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Wie aus einem Samenkorn ein kräftiges Pflänzchen wird

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Wie aus einem Samenkorn ein kräftiges Pflänzchen wird

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Bestimmt hast du dich auch schonmal gefragt, woraus denn die kleinen Gemüse-Pflänzchen entsteht, die später im Garten oder auf den Balkon wachsen und dir viele leckere Momente schenken. Denn alles hat seinen Anfang. Jede Paprika, jede Tomate und jede Gurke ebenso.

Bei Gemüsesetzlingen ist der Anfang ein Samenkorn. Winzig klein wird es aus den Früchten gewonnen, die wir ernten. Hast du schonmal bemerkt, wie viele Samenkörner eine Tomate oder eine Gurke hat? Jedes einzelne davon lässt sich zu einer neuen Pflanze heranziehen, was in der Gärtnersprache dann Anzucht genannt wird. Dabei wird das kleine Körnchen so lange gehegt und gepflegt, bis daraus eine kräftige Pflanze geworden ist.

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Bald kann es losgehen...

Was du für die Anzucht brauchst!

Damit deine Anzucht gelingt, benötigst du ein paar Sachen:

  • Saatgut: So nennt man die einzelnen Samenkörner der verschiedenen Gemüsesorten, das kannst du in kleinen Tüten kaufen oder du sammelst es aus deinem Gemüse
  • Anzuchterde: Das ist eine spezielle Erde, die sehr gute Voraussetzungen für die Anzucht bietet. Sie enthält zum Beispiel weniger Nährstoffe (Düngerstoffe), denn die benötigen die Pflänzchen erst, wenn sie größer sind, nicht aber die Samenkörner. Außerdem ist Anzuchterde lockerer, was gut für die feinen Wurzeln ist, die sich bei der Anzucht bilden. Gegenüber normaler Blumenerde enthält die Anzuchterde weniger Keime. Das ist wichtig, damit sich keine Pilze oder Krankheiten an den jungen Gemüse-Pflänzchen entwickeln.
  • Anzuchtschale: Die ist in viele kleine Bereiche unterteilt, wodurch jedes Pflänzchen für sich wachsen kann. Diese Schalen kannst du fertig kaufen. Alternativ kannst du auch viele kleine Blumentöpfe oder einen Eierkarton in ein Tablett stellen.
  • Holzspieß: Der kann in etwa so dick sein wie die Spitze eines Kugelschreibers. Ein Holz-Spieß aus der Küche oder ein dünnes Stöckchen geht auch.
  • Sprühflasche: Für die Anzucht ist diese besser, als eine Gießkanne. Denn durch das Sprühen verteilt sich das Wasser gleichmäßiger und ohne Druck. So eine Sprühflasche gibt es bei den Haushaltswaren oder natürlich auch im Gartenbereich.
  • Beschriftungsmaterial: Verwende dafür zum Beispiel kleine Tafeln, Wäscheklammern aus Holz oder platte Eisstiele. Dazu einen wasserfesten Stift mit dem du die Gemüsesorten dranschreiben kannst.

 

 
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Lass uns mit der Vorbereitung beginnen!

Um mit der Anzucht beginnen zu können, suchst du dir einen Platz aus, an dem du werkeln kannst. Vielleicht habt ihr einen Gartenschuppen, ein Gewächshaus oder natürlich geht auch der Küchentisch.

Decke deinen Arbeitsplatz mit alter Zeitung oder einer alten Decke ab und lege dir alles bereit, was du benötigst.

Die Tütchen mit dem Saatgut lässt du am besten noch zu, denn sind sie erstmal durcheinandergemischt, kann man sie nicht mehr so leicht unterscheiden.

 

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Wir starten mit der Anzucht!

Schritt 1

Nimm dir die Anzuchtschale oder Töpfchen und fülle sie mit Anzuchterde. Drücke dabei die Erde in jedem Töpfchen leicht an und gib nochmal ein bisschen lockere Erde obendrauf.

So sollte jedes Töpfchen der Anzuchtschale bis knapp unter den Rand gefüllt sein.

Schritt 2

Mit dem Holzspieß piekst du nun jeweils in die Mitte jedes Töpfchens ein Loch. Wenn du den Spieß ein bisschen schräg hin und her drehst, wird das Loch ein wenig breiter. Auf den Tütchen steht häufig, wie tief das Körnchen in die Erde soll (so ungefähr).

Schritt 3

Nun kannst du deine erste Tüte mit dem Saatgut in die Hand nehmen, es vorsichtig öffnen, so dass kein Körnchen verloren geht und ein paar Körner in deine Handfläche schütten. Dabei musst du vorsichtig sein, denn die kleinen Dinger kullern gerne mal herum.

Mit Daumen und Zeigefinger nimmst du nun jeweils ein Körnchen auf und platzierst es in einem Erdloch in der ersten Reihe deiner Anzuchtschale.

Eine Reihe besteht meistens aus 4-6 Töpfchen, das reicht locker für eine Sorte. Gib also die restlichen Samenkörner zurück in die Tüte und lege sie beiseite. Jedes Löchlein, das nun mit einem Samenkorn gefüllt ist, deckst du vorsichtig mit ein wenig Erde zu.

Schritt 4

Damit du später noch weißt, was du da gesät hast, solltest du deine Reihe beschriften. Nimm also deine Schildchen und deinen Stift und schreibe darauf den Namen der Saat. Die fertige Beschriftung steckst du nun vorsichtig an den Rand des ersten Töpfchens der Reihe. Jetzt weißt du immer, was in dieser Reihe wächst.

Machst du keine ganze Reihe voll, sondern füllst jedes Töpfchen mit einer anderen Sorte, musst du jedes Töpfchen beschriften, logo.

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Anzucht für Kinder, Pikierstab in Erde
Anzucht für Kinder, Erde mit Wasser besprühen
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Weiter geht's!

Schritt 5

Mit jeder weiteren Reihe, beziehungsweise jedem weiteren Töpfchen, deiner Anzuchtschale machst du genauso weiter. Samenkörner aussuchen, in das Löchlein geben, zudecken mit Erde und beschriften. Übrige Samenkörner zurück in die Tüte und am besten gleich verschließen.

Schritt 6

Hast du alle Samenkörner in die Erde eingearbeitet, die du dir ausgesucht hast? Ist alles beschriftet? Dann fülle nun Wasser in deine Sprühflasche und besprühe damit vorsichtig deine Anzuchtschale. Die Erde sollte an allen Stellen leicht feucht sein.

Schritt 7

Nun braucht deine Anzucht ein schönes warmes Plätzchen. Am besten wäre es auf einer sonnigen Fensterbank im Haus, wo die kleinen Samenkörner genug Licht und Wärme abkriegen. Frag also deine Eltern, wo du deine Anzuchtschale hinstellen kannst.

Schritt 8

Aufräumen gehört zum Gärtnern dazu, also flott alles zurück an seinen Platz. Heruntergefallene Erde auffegen und die übrigen Samenkörner wieder gut verschließen. Denn die kannst du später oder im nächsten Jahr wieder für eine neue Anzucht verwenden, wenn du sie trocken und dunkel lagerst und sie natürlich von einer guten Qualität sind.

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Wie geht es jetzt weiter?

Der Anfang ist gemacht. Das Saatgut ist in der Erde und muss nun ein paar Wochen täglich mit Wasser besprüht werden, damit sie anfangen zu keimen. Lass die Erde also niemals ganz austrocknen und besprühe sie täglich 1–2-mal mit deiner Sprühflasche.

Die Arbeit lohnt sich und je nach Gemüsesorte kannst du schon nach 1-2 Wochen die ersten zarten grünen Spitzen aus der Erde kommen sehen.

Sind die Pflänzchen stark genug, können sie in den Garten oder in Töpfe auf den Balkon gepflanzt werden. Wann das ist und wie das geht, kannst du in den Steckbriefen der einzelnen Gemüsesorten nachlesen.

 

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Das ist so spannend…

 Findest du nicht auch? Irgendwie ist es ein kleines Wunder, dass aus einem einzigen Korn eine ganze Pflanze heranwächst, an der ganz viel leckeres Gemüse wächst. Und wenn man diese Gemüsepflanzen dann noch selbst herangezogen hat, kann man doch echt stolz sein.

Ich jedenfalls bin superstolz auf dich, dass du Lust hast, sogar die Anzucht auszuprobieren und drücke dir alle Tatzen für eine tolle Ernte.

Dein Kater Jack