Gesundheit
Hühner
Hühnergesundheit
Schwarzkopfkrankheit
Kategorie Hühner

Hier schreibt Tierärztin Dr. Eva-Maria Casteel für euch

Die Schwarzkopfkrankheit

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Schwarzkopfkrankheit
Kategorie Hühner

Hier schreibt Tierärztin Dr. Eva-Maria Casteel für euch

Die Schwarzkopfkrankheit

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… macht dem Namen keine Ehre

Habt ihr schon einmal von der Schwarzkopf-Krankheit gehört? Immer mal wieder höre ich von Hühnerhaltern, dass sie mit dieser parasitären Infektion Probleme haben.

Die Diagnose ist eine ziemliche Belastung für Huhn und Halter, denn Tiere, die der Lebensmittelgewinnung dienen, dürfen nicht behandelt werden. Allerdings gibt es zumindest beim Huhn Möglichkeiten, die Infektion im Griff zu halten, während das bei Puten im Übrigen sehr schwierig ist. Das Management ist allerdings aufwendig. Dazu gleich mehr.

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Was ist Schwarzkopf beim Huhn?

Einzeller rufen die Krankheit hervor, die sogenannten Histomonaden (Histomonas meleagridis). Sie trifft vor allem bei Puten mit Verlusten bis zu 90 % auf, aber auch Hühner und andere Geflügelarten können sich infizieren. Lediglich Wasservögel erkranken fast nie mit Symptomen.

Der Übertragungsweg geht um zwei Ecken, denn die Einzeller sind quasi blinde Passagiere in Wurmeiern. Ein Wurm, der nur bei Geflügel vorkommt, stellt ihr Taxi. Dieser Pfriemenschwanzwurm (Heterakis gallinarum) hält sich ebenso im Blinddarm der Hühner auf wie sie. Dort gelangen die Einzeller in die Würmer.

In den Würmern vermehren sie sich und dringen in deren Eier ein. So verlassen sie in den Eiern als Mitfahrer das erkrankte Huhn. Nimmt nun ein anderes Huhn diese Wurmeier auf, schlüpfen nicht nur die Wurmlarven, sondern auch die Einzeller sind wieder frei. Sie siedeln sich im Blinddarm der Hühner an und gelangen auch in deren Leber.

Der Blinddarm entzündet sich hochgradig und es kann zu absterbendem Gewebe in der Leber kommen. Diese sogenannten Nekrosen sind typisch für die Schwarzkopfinfektion. Beim Huhn sieht man außerdem gelegentlich Lebernekrosen, die die Stoffwechselfunktion stark einschränken.

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Woran erkennst du ihr einen Befall eurer Hühner?

Während Puten in den meisten Fällen daran sterben, verläuft die Infektion bei Hühnern unterschiedlich: Einzelne erkrankte Hühner leiden sehr, andere zeigen nur geringe Symptome. Sie sind oft mittelgradig bis geringgradig apathisch und sitzen manchmal auch mit geschlossenen Augen herum. Ihr Gefieder ist struppig und sie magern ab.

Klassisch ist der absolut schwefelgelbe Durchfall, der für euch immer ein Warnsignal sein sollte.

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Was könnt ihr bei Schwarzkopf tun?

Begleitende Maßnahmen sind oftmals entscheidend für den weiteren Verlauf der Erkrankung bzw. für die Vermeidung einer Reinfektion. Allerdings werdet ihr hier unter anderem ziemlich drastische Maßnahmen lesen, die teils mit enormem Aufwand verbunden sind. Es bleibt natürlich euch selbst überlassen, was davon ihr umsetzt.

Wichtig ist es zuerst eine gründliche Stalldesinfektion mit einem antiparasitär wirksamen Desinfektionsmittel durchzuführen.

– Außerdem sollt umgehend eine Entwurmung erfolgen

 Trenne außerdem deine Hühner möglichst nach Altersgruppen. Vor allem Jungtiere sind von schwereren Verläufen betroffen.

– Du solltest deine Schuhe nach dem Säubern des Stalls wechseln.

 Entferne täglich den infektiösen Kot gründlich und streue frisch ein.

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Wie kannst du einer Infektion oder Reinfektion vorbeugen?

Da Wurmeier bis zu zwei Jahre im Boden überdauern, bleibt auch die Übertragungsgefahr für Schwarzkopf so lange bestehen.

– Idealerweise entwurmst du deine Hühner regelmäßig, damit sich möglichst wenig Infektionsdruck ergibt für Schwarzkopf.

Da das Infektionsrisiko zwei Jahre im Boden lauert, hast du nach überstandener Infektion zwei Möglichkeiten:

– Wechsle den Standort des Auslaufs für zwei Jahre.

– Trage die obere Erdschicht deines Auslaufs ab.

– Bekämpfe Schnecken, Regenwürmer, Fliegen und Schadnager im Auslauf deiner Hühner, sie nehmen auch Histomonaden auf und können so für den Transport in den Wirt sorgen.

Viel Aufwand, der sich am Ende lohnt und in solchen Fällen vor immer wiederkehrenden Verlusten bewahrt.

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Ach und ihr fragt euch jetzt wahrscheinlich, warum die Krankheit Schwarzkopf heißt und nicht Gelbkot, oder?

Das liegt daran, dass bei erkrankten Tieren eine Zyanose auftreten kann. Hierbei färben sich Haut und Schleimhäute dunkelblau. Das fällt am Kopf am meisten auf und brachte der Krankheit ihren Namen ein ?

Ich wünsche euch und euren Hühnern eine gesunde Zeit.

Bleib beflügelt!

Deine Eva-Maria

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Eva - Team kleine Farm

Die Kolumne

Tipps vom Chicken Doc


Soviel für heute. Schon bald melde ich mich mit neuen Tipps zur Hühnergesundheit zurück. Und wenn ihr hier klickt, gelangt ihr zu meinen bisherigen Tipps.

Eure Eva-Maria (Dr. Eva-Maria Casteel, Tierärztin)

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