Die Versorgung der Glucke!
Auch wenn es in diesem Jahr dauerte, ist jetzt der Frühling da. Längere Tage und steigende Temperaturen bedeuten: Einige Hennen beginnen zu glucken.
Je nach Rasse tun sie das häufig, selten oder nie. Den meisten Hybridhennen wurde der Bruttrieb weitestgehend weggezüchtet. Dafür sind beispielsweise Wyandotten oder Seidenhühner äußerst brutfreudig. Sie können ein- bis fünfmal im Jahr glucken, und zwar bis in den Spätsommer hinein.
Küken sind unglaublich niedlich und sie aufwachsen zu sehen, macht nicht nur Kindern viel Freude. Viele Hühnerfreunde wünschen sich einmal Nachwuchs von der eigenen Henne, ihr auch?
Findet ihr eine Glucke vor, gilt es unbedingt schnell zu entscheiden: Küken ausbrüten oder nicht?
Denn: Passt der Zeitpunkt nicht, habt ihr keinen Hahn oder könnt keine Küken aufziehen, solltet ihr sie schnellstens entglucken! Wie das richtig geht, ist ein Thema für einen anderen Beitrag, heute sprechen wir über den Nachwuchs im Hühnerstall.
Worüber ihr euch davor Gedanken machen müsst:
Übrigens: Habt ihr keinen Hahn, könnt ihr Bruteier besorgen und der Glucke ins Nest legen.
Wollt und könnt ihr Küken aufziehen, solltet ihr einige Vorbereitungen treffen!
In der Regel schlüpfen etwa 50 % Hähne und 50 % Hennen.
Daher macht euch Gedanken: Was passiert mit den Hähnen? Wenn ihr keinen Platz dafür habt oder besorgen könnt, ist der Zukauf von Junghennen vielleicht doch die bessere Variante als Küken aufzuziehen.
Denn eine Sache ist klar: Spätestens nach 1 Jahr werden die meisten Hähne aufeinander losgehen und um die Position 1 in der Gruppe kämpfen. Das ist extrem stressig für Hühner und Halter. Außerdem kommt es häufig zu blutigen Verletzungen. Das solltet ihr also am Besten alles vorher bedenken.
Ebenfalls wichtig zu wissen: Ihr braucht einen separaten Gluckenstall. Küken können anfangs nicht mit den anderen Hühnern zusammenlaufen. Es gibt keinen „Welpenschutz“ unter Hühnern! Sie können also angreifen – was nicht nur für eure Hühnerschar gilt, sondern im Freilauf auch für Krähen und Greifvögel!
Was noch dazu gehört:
Neben dem extra Stall benötigt ihr zusätzliche Ausstattung und Futter für eure Küken. Dazu gehören:
> Ein gut erreichbarer Kükenfutterbehälter.
> Eine Kükentränke, die vor Ertrinken schützt.
> Kükenaufzuchtfutter, das alle wichtigen Nährstoffe enthält und eine angemessene Struktur hat.
>Zudem: Eiweißreiches Zusatzfutter wie Ölsaaten oder Hermetia Larven für die Glucke.
> Sinnvoll sind auch Trinkwasserzusätze, die Aminosäuren enthalten. Insbesondere Methionin und Cystein sind wohltuend für den Stoffwechsel und unterstützen die Henne.
Wie läuft das Ganze ab?
Die Brutzeit im Hühnerstall
Zu Beginn verlässt die Glucke noch öfter das Nest. Wenn sie genug Eier hat, sitzt sie dann „fest“ und beginnt zu brüten. Dazu hält sie das Nest bei 38 – 40 °C warm – eine enorme Anstrengung, die die Henne vollbringt.
Infolgedessen verlässt eine Glucke ihr Gelege in der Regel nur einmal am Tag für maximal 15 Minuten. Dann nimmt sie Futter und Wasser auf und setzt Kot ab.
Das Ausbrüten der Eier dauert in der Regel 21 Tage plus/minus zwei Tage.
Klar ist, dass diese Zeit extrem kräftezehrend ist. Eine Glucke verliert währenddessen viel Gewicht. Daher ist es wichtig, sie jetzt gut zu beobachten und fettreich zuzufüttern.
Das solltet ihr tun:
Das Gluck-Verhalten insgesamt endet übrigens nicht mit dem Schlupf. Die Küken sind noch wärmebedürftig und bleiben bei der Glucke. Sie führt ihre Küken ungefähr acht Wochen. Dies ist individuell und hängt von der Glucke, den Temperaturen sowie der Aktivität und dem Wohlbefinden der Küken ab.
Anschließend reguliert sich ihr Hormonhaushalt. Die Henne ist wieder aktiv im Stall und Auslauf unterwegs. Sie frisst und trinkt mit dem Rest der Hühner zusammen, legt wieder Eier und schläft auf der Stange.
Die Küken sind nun groß genug und können ebenfalls mit der Hühnerschar laufen. Eine aufregende Zeit geht dann vorbei …