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Hygiene
Impfung
Krankheiten
Küken
Kategorie Hühner

Hier schreibt Tierärztin Dr. Eva-Maria Casteel für euch

Die Marek Erkrankung

Marek Erkrankung
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Die Marek Erkrankung

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Die Mareksche Krankheit, wie sie auch oft genannt wird, hat schon in den ersten Semestern meines Studiums in Budapest Erwähnung gefunden. Zu der Zeit wurden eigentlich erstmal die Grundlagenfächer unterrichtet. Aber sobald es um Geflügel ging, konnte sich kein Professor voller Stolz verkneifen zu erwähnen, dass diese Erkrankung erstmals 1907 von Prof. Dr. Josef Marek aus Ungarn als “eine Lähmung bei Hähnen” beschrieben wurde.

Verständlich, denn auch heute noch ist die Mareksche Krankheit weit verbreitet und gehört zu den bedeutenden Erkrankungen des Geflügels.

Verursacht wird sie durch Herpesviren, die in unterschiedlichen Varianten vorkommen und auch unterschiedliche klinische Symptome hervorrufen können. Sie werden sehr effektiv über den Federstaub übertragen. Man kann sich vorstellen, dass eine Ansteckung über diesen Übertragungsweg im Stall kaum zu vermeiden ist.

Außerdem ist eine Weitergabe über Schadnager, Parasiten und über das Schuhwerk ohne Probleme möglich. Zudem ist das Marekvirus in der Lage, bis zu einem Jahr außerhalb der Hühner ansteckend zu bleiben. Kein Wunder also, dass die Verbreitung groß ist.

Die Hühner infizieren sich in der Regel über die Atemwege mit erregerhaltigem Staub. Er wird eingeatmet oder geschluckt.

Eine besondere Gefahr stellt die Infektion für anfangs völlig immunschwache junge Küken dar. Denn nach der Aufnahme befällt das Marek-Virus nach und nach Zellen, die der Immunabwehr dienen und modifiziert diese.

Mit Hilfe der Zellen gelangt das Virus in fast alle Körperregionen. Kommt es in den Federfollikeln an, ist schließlich der Vermehrungsort erreicht und neue infektionsfähige Viren werden erzeugt und über Hautschuppen und Federstaub wieder in die Umgebung freigesetzt.

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Aufgrund dieser Reise durch den Organismus zeigen sich auch die Symptome der Erkrankung auf ganz unterschiedliche Weise. Man unterscheidet verschiedene Krankheitsbilder bei der Marek Erkrankung, die nach ca. 3-6 Wochen nach der ersten Infektion in Erscheinung treten:

  1. Neurale Form mit beidseitigen Lähmungen der Beine oder der Flügel und hin und wieder Verlusten
  2. Vorübergehende Lähmungen: Bewegungsstörungen, die 2-3 Tage anhalten, dann wieder besser werden.
  3. Immunsuppressive Form: Hühner sind ständig krank und haben ein stark geschwächtes Immunsystem, wodurch bakterielle und parasitäre Erreger leichtes Spiel haben und den Organismus befallen.
  4. Augenform: Augenentzündungen, Erblindungen
  5. Tumoröse Form: verdickte Federfollikel, Tumore bilden sich selten unter der Haut, sondern meistens an den inneren Organen und bleiben dann häufig unentdeckt. Plötzliche Todesfälle, Apathie, Unterentwicklung und Blässe können Hinweise auf diese Form geben.
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Wie bei den meisten anderen Viruserkrankungen beim Huhn ist eine Therapie auch hier nicht möglich. Die einzige Möglichkeit ist eine Impfung der Küken innerhalb der ersten 2 Lebenstage. Der Impfschutz setzt aber erst frühestens nach 10 Tagen ein und ganz wichtig für euch zu wissen: Die Impfung schützt nur vor den klinischen Symptomen. Geimpfte Tiere können das Virus trotzdem ausscheiden.

Somit sind besonders kleine Küken mit anfangs noch kaum ausgeprägter Immunabwehr und ohne Impfschutz gefährdet. Brütet ihr Küken in der Brutmaschine aus, solltet ihr deshalb auf absolute Hygiene achten. Brutmaschinen und Kükenstall sollten gut gereinigt und desinfiziert werden. Ich empfehle außerdem nach dem Schlupf die Küken (ob mit oder ohne Glucke) erstmal getrennt von den anderen Hühnern zu halten, bis sie eine ausreichende Immunabwehr gebildet haben (1.-4. Lebenswoche).

Das Problem mit der Impfung: Der Impfstoff wird per Nadel injiziert und in flüssigem Stickstoff kühl gelagert. Wird er aufgetaut, muss er nach 2 Stunden verbraucht werden. Die Brut muss also genau geplant und mit dem Tierarzt abgesprochen werden, wenn eine Marek-Impfung erfolgen soll. Züchter organisieren sich daher meistens so, dass Sammeltermine veranstaltet werden.

Was heißt das jetzt für euch: Brütet ihr selbst Küken bei euren Gartenhühnern aus, ist eine Impfung häufig teuer und kaum zu realisieren, wenn ihr nicht zufällig zur rechten Zeit an Sammelterminen teilnehmen könnt.

Es gilt also sich vorher zu informieren, wenn man impfen möchte. Impfungen zu einem späteren Zeitpunkt sind nicht möglich. Die Pflicht zur Impfung besteht bei Marek nicht.

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Eva - Team kleine Farm

Die Kolumne

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Soviel für heute. Schon bald melde ich mich mit neuen Tipps zur Hühnergesundheit zurück. Und wenn ihr hier klickt, gelangt ihr zu meinen bisherigen Tipps.

Eure Eva-Maria (Dr. Eva-Maria Casteel, Tierärztin)

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