Hühner im eigenen Garten
Hühner machen alle glücklich, so viel steht fest. Ob klein, ob groß, ob jung, ob alt, ob berufstätig oder nicht. Aber eben auch besonders für Familien sind Federfreunde im eigenen Garten eine große Bereicherung. Kinder lernen leicht, spielend und voller Neugierde den Umgang mit den beliebten Gartenbewohnern. Sie lernen, wo das Ei wirklich herkommt, welche Freude es sein kann, diese kleinen Schätze jeden Tag aus den Nestern zu holen und daraus leckere Sachen zaubern zu können.
Sie hören, welche Freude Hühner haben, wenn ein Huhn ein Ei gelegt hat und dies fröhlich durch den ganzen Garten gackernd verkündet. Außerdem ist die Freude groß, wenn ein Huhn gestreichelt werden kann, es Körner aus der Hand pickt oder gar kleine Küken im Garten aufwachsen dürfen.
Bilderbuchidylle zum Anfassen. So schön und leicht kann es sein. Gewiss eine Bereicherung fürs ganze Leben und so wertvoll. Jeder Erwachsene, der in seiner Kindheit selbst in einem Garten mit Hühnern aufwuchs oder Großeltern hatte, die ihn mit in den Stall nahmen, denkt gewiss mit Freude und einem Lächeln an diese Erfahrung zurück.
Von daher kann es einfach gar nicht anders sein, als das Hühner in einem Familiengarten unbedingt eine wundervolle Idee für alle ist.
Welche Aufgaben können Kinder bei der Hühnerhaltung übernehmen?
Der wichtigste und schönste Job ist ganz bestimmt, das „Eierholen“. Zu jeder Tageszeit nachsehen, ob schon Eier im Nest liegen oder auch nicht. Sie vorsichtig herausholen oder noch etwas Geduld aufbringen und später nochmal wiederkommen. Sie entwickeln ein Gespür dafür, zu welcher Tageszeit dies meist geschieht und lernen auch, dass es nicht selbstverständlich ist, dass jeden Tag jedes Huhn ein Ei legt. Es ist eben immer wieder eine Überraschung und es gibt auch Jahreszeiten, da gibt es weniger Eier.
Außerdem lernen sie schon früh, dass es natürlicherweise ganz bunte Eierfarben gibt. Grüne, schokobraune oder gar leicht rosane. Aus dem Supermarkt kennt man nur braun und weiß. Ehrlicherweise geht das vielen Erwachsenen heute noch so. Sie sind ganz erstaunt, dass es tatsächlich auch andere Farben gibt. Umso schöner, wenn man dies als Kind schon so erfahren darf.
Neben dem Eier holen können Kinder auch wunderbar beim Füttern helfen. Körner auffüllen, eine Kanne voll frisches Wasser bringen oder auch etwas Grünfutter über den Gartenzaun werfen. Mit Futter macht man jedes Huhn glücklich. Lustig und unterhaltsam ist es obendrein, wenn viele Schnäbel in den eben gebrachten Salat picken und die ganze Familie dabei zusehen kann.
Eine Beziehung zu den Tieren aufbauen
Über das Futter lässt sich auch am einfachsten eine enge Beziehung zu unseren Federfreunden aufbauen. Mit etwas Geduld ein paar Körner in der Hand halten und warten, bis diese herausgepickt werden. Mit der Zeit gelingt dies immer einfacher und irgendwann lassen sich die glücklichen Eierleger auch anfassen und streicheln. Ein schönes Erlebnis, das verbindet. Nicht selten hört man sogar von Hühnern, die schon am Gartenzaun warten, bis einzelne Familienmitglieder aus der Schule oder von der Arbeit nach Hause kommen.
Liebe und Geduld zahlt sich eben immer aus. Denn das sind wohl die beiden Schlüsseleigenschaften, die Hühner zu zutraulichen Weggefährten machen. Täglich ein bisschen Zeit investieren und die Mühe zahlt sich aus.
Hühnerrassen, die sich besonders für Familien eignen
1. Seidenhühner
2. Wyandotten
3. Deutsche Lachshühner
4. Orpingtons
5. Bielefelder Kennhühner
Auch sie gehören zu den leicht zutraulich werdenden Rassen. Sie fassen schnell Vertrauen, fressen aus der Hand und verhalten sich selten scheu oder ängstlich. Der Bruttrieb ist bei Kennhühnern schwach ausgeprägt, was vor allem auch für Anfänger eine Erleichterung sein kann, wenn sie nicht ständig eine brüten wollende Glucke in den Nestern vorfinden möchten. Bielefelder Kennhühner legen etwa 200 Eier im Jahr. Sie sind robust, anspruchslos und geben sich mit wenig zufrieden, um glücklich zu sein. Ihre Statur ist eher kräftig und sie werden als wetterfest bezeichnet. Nasses Gefieder oder matschige Füße können ihnen so leicht nichts anhaben.
Übung macht den Meister
Falls ihr euch immer noch unschlüssig seid, ob Hühner zu einem Familienalltag passen, dann sucht euch doch einfach einen Platz zum Üben. Fragt bei anderen Hühnerhaltern nach, ob ihr mal Probekuscheln kommen könnt. Schaut euch die Reaktion eurer Kinder auf die neuen möglichen Gartenbewohner an und tauscht euch mit erfahrenen Hühnerhaltern über den Zeitaufwand aus. Da Federfreunde wirklich sehr genügsam sind und sich prima in beinahe jeden Alltag integrieren lassen, braucht man auch als Familie keine Sorge haben, dass einem dies über den Kopf wächst. Mit gewissen Vorkehrungen kann man sogar ein paar Tage verreisen, ohne einen Hühnersitter engagieren zu müssen.
Vorfreude ist doch die schönste Freude
Ist die Entscheidung für Team Hühner gefallen, kommt nun die Vorfreude. Plant mit eurer Familie den Hühnerstall, lasst eure Kinder den Stall von außen bunt bemalen oder baut gemeinsam mit ihnen kuschelige Legenester. Pflanzt Büsche und Bäume im Hühnergarten, regergiert was Hühner so alles essen und überlegt euch schonmal Namen für eure neuen Gartenbewohner. Kinder haben hierzu oft die lustigsten Ideen.
Ach herrlich, so eine Vorfreude steckt bestimmt jedes Familienmitglied an und schafft ein wunderbares gemeinsames Familienprojekt, an dem alle ihre Freude haben werden. Und das Tüpfelchen auf dem i ist, das weitere glückliche Hühner in einem schönen Garten mit lieben Menschen leben dürfen.