Darauf solltet ihr achten, damit eure Federfreunde stets sicher sind
Unsere Federfreunde lieben es, nach knackigen Insekten zu scharren und dicke Regenwürmer aus der frischen Erde zu ziehen.
Genauso wie Hühner keine Rücksicht auf das Leben der Insekten nehmen, haben auch sie natürliche Fressfeinde, vor denen sie sich in Acht nehmen müssen. Dazu gehören Fuchs, Marder und Greifvögel, aber auch Nager können zu einem Problem werden.
Daher werden wir euch in diesem Beitrag mit ein paar Informationen zur Vorbeugung versorgen, damit eure geliebten Gartenbewohner stets ein sicheres Zuhause vorfinden.
Sicherheit im Hühnerstall
Die Wahl der richtigen Hühnertür
Ein Hühnertürchen ist auch deshalb so klein, dass gerade die Hühner hindurch passen, damit sie in ihrem Stall einen sicheren Rückzugsort vorfinden. Sollte es nämlich zu einem Angriff eines Greifvogels aus der Luft kommen, können sie flott nach drinnen in Sicherheit flitzen und der Angreifer von oben kommt in der Regel nicht hinterher. Stünde eine gewöhnliche Stalltüre weit offen, wäre es auch für einen großen Vogel ein leichtes, dem flüchtenden Huhn bis in den Stall zu folgen.
Daher empfiehlt es sich wirklich, ein übliches Hühnertürchen als Öffnung für eure Federfreunde zu installieren.
Nachts ist die Gefahr am größten
Da Fuchs und Marder vor allem nachtaktiv sind, sollte der Stall nachts gänzlich geschlossen sein. Dies bedeutet, dass man mit Einbruch der Dämmerung dafür sorgen muss, dass auch die Hühnertür geschlossen wird. Dies kann manuell oder elektrisch geschehen.
Wer sich für eine elektrische Variante entscheidet, hat es ein wenig einfacher. Denn elektrisch oder batteriebetriebene Hühnertüren lassen sich nach Uhrzeit oder auch nach Dämmerung einstellen. So geht die Tür auch dann verlässlich zu, wenn man mal später nach Hause kommt oder auch mal ein paar Tage nicht zuhause ist.
Neben der Tür zählt natürlich auch ein gesichertes oder geschlossenes Fenster zu den Vorkehrungen, die man treffen muss. Gerade im Sommer tut frische Luft auch unseren Hühnern unglaublich gut. Dafür muss das Fenster aber so gesichert werden, dass sich auch im offenen Zustand Fuchs und Marder nicht eingeladen fühlen. Besorgt euch zur Sicherung eines Fensters einen stabilen Maschendraht, der nicht durchgebissen werden kann. Das lässt eure Federfreunde beruhigt schlafen und trotzdem weht ihnen ein angenehmes Lüftchen um die Nase.
Vor allem nachts dreht ein Fuchs gerne seine Runden auf der Suche nach Futter. Zwischen März und Juni ist die Gefahr am größten, da er in dieser Zeit seine Jungen ernähren muss und deutlich mehr Energie benötigt als das restliche Jahr über. Ein Fuchsangriff bei Hühnern ist nichts für schwache Nerven. Ein Trost, es geht meist schnell, denn er tötet Geflügel durch einen Biss ins Genick. Zuvor verfallen Hühner in eine sogenannte Schockstarre, weshalb sie meist nur wenig mitbekommen. Wenn ein Fuchs ein Huhn erwischt hat, hört er jedoch leider nicht auf. Er folgt, wenn er nicht gestört wird, seinem Jagdinstinkt und schnappt sich ein Tier nach dem anderen. Dabei nimmt er nach dem Angriff erstmal nur eines mit. Aber er kommt zurück, um seine restliche Beute zu sichern.
Neben dem gefürchteten Fuchs steht vor allem der Marder ganz oben auf der Angstliste eines Hühnerhalters. Er ist flink, wendig und schleicht sich sehr leise an. In der Regel schnappt er von hinten zu und tötet seine Opfer mit nur einem Biss in Hals oder Kopf. Dabei verfällt er in einen sogenannten Blutrausch und hört erst auf, wenn er alle Hühner erwischt hat. Dabei bräuchte er gar nicht alle Hühner eines Stalles töten, denn wenn überhaupt, dann isst er höchstens eines davon oder sogar nur ein paar Hühnerköpfe. Er nimmt auch nichts mit, so wie der Fuchs.
Nicht alles Gute kommt von oben
Sind Stall und Garten safe, sollten wir noch an Angriffe aus der Luft denken. Je nach Wohnlage kreisen nämlich auch verschiedene Greifvögel wie Mäusebussard, Habicht, Milan o. ä. nach der Suche auf Beute über einem Hühnergehege. In ländlichen Regionen ist dies natürlich wahrscheinlicher als in dichter besiedelten städtischen Wohngebieten, aber grundsätzlich kann Gefahr von oben kommen und deshalb solltet ihr vorsorgen.
Von oben könnt ihr euren Hühnergarten mit einem Vogelschutznetz sichern. Dieses gibt es in unterschiedlichen Ausführungen. Wenn die Maschen sehr eng sind, kommt zwar kein großer Vogel hindurch, aber Laub und kleine Äste können ebenfalls nicht durchrutschen und bleiben dann oben auf dem Netz liegen, was zu einem ganz schönen Gewicht führen kann auf Dauer… Wenn die Maschen größer sind, fallen Laub und Schnee zwar durch, aber dann steigt auch wieder die Gefahr, dass der Habicht sich ebenfalls hindurchzwängt. Er ist als Ansitzjäger nämlich besonders perfide und kann sich überraschend klein machen.
Greifvögel ziehen ihre Kreise über der ausgespähten Beute. Dabei werden die Kreise immer enger, bis es irgendwann zum Angriff aus der Luft kommt, sollte diese rein sein. Zuvor halten sie Ausschau von großen Bäumen oder Strommasten. Durch ihre große Spannweite ist es für sie nicht so einfach irgendwo zu landen. Da müssen schon einige Faktoren passen. Dafür ist solch ein Angriff brutal und geschieht nur tagsüber. Ein Greifvogel tötet seine Beute nämlich nicht direkt, sondern stürzt sich auf sie und packt sie mit seinen Krallen. Oftmals kann sich das inzwischen verletzte Tier nochmals befreien, aber der Jäger gibt nicht auf. Ein unerbittlicher Kampf, bei dem viele Federn fliegen und Blut fließt ist die Folge.
Schutzvorkehrungen treffen
Nicht immer ist es möglich, einen Garten oder ein Gelände komplett mit einem Netz zu überspannen. Oft haben sie auch paradiesische Verhältnisse mit einem riesigen Garten und viel Natur. Aber auch hier könnt ihr für Schutz sorgen, indem ihr genug Unterschlupf bietet. Büsche, Bäume und Sträucher spenden nicht nur Schatten, sondern dienen auch als Unterschlupf, wenn Gefahr droht. Auch Pflanztunnel oder Tippis aus Weiden bieten ein sicheres Versteck, wenn beispielsweise ein Greifvogel seine Runden über dem Hühnergarten dreht.
Zu guter Letzt gilt ein wenig Beachtung auch Nagern wie Ratten. Diese fühlen sich von Hühnern, bzw. ihrem Futter leider auch angezogen. Daher sollte man es tunlichst vermeiden, Essensreste herumliegen zu lassen. Ebenso ist es wichtig, dass das Fundament eines Hühnerstalls sicher ist. Es kam tatsächlich schon vor, dass sich Ratten durch Stallböden gefressen haben. Zu Übergriffen auf Hühner kommt es eher selten, aber Ratten schleppen leider viele Krankheitserreger ein. Achtet daher unbedingt auf ein sicheres Fundament aus Beton, Steinplatten o.ä..
Hochsicherheitstrakt
Wer ganz auf Nummer sicher gehen will, der kann natürlich auch eine komplette Voliere um den Stall herum bauen. Ich habe das auf der kleinen Farm gemacht mit Holzlatten und den Resten eines alten Stabmattenzauns. Dies ist wohl die sicherste Variante, jedoch muss auch hier auf eine Sicherung des Bodens geachtet werden. Füchse haben sich in nullkommanichts unter den Volieren-Wänden hindurch gegraben. Gründet die Volieren-Wände also unbedingt tief genug – am besten mit eine Streifenfundament aus Beton.