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Anzucht im Januar

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Anzucht im Januar

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Das neue Jahr hat begonnen und schon juckt es vielen Gärtnerinnen und Gärtnern in den Fingern in Sachen Aussaat.

Lohnt es sich denn schon so früh im Jahr mit der Anzucht zu starten?

Dieser Frage gehen wir heute einmal auf den Grund.

Zunächst einmal ist eine Sache wirklich wichtig. Lasst euch gerade im Social Media Bereich nicht verunsichern, wenn so viele Leute schon kurz nach Weihnachten mit den ersten Anzuchten starten, denn, es gibt keine Kultur, die schon im Januar gesät werden muss.

Also egal, was ihr in euren Gärten in diesem Jahr anbauen wollt, nichts davon MÜSST ihr jetzt schon säen, allerdings KÖNNT ihr mit einigen Kulturen schon beginnen, die euch dann eine besonders frühe Ernte bescheren können.

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Was ihr im Januar schon aussäen könnt

Allen voran lohnt sich eine besonders frühe Anzucht im Januar für Kulturen, die sehr lange brauchen, bis sie zur Ernte kommen.

Mit Aussaat im Februar oder März, starten Paprika, Chili, Auberginen und Andenbeeren oft erst im Spätsommer oder Frühherbst mit der Ernte.

Wenn ihr diese Kulturen schon im Januar vorzieht, könnt ihr die Ernte um mehrere Wochen verfrühen. Die Pflanzen sind dann beim Auspflanzen im Mai deutlich weiter, benötigen also auch nochmal etwas größere Töpfe für die letzten Wochen als Jungpflanze.

Während ihr Ende Februar gesäte Paprikas nur einmal umtopfen müsst, empfiehlt sich bei den im Januar gesäten Paprikas ein zweites umtopfen in einen noch größeren Topf mit gut gedüngter Erde.

Für genauere Anbautipps, schaut gerne mal in das jeweilige Portrait, dort findet ihr eine Schritt für Schritt Anleitung  zum Anbau.

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Auch viele Kohlsorten können schon im Januar vorgezogen werden.

Hier müsst ihr aber ganz besonders auf frühe Sorten achten, die mit den oft noch sehr kühlen Freilandbedingungen im Frühjahr klarkommen.

Gute Kohlsorten, für einen besonders frühen Anbau sind zum Beispiel:

Weißkohl „Derby Day“, Spitzkohl „Express“ oder „Erstling“, Wirsing „Vorbote“ oder „Alcosa“, Rotkohl „Tinty“, Chinakohl „Kilakin“ oder „Emiko“, Blumenkohl „Frühernte“ oder „Erfurter Zwerg“, Kohlrabi „Auslese sehr früh“ und Pak Choi „Joi Choi“.

Mit Anzucht im Januar und Pflanzung im März, könnt ihr Weißkohl, Spitzkohl, Wirsing, Rotkohl, Chinakohl, Blumenkohl, Kohlrabi und Pak Choi schon im Mai ernten.

Bei späterer Aussaat im Februar oder März, müsst ihr damit bis mindestens Mitte Juni warten.

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Bei den Zwiebelgewächsen gibt es ebenfalls einige Frühstarter.

Wenn ihr schon sehr früh im Jahr Porree ernten wollt, solltet ihr schon im Januar Sommerporree, wie zum Beispiel die Sorte „Bavaria“, aussäen.

Sie wird dann um den Monatswechsel März/April ins Freiland gepflanzt und kann schon im Juli geerntet werden.

Auch die großen Gemüsezwiebeln wie „Ailsa Craig“ oder „Exhibition“ könnt ihr schon säen, denn auch sie brauchen sehr lange um sich zu entwickeln.

Zieht ihr im Januar Schnittlauch oder Frühlingszwiebeln vor, könnt ihr im Mai schon etwas Leckeres ernten.

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Neben Kohlarten und Zwiebelgewächsen, eignen sich auch einige Salate für eine frühe Anzucht.

Besonders wenn ihr ein Gewächshaus oder Frühbeet habt, könnt ihr in normalen oder milden Jahren schon Ende Februar Salate nach draußen Pflanzen. Wenn ihr so früh schon große Jungpflanzen haben möchtet, ist Mitte/Ende Januar der beste Zeitpunkt für die Anzucht.

Genau wie bei den Kohlarten, solltet ihr auch bei Salaten darauf achten, frühe, kälteresistente Sorten zu wählen. Besonders gut geeignet sind Pflücksalate wie „Lollo Rosso“ oder „Lollo Bionda“„Hussarde“ oder „Till“„Australische Gele“ oder „Amerikanischer Brauner“.

Bei sehr früher Anzucht und Pflanzung, beginnt die Ernte im Gewächshaus schon Anfang April, im Freiland etwa zwei Wochen später, Mitte April.

Aber auch unter den Kopfsalaten gibt es einige sehr frühe Sorten, denen die kühlen Bedingungen im Frühjahr nichts ausmachen, wie „Lidetta“„Laurenzio“„Baquieu“ oder „Maikönig“, die im Gewächshaus ab Ende April, im Freiland ab Mitte Mai geerntet werden können.

Mit Eis-, Batavia-, oder Romanasalaten, solltet ihr mit der Anzucht aber lieber bis Februar oder März warten.

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Spinat ist eine Kultur, die sich super zum Überwintern auf den Beeten eignet, denn selbst Temperaturen von bis zu -20 °C machen den Pflanzen nichts aus.

Habt ihr im September oder Oktober des letzten Jahres schon Spinat gesät, könnt ihr ab März ernten.

Der im Frühjahr direkt gesäte Spinat ist meist erst ab Mitte April erntereif.

Wenn ihr im letzten Jahr keinen Spinat im Herbst gesät habt, könnt ihr ihn ebenfalls für eine sehr frühe Ernte schon im Januar vorziehen und dann um den Monatswechsel Februar/März in eure Beete bringen.

Die vorgezogenen Pflanzen haben dann gegenüber den direktgesäten einen mehrwöchigen Vorsprung und ihr könnt in etwa zwei bis drei Wochen früher anfangen zu ernten.

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Was ihr auf keinen Fall im Januar schon säen solltet sind Tomaten, denn sie dürfen erst nach den Eisheiligen Mitte Mai nach draußen und wachsen viel schneller, als Paprika, Chili, Auberginen oder Physalis.

Wartet damit am besten bis in den März.

Auch GurkenZucchini oder Kürbisse solltet ihr nicht vor März säen, ich warte damit sogar immer bis Anfang April.

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Was ihr bei der frühen Anzucht beachten solltet:

Gerade im jungen Stadium, benötigen die Pflanzen viel Licht. So früh im Jahr ist es meist sogar an einem Südfenster noch zu dunkel und die Pflanzen können sich nicht ideal entwickeln.

Hier können euch sogenannte Pflanzenlampen helfen.

Hier habe ich viele Jahre experimentiert und hatte die besten Ergebnisse mit kaltweißen Tageslichtlampen, die gar nicht offiziell als Pflanzenlampen deklariert waren. Ihr Licht ist dem Sonnenlicht von der Zusammensetzung am nähsten und der Stromverbrauch ist vergleichsweise gering.

Idealerweise lasst ihr sie etwa zwölf Stunden täglich brennen.

Neben dem Licht ist auch eine nicht zu hohe Temperatur entscheidend. Die meisten Pflanzen wachsen um diese Zeit, im jungen Stadium am besten bei unter 20 °C. Ist es deutlich wärmer, werden die Pflanzen zu schnell zu hoch, ohne dabei kräftig genug zu sein, sie vergeilen und können dadurch abknicken.

Bevor ihr die Jungpflanzen nach draußen pflanzt, solltet ihr sie Stück für Stück und sehr langsam an die neuen Bedingungen gewöhnen. Stellt sie also ein paar Tage vor der geplanten Pflanzung stundenweise nach draußen.

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Ihr seht, eine sehr frühe Anzucht ist keinesfalls nötigkann aber sehr hilfreich sein, wenn ihr so früh wie möglich mit der Ernte starten wollt.