Ihr habt bereits miauende oder wiehernde Mitbewohner zuhause und wollt nun weitere Federfreunde zu euch holen?
Der Wunsch ist natürlich, dass sich alle miteinander vertragen, es ein harmonisches Miteinander gibt und kein Tier das andere fürchten muss. Wie dies gelingt, verraten wir euch in diesem Beitrag. Außerdem stellen wir euch Tierarten vor, die sogar wunderbar mit Hühnern zusammenleben können. Denn ‚Life is better together‘ das zählt doch irgendwie für uns alle.
So gibt es Tiere, die unsere Federfreunde beschützen und Haustiere, die ihre sich zum Guten verändern, weil sie lernen, dass sie nicht Herrscher über Haus und Hof sind.
Hunde
So werden sie bezeichnet, unsere geliebten Vierbeiner. In Deutschland ist etwa jede 8. Person ein Hundehalter. So kommen wir auf ca. 10 Millionen Hunde alleine in Deutschland. Es überrascht also nicht, dass viele Hühner auch mit bellenden Vierbeinern zurechtkommen müssen und natürlich umgekehrt.
Aber was auf großen Bauernhöfen gut funktioniert, klappt auch, wenn man nicht gerade einen Hof, Stall und Scheune zur Verfügung hat. Wichtig ist dabei nur, dass sich Huhn und Hund beschnuppern können und auch, dass sie genug Fluchtmöglichkeiten haben, sollte doch mal der Jagdinstinkt ausbrechen.
Wie funktioniert die Angewöhnungsphase?
Aneinander gewöhnen könnt ihr sie, indem sie sich z.B. zuerst durch einen Gartenzaun getrennt näher kommen können. So kann keiner dem anderen was, aber dennoch lernt man sich über den Zaun kennen. Quasi wie mit den Nachbarn.
Hat das erste Beschnuppern gut funktioniert, könnt ihr eure Hunde angeleint mit in Hühnergarten und Stall nehmen. Dass ist das Reich der Federfreunde und euer Hund hat sich daran zu orientieren. Vielleicht wird dabei auch mal gezickt und ein kleiner Seitenhieb ausgeteilt. Aber sicher an der Leine gewöhnen sich beide Seiten schnell aneinander und nach kurzer Zeit wird ein Anleinen nicht mehr nötig sein.
Hunde können wirkliche Hühnerfreunde sein, sie beschützen und als große Familie zusammenleben. Natürlich kommt es dabei auch auf die Hunderasse an, ob ein besonderer Jagdinstinkt ausgeprägt ist oder nicht. Aber im Großen und Ganzen funktioniert es super und ihr werdet sehen, wie schnell und harmonisch eure geliebten Tiere miteinander auskommen.
Ein wahrer Beschützer
Übrigens ist ein Hund im Garten auch ein Pluspunkt, wenn es um das Fernhalten von Füchsen geht. Diese können Hunde nämlich nicht so gut riechen und gehen ihnen lieber aus dem Weg. Eine Garantie gibt es hier nicht, aber dennoch gut zu wissen und vielleicht verduftet eines Nachts ein Fuchs doch wieder, wenn er die Spur des Haushundes riechen kann.
Katzen
Wir alle kennen den Ruf der Katzen. Sie sind die wahren Herrscher eines Zuhauses und haben das Sagen. Ist das auch im Zusammenleben mit Hühnern so?
Prinzipiell könnt ihr davon ausgehen, dass Hühner und Katzen sehr gut zusammen harmonieren. Dies liegt vor allem an der Größe der Hühner. Denn um sie anzugreifen, sind sie für Katzen eindeutig zu groß. Küken ausgenommen, auf diese solltet ihr unbedingt Acht geben.
Katzen können jedoch kleine Nervtöter sein. Sie sticheln gerne und versuchen ihr Gegenüber auf die Palme zu bringen. So werden sie auch bei Hühnern versuchen, um sie herum zu schleichen und sie aus der Fassung zu bringen. Aber eure Federfreunde wissen sich schon zu verteidigen. Entweder gibt’s mal was mit dem spitzen Schnabel oder sie meckern im Chor und schlagen die Nervensäge in die Flucht.
Wie so oft hängt das Zusammenleben von Huhn und Katze auch mit deren Charakter zusammen. Es funktioniert tadellos. Nur ob sie sich zusammen in eine Ecke kuscheln oder sich lieber aus dem Weg gehen, wird man sehen.
Die Ziege
Sie gehören zwar nicht zu den typischen Haustieren, aber dennoch gibt es immer mehr Liebhaber der kleinen meckernden Hornträger. Mit Hühnern verstehen sich Ziegen hervorragend. Sie können prima zusammenleben und sich den gleichen Garten teilen. Gerade wer große Flächen für seine Hühner zur Verfügung hat, findet in Ziegen wahre Beschützer. Denn diese sind flink, agil und wie ein Hirte, wenn es darum geht, Gefahren abzuwenden. Greifvögel werden durch Ziegen besonders gut in Schacht gehalten, was sehr beruhigend ist.
Dennoch gilt es auf ein paar Dinge zu achten. Den Stall sollten sich beiden Tierarten zum Beispiel nicht teilen. Zumindest räumlich abgetrennt sollte er sein. Die Bedürfnisse sind einfach zu unterschiedlich und jede Gruppe sollte diesbezüglich ein eigenes artgerechtes Zuhause vorfinden. Auch um das Übertragen von Krankheitserregern zu vermeiden.
Wie kann man die Übertragung von Krankheiten vermeiden?
Hühner können zudem Milben auf Ziegen übertragen. Daher ist auch im Zusammenleben besonders darauf zu achten, diese kleinen Plagegeister immer im Blick zu behalten. Eine Ausweitung könnte für beide Tierarten unangenehme Folgen haben.
Zu guter Letzt muss auch sehr darauf geachtet werden, welches Tier welches Futter zu sich nimmt. Denn Ziegen vertragen Hühnerfutter nicht so gut. Es ist einfach nicht auf sie abgestimmt und kann Probleme verursachen. Daher sollte man, wenn man beide zusammen halten möchte, darauf achten, das Ziegen nicht an das Hühnerfutter herankommen.
Aber dies sind alles Dinge, die man leicht umsetzen kann. Der Vorteil eines großartigen Miteinanders überwiegt hier bei weitem.
Meerschweinchen, Hasen & Co
Auch diese sind sehr beliebt, vor allem bei Familien. Meerschweinchen, Hasen & Co finden oft ein lauschiges Plätzchen in unseren Gärten und werden liebevoll versorgt. Gegen eine Zusammenführung mit Hühnern ist überhaupt nichts einzuwenden. Auch hier sollte der Stall räumlich abgetrennt sein, aber wenn genug Außenfläche verfügbar ist, können sie prima im gleichen Garten ein schönes Leben genießen.
Falls ihr Bedenken habt, dass sich eure bestehenden (Haus-) Tiere und die Anschaffung von Hühnern nicht vereinen lassen, werft diese Sorgen ganz schnell über Bord. Denn mit genug Liebe, Geduld und genügend Informationen, welche Bedürfnisse für welches Tier gestillt werden müssen, lässt sich alles schaukeln.
Und so ein tierisches Zusammenleben macht doch einfach große Freude!