch etwas für alle unter euch, die keinen Garten haben, sondern auf dem Balkon gärtnern.
Rote Murmel und Cerise
Die besonderen Tomaten-Sorten
Wie kommt ihr an das Saatgut?
Na habt ihr jetzt auch Lust auf Tomaten bekommen? Wenn ihr dieses Jahr noch keine eigenen Tomaten im Garten habt, schaut doch mal in unserem Shop vorbei und deckt euch schon mal für die nächste Saison mit tollen, besonderen Sorten ein – die nächste Aussaatsaison kommt bestimmt.
WERBUNG: Alle meine Lieblingssorten findet ihr bei mir im Shop in den unterschiedlichen Saatgutboxen. Auf vielfachen Wunsch der Community wird es im Januar nächsten Jahres auch eine Saatgutbox „Seltene Tomatensorten“ geben, in die ich noch weitere ungewöhnliche Sorten packen werde.
Tipps zum Tomaten-Anbau
Wenn ihr genaue Tipps zum Anbau von Tomaten haben wollt, schaut doch mal in unserem Steckbrief zur Tomate vorbei, schaut euch mein kleines Video zur Anzucht von Tomaten an oder hört rein in die Folgen #2 und #4 meines Podcasts Homefarming.